New York 1922. Auf der Suche nach seiner verlorenen Liebe gibt Gatsby sagenhafte Parties: bei Swing und Champagner treffen sich Welt und Halbwelt, Hollywood-Stars und Glamour-Girls, Intellektuelle, Playboys, Habe-und Taugenichtse. Über Gatsbys Herkuft und Reichtum kursieren die tollsten Gerüchte: der Emporkömmling, Großsprecher, Kriegsheld, Alkoholschmuggler und Gangster Gatsby wurde zum amerikanischen Traum und Trauma, sein Schicksal die Essenz von Glanz und Illusion der zwanziger Jahre.
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Originaltitel: The Great Gatsby |
Die Grundidee der Handlung
Nick Carraway lebt in New York zu Beginn der 1920er Jahre. Sein Nachbar, Jay Gatsby, lebt in einem sehr großen Anwesen. Noch sagenumwobener als das Haus Gatsbys sind allerdings seine regelmäßigen Partys, zu denen man nicht eingeladen wird, man geht einfach hin. Auf diesen Parties entstehen bald die aberwitzigsten Gerüchte, woher Gatsby seinen Reichtum hat. Hat er jemanden umgebracht? Ist er Alkoholschmuggler? War er Spion, war er Kriegsheld? Mit jeder Party entstehen neue Gerüchte. Carraway und Gatsby werden Freunde und das, obwohl Gatsby "für alles stand, was Carraway verachtete". Carraway erzählt die Lebensgeschichte seines Nachbarn, der alles hat und trotzdem tief unglücklich ist und dessen Leben geradezu zwangsläufig auf die große Tragödie zusteuert ...
Darstellung des Hörbuchs
Gelesen wird das Hörbuch von Gert Heidenreich, der unter anderem bereits die Allmen-Reihe für den Diogenes-Verlag vertont hat. Mit seiner weichen, angenehmen Stimme passt er hervorragend zu der überschwänglich, beswingten Atmosphäre des Anfangs. Stimmlich ist das Werk sicher eine sehr große Herausforderung. Unzählige Personen, deren Stimmlage, Sprachstil und Sprechtempo detailliert beschrieben wird, dazu noch die an manchen Stellen fast unwirklich extremen Stimmungsschwankungen der handelnden Personen. Da ist die überdrehte, aber betörend schöne Daisy, der kühl wirkende, distanzierte Erzähler Nick, die unzähligen weiteren Personen und natürlich Gatsby selbst, den Herr Heidenreich in genau der richtigen Mischung aus Faszination und Oberflächlichkeit vertont. Die Faszination dieses Buches ergibt sich auch aus den Kontrasten und Unklarheiten dieses Werkes. So wird Gatsby nie richtig greifbar, ist nur eine Mischung aus vagen Andeutungen, die oberflächlicher Natur sind, denen man sich aber auch nicht entziehen kann. Der Erzähler Carraway bewundert Gatsby und verachtet doch gleichzeitig, wofür er steht. "Wenn Persönlichkeit ein Zusammenspiel geglückter Gesten ist, dann hatte er [Gatsby] etwas zauberhaftes an sich, eine erhöhte Empfindsamkeit für die Verheißungen des Lebens[.]"
Aufmachung des Hörbuchs
Das Hörbuch wird, wie auch die anderen Werke aus dem Diogenes-Verlag, in einem Papp-Schuber zum Aufklappen geliefert. Das Cover wie auch die Übersetzung entsprechen der bei Diogenes erschienenen Ausgabe von 2006. Dabei nimmt das Covermotiv etwa 2/3 des Platzes ein, das linke Drittel des Schubers ist dem Sprechernamen und einem Auszug aus einer Besprechung des Werkes in einer renommierten Schweizer Tageszeitung vorbehalten. Das Covermotiv zeigt eine Gatsby-Kappe in weiß und rosa, über die eine Perlenkette gelegt ist. Als Hintergrund wurde eine in rosa und weiß gestreifte Tapete gewählt. Klappt man den Schuber auf, so findet man zuerst ein ausgesprochen umfangreiches Booklet, das neben den gewohnten, bebilderten Kurzbiografien von Autor und Sprecher und den Copyright-Hinweisen auch einen 25-seitigen Text zur Einordnung und Entstehung des Werkes enthält. Autor des Textes ist Paul Ingendaay, deutscher Journalist, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler.
Fazit
"Der große Gatsby" gehört zu den Klassikern der Literaturgeschichte. Obwohl bereits 1925 veröffentlicht, darf man sagen, er ist sehr aktuell. Diese überschwängliche Gier nach Geld, Reichtum, Luxus und dennoch das Bewusstsein, dass all das oberflächlich und vergänglich ist, wurde selten derart pointiert und schonungslos dargestellt. Herausragend, weil ohne erhobenen Zeigefinger, gelesen von Gert Heidenreich.
Hinweise
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