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Obwohl Chisato wieder einmal kurz vor einem Abgabetermin steht, sieht er sich gezwungen, in sein Elternhaus zurückzukehren, um in der Hotel-Pension Ginsetsukan auszuhelfen. Das einzige, was ihn tröstet, ist die Tatsache, dass sein Freund Shunsuke bei ihm ist. ♥ Aber Shunsukes Verhalten ihm gegenüber ist so seltsam, dass er es mit der Angst zu tun bekommt …!!

Kire_Papa_03 

Originaltitel: Kire Papa
Autor: Ryo Takagi
Übersetzer: Claudia Peter
Illustration: Ryo Takagi
Verlag: Egmont Manga & Anime
Erschienen: August 2011
ISBN: 978-3-7704-7411-0
Seitenzahl: 208 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahren


Die Grundidee der Handlung
Diesmal widmet sich nur das erste Kapitel dem Schriftsteller Chisato Takatsukasa, der mit dem Schüler und Krimiautoren Shunsuke Sakaki eine Beziehung führt. Die beiden und Chisatos Sohn Riju helfen gezwungenermaßen in der familieneigenen Pension aus, was in den gewohnten Tumulten und Missverständnissen endet. Danach widmen sich drei Kapitel dem ältesten Bruder Chisatos, Chitose. In diesen wird erzählt, wie der Hotelmanager mit dem Filmregisseur Yukito Shiba zusammenkam. Abschließend wird in ebenfalls drei Kapiteln thematisiert, wie sich Riju und der Schauspieler Kakeru Nijou kennenlernten.

In Kire Papa 3 wird immer deutlicher, dass sich die Plots langsam auf Chisatos Familienmitglieder verlagern. Da diese aber ähnlich überdreht sind, weiß die übertriebende Erzählweise erneut zu amüsieren. Dass sich nicht nur Chisato durch alterskonträre Naivität und ebensolches Verhalten auszeichnet, sorgt aber auch dafür, dass die Rahmenbedingungen immer die gleichen sind: Ein aufmüpfiger Uke wird von einem fordernden Seme – mehr oder weniger – ‚gezähmt‘ (Seme bezeichnet den aktiven, Uke den passiven Part beim Geschlechtsverkehr).


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Kire Papa 3
ist in schwarzweiß gedruckt und in japanischer Leserichtung angelegt. Die Personen zeichnen sich durch relativ spitz zulaufende Kinn- und Nasenpartien sowie durch große, dünne Staturen aus und werden mit ellenlangen Gliedmaßen versehen. Auch die langen, schlanken Finger und die ausgeprägten Fingernägel sind typisch für das Artwork der Mangaka. Die Akteure sind aufgrund verschiedener Gesichts- und Augenformen zumeist gut voneinander zu unterscheiden, doch wird dies bei Chisatos Familie etwas schwieriger, da sich die Familienmitglieder doch recht ähnlich sehen. Der älteste Sohn Chitose ist beispielsweise mit einer Brille versehen und Chidori, den zweitältesten Sohn, kann man aufgrund seiner Frisur identifizieren. Chisatos Sohn Riju hebt sich dagegen durch seine noch ein wenig kindlichen Züge wie den großen Augen und dem rundlicheren Gesicht ab.

Takagi bedient sich Chibi- und SD-Elementen (damit werden überzogene Verniedlichungen und Veränderungen der Figuren bezeichnet), um Humor zu erzeugen und setzt ihre Charaktere auch auf eine minimalistische Weise um. So nehmen die Akteure mitunter stark vereinfachte Formen an. Die skurrile graphische Umsetzung vermittelt die überdrehte Komik beispielsweise durch an den Schläfen oder der Stirn hervortretende Äderchen, wenn Personen sich aufregen oder durch Chisatos einem Feuer gleichender Gestalt, wenn er vor Mordlust entflammt ist. Boys Love Klischees karikiert sie unter anderem durch kitschige Blumenarrangements, Glitzerelemente oder Herzchen.

Die wenigen Hintergrundillustrationen sind nicht sehr detailliert und bilden hauptsächlich die Ginsetsukan-Pension und Kakerus Wohnung ab. Sonst finden Muster Verwendung; zum Beispiel Blitze, um Spannungen darzustellen, Wirbel, um Wut oder Unwohlsein zu verdeutlichen und Speedlines, die Dynamik erzeugen, sowie mitunter Leerflächen und Grauverläufe. Erotische Szenen sind eher angedeutet und werden nicht zu explizit. Die linear angelegte Panelaufteilung wird durch Sprechblasen, Muster oder Personen durchbrochen, weshalb die Anordnung nicht allzu starr wirkt.

Der umgangssprachlich formulierte Text ist durchgängig in Versalien gesetzt. Soll eine Aussage betont werden, wird diese fett und/oder in einer größeren Schrifttype gedruckt. Die Sprechblasenzuordnung ist unproblematisch und die Soundwörter sind teils übersetzt, teils sind sie aber auch übertragen und stehen neben den originalen Schriftzeichen.


Aufmachung des Manga
Das Cover von Kire Papa 3 ist den Protogonisten Chisato und Shunsuke gewidmet und, wie von den Vorgängerbänden gewohnt, trägt Chisato einen Kimono, während sein Freund einen Anzug anhat. Beide umarmen einander und um ihre dem Betrachter zugewandten Körper ist diesmal eine weißliche Umrahmung zu sehen. Auf dem hellen, rosafarbenen Hintergrund befinden sich waagerechte, pinke Linien. Die Buchrückseite dagegen hat einen dunkelblauen Hintergrund, vor dem sich mittig auf der rechten Seite eine Abbildung von Chisatos Bruder Chitose und Yukito sowie links daneben der weiß gedruckte Klappentext in einem pinken Rechteck befinden. Farbseiten gibt es nicht und auch Kapitelillustrationen finden sich nicht immer, da mitunter die einzelnen Kapitel direkt ineinander übergehen. Die vorhandenen Illustrationen jedoch bilden die im jeweiligen Kapitel vorkommenden Akteure ab, z.B. Chitose, Kakeru oder Riju.

Zu Anfang des Mangas stehen ein Inhaltsverzeichnis und eine Zeichnung von Chisato und Shunsuke, die gleich zweimal gedruckt wurde, einmal auf der ersten Seite und ein anderes Mal neben dem Inhaltsverzeichnis. Abschließend sind auf sieben Seiten Comic-Strips untergebracht, die sich Chihiro, Chidori und Chitose widmen. Ein gezeichnetes Nachwort schließt sich an, in dem sich die Manga-ka bei den Lesern bedankt und etwas über das Zustandekommen des dritten Bandes erzählt. Der Umfang des Mangas fällt im Gegensatz zum vorherigen Band auch wieder seitenstärker aus.


Fazit
Auch Kire Papa 3 wartet mit schrägem Humor und einer irren Story auf, die durchaus unterhält. Takagis Artwork, das nur bei den Hintergrundillustrationen arg schlicht ausfällt, ist solide und die Aufmachung ist gut, umfasst der Band doch wieder mehr Seiten als sein Vorgänger. Somit bietet der Manga eine nette, leichte Lektüre für Genrefans.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1
- Band 2

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