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Kommissarin Irmi Mangold ärgert sich: Warum hat sie sich nur von ihrer Nachbarin zu dieser albernen Schrothkur in Oberstaufen überreden lassen? Und dann steht sie am Urlaubsort plötzlich vor einem Toten, der ihr mehr als bekannt vorkommt: ihrem Exmann Martin Maurer …

Währenddessen hat es Kollegin Kathi Reindl in Garmisch mit dem toten Liftmann Xaver Fischer zu tun, der zu Lebzeiten im Skiclub mitmischte. Ein arger Dorn im Auge war ihm die moderne Skihütte, deren Wirte er so piesackte, dass sie schließlich verkaufen wollten. Zwei Mordfälle an zwei verschiedenen Orten, aber beide Male dieselbe Todesursache – alles Zufall?


Huettengaudi 

Autor: Nicola Förg
Verlag: Piper
Erschienen: 2011
ISBN: 978-3-492-26496-9
Seitenzahl: 285 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Irmi Mangold ist auf Kur und Kathi Reindl, die privat gerade eine Achterbahnfahrt nach der anderen durchmacht, sieht sich einem ungewöhnlichen Todesfall nicht gewachsen. Doch da auch Irmi einen Toten finden muss – der auch noch ihr Exmann war – muss sie sich von Kathi nicht lange bitten lassen und eilt ihr zu Hilfe. Beide Männer, sowohl Xaver Fischer, der Tote vom Hausberg, als auch Martin Maurer, Irmis Exmann und der Tote aus Oberstaufen, wurden mit einer Überdosis Insulin getötet. Irmi, der das erneute Zusammentreffen mit ihrem Exmann und die aufkommenden Erinnerungen zu schaffen machen, versucht verzweifelt Herr der Lage zu werden. Ihr Team teilt nicht ihre Meinung was die Umstände des Mordes und die Verdächtigen angeht. Sie muss auf eigene Faust ihre Theorie beweisen und macht dabei eine schreckliche Entdeckung.


Stil und Sprache
Der dritte Roman aus der Mangold-Serie hat mich wirklich beeindruckt. Neben viel Spannung und dem üblichen Regionalhumor überzeugt der Krimi mit sagenhafter Atmosphäre und philosophischer Tiefe. Das Thema Vergangenheitsbewältigung zieht sich durch das Buch wie ein roter Faden und trifft nicht nur den eigentlichen Krimiplot sondern auch das Leben von Irmi Mangold. Dabei zeigt die Autorin sehr schön die Probleme, die auftreten, wenn unterschiedliche Wahrnehmungen aufeinander treffen. Sie zeigt aber auch, dass selbst ausweglose Situationen gemeistert werden können. Mit sehr eindringlichen, gefühlvollen Texten wird die Vergangenheit der Kommissarin durchleuchtet und aufgearbeitet und quasi nebenher der Fall gelöst, der auch nur über die Vergangenheit zum Ziel führt.

Die intensive Beschreibung der Szenen zwingt einen oft, selbst über sich nachzudenken und zu überlegen, ob man noch auf dem richtigen Weg ist. Garniert wird das Ganze von den gewohnt guten und liebevollen Beschreibungen der Landschaft und der einzelnen Szenen, so dass man sich leicht in die jeweilige Gegend versetzen kann. Trotzdem ist der Text leicht zu lesen und geht auch wegen der im ganzen Buch vorhandenen Spannung schnell durch die Hand. Am Ende darf der Leser sich dann noch über einen großen Aha-Effekt freuen, denn bis zum Schluss bleibt die Auflösung des Falles ein Rätsel.


Figuren
Irmi Mangold ist die Hauptakteurin der Serie und auch im dritten Teil der wichtigste Bestandteil. Was bisher keiner wusste und sie selbst verdrängt hat, ist dass sie vor 20 Jahren verheiratet war und sich von ihrem Ex, Martin Maurer ohne klärende Aussprache getrennt hatte. Diese Vergangenheit holt sie nun ein, sie findet ihren toten Ex ausgerechnet in dem Hotel, in dem sie mit ihrer Freundin Lissi zur Kur eingecheckt hat. Urplötzlich reißen die alten Wunden wieder auf und sie hat wirklich schwer daran zu knabbern. Ihren Kollegen kann sie sich nicht wirklich anvertrauen und so kommt es zum Eklat.

Die Verknüpfung mit ihrem aktuellen Fall um den Toten Xaver Fischer lässt sie und ihre Vergangenheit einfach nicht ruhen. Ihre eher flippige Kollegin Kathi ist ihr in dieser Situation auch nicht wirklich eine große Hilfe. Die Kommissarin bekommt es mit Egozentrikern und selbstgefälligen Leuten zu tun, die ohne viele Skrupel ihr Ding durchziehen, ob sie nun andere damit verletzen oder nicht, ist ihnen egal. Die Charaktere des Romans zeigen einen leider allzu realistischen Querschnitt wie man ihn auch im wirklichen Leben findet. Dies bringt den Krimi sehr nah an den Leser heran und ist mit ein Garant für die intensive Stimmung beim Lesen.


Aufmachung des Buches
Die als kartoniertes Buch vorliegende Ausgabe von ‚Hüttengaudi’ zeigt auf dem Cover ein Ziege, die auf eine auf einem Tisch liegende Brezel stiert. Im Hintergrund braut sich derweil bedrohlich ein Gewitter zusammen. Eine passende Einstimmung auf den zu erwartenden Alpenkrimi.


Fazit
Wie nicht anders zu erwarten war, ein höchst atmosphärischer, spannungsgeladener Krimi der nicht nur mit Humor sondern auch viel Lebensweisheit aufwartet.


alt


Hinweise
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Backlist:
Fall 1: Tod auf der Piste
Fall 2: Mord im Bergwald

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