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Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

Er ist ein Wanderer zwischen den Welten.

Der junge Roger Kilbourne besitzt eine einzigartige Gabe: Er kann ins Jenseits überwechseln und dort mit den Toten sprechen. Doch Rogers Gabe ist auch ein großer Fluch, denn auf dem Pfad der Seelen darf sich ein Lebender keinen Fehltritt erlauben …

Dunkle Fantasy für alle Leser von Brent Weeks und Peter V. Brett.

 

Der_Pfad_der_Seelen 

Originaltitel: Crossing Over 01
Autor: Anna Kendall
Übersetzer: Simone Heller
Verlag: blanvalet
Erschienen: 18.07.2011
ISBN: 978-3-442-26792-7 
Seitenzahl: 384 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Um auf dem Pfad der Seelen wandeln zu können, muss Roger zuvor große Schmerzen verspüren, die es ihm ermöglichen, sein Bewusstsein zu befreien. Sein Großvater ist mehr als nur bereit, ihm diese Schmerzen zuzufügen. Eines Tages ist es Roger jedoch möglich, von seinem Großvater und seinem Joch loszukommen und er bekommt eine Dienststelle am Königshof, wo Roger in den Mittelpunkt von Machtspielen gerät, denn die junge Königin weiß um seine Gabe…
 

Stil und Sprache
Lesern von Brent Weeks und Peter V. Brett, beides richtig gute Fantasyautoren, die mit einzigartigen Charakteren und einem düsteren Setting überzeugen, würde ich „Der Pfad der Seelen“ eher nicht empfehlen. Zunächst scheint die Story ja vielversprechend zu sein: Der Protagonist besitzt eine Gabe, von der man so noch nicht in vielen Fantasybüchern gelesen hat, und die Schmerzen sind der Schlüssel zu ihr. Gute Grundidee also, die leider schlecht umgesetzt wurde. Die Geschichte hat keinen Tiefgang; der Autorin gelingt es nicht, ihren Figuren Leben einzuhauchen oder den Leser zu fesseln. Die Entwicklung der Geschichte - Rogers einzelne Stationen, die von seinem Großvater bis zum Königishof führen - geschieht abrupt. Da hätte sich die Autorin mehr Zeit lassen müssen.
Geschrieben aus Rogers Sicht in der ersten Person, dümpelt die Story eher vor sich hin, ohne dass der Protagonist endlich mal etwas unternimmt. Stattdessen ist er nur passiv und es kommt daher auch keine Spannung auf. Der Stil der Autorin zeichnet sich nicht durch große Bildhaftigkeit oder Ähnlichem aus. Er ist eher geradlinig; es gibt wenige Abschweifungen oder Details. Erst gegen Ende wird Roger ein wenig aktiv; allerdings kommt das dann leider ein bisschen spät.


Figuren
Die Figuren, besonders der Protagonist, sind wenig glaubhaft umgesetzt. Jahrelang muss der vierzehnjährige Roger unter der Fuchtel seines Großvaters und seiner Tante leben, die unter dem grausamen Mann genauso sehr leidet wie er. Roger weiß nicht, wie seine Mutter gestorben ist und auch nicht wo - diese Information hält sein Großvater absichtlich vor ihm zurück, damit er sie nicht etwa aufsucht. Roger weiß, dass er feige ist und genauso verhält er sich auch. In einem gewissen Maß ist das auch in Ordnung und verständlich - schließlich sollen Protagonisten keine perfekten Übermenschen sein. In diesem Fall sorgt das jedoch eher dafür, dass der Leser sich nicht mit Roger identifizieren kann und er wenig sympathisch rüberkommt. Genauso wenig nachvollziehbar ist die Tatsache, dass Roger sofort von jedem weiblichen Wesen angetan ist, dass er erblickt. Besonders eine junge Adlige am Hof gefällt ihm und er verliebt sich in sie. Die Autorin hat das leider eher unglaubhaft dargestellt.

Die Nebenfiguren sind auch nicht wirklich dreidimensional, scheinen allerdings facettenreicher als Roger zu sein. Zum Beispiel Maggie, eine gute Freundin von Roger und eine Küchenmagd, scheint sympathisch zu sein. Sie hat mehr Charakterzüge, aber auch sie ist nicht ganz greifbar.
Einen Antagonisten gibt es in der Geschichte nicht wirklich.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches zeigt einen jungen Mann, der auf einem felsigen Untergrund steht. Seine Kleidung ist bräunlich und zerschlissen; die Kapuze des löchrigen Umhangs bedeckt sein Gesicht. Im Hintergrund sind schattenartige Gestalten zu sehen, die wohl die Geister darstellen sollen. Der Titel des Buches ist ganz oben, in roten verschlungenen Buchstaben zu sehen. Das Buch ist in 31 Kapitel unterteilt, und einen Anhang gibt es nicht.


Fazit
Gutes Grundgerüst, doch aufgrund schlechter Umsetzung weiß "Der Pfad der Seelen" leider nicht zu überzeugen.


2_Sterne


Hinweise
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