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11. September 2001 Der Tag, der die Welt veränderte.

New York, 11.09.2001, 08:46 Uhr: Will und sein Vater befinden sich im Südturm des World Trade Centers und können nicht fassen, was sie gerade beobachtet haben: Ein Passagierflugzeug ist in den Nordturm geflogen – er steht in Flammen. Noch bevor sie einen klaren Gedanken fassen können, erschüttert eine gewaltige Explosion ihren eigenen Turm. Ab jetzt zählt jede Sekunde …

 

We_all_fall_down 

Originaltitel: We all fall down
Autor: Eric Walters
Übersetzer: Dr. Maria Zettner
Verlag: Beltz & Gelberg
Erschienen: Juli 2011
ISBN: 9783407742490
Seitenzahl: 206 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Kein leichtes Unterfangen des Autors: Er erzählt eine Geschichte, deren Beginn und Ende jedem gegenwärtig sind und selbst die Jugendlichen ab 13 Jahren, für die dieses Buch vor allem geschrieben ist, kennen die Geschichte aus den Erzählungen: der 11. September 2001, der Amerika aber auch die ganze Welt veränderte. Und dennoch schafft es der Autor einen neuen Blick auf die Dinge zu werfen. Er erzählt die Geschehnisse aus der Perspektive Wills, eines Jungen der 9. Klasse, der einen Praktikumstag bei seinem Vater verbringt, der ausgerechnet im Südturm arbeitet. Wie erstarrt realisieren sie den Einsturz des 1. Flugzeuges in den Nordturm, gefolgt von dem 2. Flugzeug in den Südturm. Der Kampf von Vater und Sohn 85 Stockwerke nach unten, auf dem Rücken abwechselnd eine verletzte Frau tragend, steht im Mittelpunkt. Dabei kommen sie sich wieder näher, sprechen sich aus und finden langsam - Schritt für Schritt nach unten in die Freiheit - wieder zueinander.


Stil und Sprache

Eric Walter schreibt aus der Sicht Wills in der Ich-Perspektive. Seine Sprache und Ausdrucksweise sowie seine ausformulierten Gedanken  passen perfekt zu dem Jungen. Schon zu Beginn des Buches ist schnell klar, worauf die Geschichte hinauslaufen wird, nachdem sich heraus stellt, dass Will seinen Praktikumstag an besagtem 11. September im World Trade Center verbringen wird. Dennoch ist spannend zu beobachten, wie sich der Junge und sein Vater in dieser Ausnahmesituation verhalten, was sie genau erleben. Leider wirken die Gespräche zwischen den beiden dann aber weniger aufbauend. Will stellt jede seiner Reaktionen zunächst selbst in Frage, wertet sein Handeln ab oder traut es sich gar nicht erst zu. Der Vater wirkt als der Übermächtige, der alles kann und erreicht hat, den Sohn zwar liebt, aber keine Zeit für ihn erübrigt und ihm ständig belehrende Vorträge hält. Sie treten in Konkurrenzkampf, wer eine verletzte Frau mehr Stockwerke am Stück auf dem Rücken nach unten tragen kann. Das ist einfach nicht der Situation angemessen und dieses dauerhafte Geplänkel zwischen ihnen wirkt dann auch immer mehr störend. Es nimmt der Geschichte die Fahrt. Das eigentliche Geschehen, der Terrorakt und dessen unglaubliche Zerstörung, die Menschenschicksale, die dahinter stehen, treten völlig in den Hintergrund. Die Erklärungen des Vaters zu den Umständen der Geschehnisse, warum Amerika von Terroristen angegriffen wurde, erscheinen sehr plakativ und belehrend. Auch die Lobesworte über die Feuerwehrmänner wirken hier übertrieben, einfach nicht authentisch.


Figuren

Die Figuren sind schon sehr aufgesetzt. Der Sohn Will, der von seinem Vater enttäuscht ist und ihn dies immer wieder auch spüren lässt - selbst in dieser lebensbedrohlichen Situation im brennenden World Trade Center. Der Vater John, der scheinbar nur für seine Arbeit lebt, dabei sehr erfolgreich ist und von allen Seiten gelobt und hochangesehen wird, bleibt auch in dieser Situation überlegen, trifft klare Entscheidungen, belehrt seinen Sohn auch und gerade jetzt, wo es ums Überleben geht. Vater und Sohn spielen die zentralen Rollen und doch werden sie dem Leser nicht wirklich näher gebracht. Man betrachtet sie und ihr Verhältnis zueinander eher distanziert.

Alle anderen Figuren gehen nicht in die Tiefe. Seien es die Arbeitskollegen oder die Feuerwehrleute im Treppenhaus. Doch immer sind sie alle stets voll des Lobes dem Vater gegenüber.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt das World Trade Center in die Wolken aufragend, und nur als dunkler Schatten das herannahende Flugzeug; darunter Autor und Titel des Buches in markanten Großbuchstaben. Ein Cover, das Jugendliche sicherlich anspricht. In der rechten unteren Ecke ist das bedeutungsvolle Datum des 09.11.01 aufgedruckt. Die Kapitel als auch das komplette Buch mit seinen nur 206 Seiten sind recht kurz gehalten.


Fazit

Ein Buch, das Jugendliche ab 13 Jahre durchaus ansprechen kann. Zwar erzählt es nicht viel Neues, aber es wirft doch einen neuen Blick auf das Geschehen - aus Sicht eines Jungen, der mittendrin nicht nur um sein Überleben kämpft, sondern auch noch sein Verhältnis zum Vater neu überdenkt.


3 5 Sterne


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