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Magisch, düster, erotisch!

Rachaela Days Leben ist alles andere als aufregend: Sie verbringt ihre Tage in dem alten Buchladen, in dem sie arbeitet, und in der Einsamkeit ihrer Wohnung. Ihr tristes Dasein erfährt ein jähes Ende, als die Familie ihres verschollen geglaubten Vaters Kontakt zu ihr aufnimmt und sie auf das Landgut der Familie einlädt. Dort gerät Rachaela in eine Welt, die ihr völlig fremd ist – eine Welt voll dunkler Erotik und gefährlicher Geheimnisse ...

 

Schwarzer_Tanz 

Originaltitel: Dark Dance
Autor: Tanith Lee
Übersetzer: Adelheid Hartmann
Verlag: Heyne
Erschienen: 08/2011
ISBN: 978-3-453-53401-8
Seitenzahl: 480 Seiten

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Die Grundidee der Handlung

Rachaela lebt ein absolut unscheinbares Leben. Mit den modernen Errungenschaften der Menschheit kann sie nicht wirklich etwas anfangen. Zahlen und Technik sind ihr so suspekt wie unheimlich. Einzig Bücher machen sie glücklich. Doch dann verliert sie ihre Arbeitsstelle und die Familie ihres unbekannten Vaters drängt sie, zu ihnen zu kommen. Rachaela gibt dem Druck schließlich nach, und gelangt in eine Welt, die ihr so fremd ist wie ein Computer. Sie ist einerseits entsetzt von dem, was von ihr erwartet wird, andererseits aber auch fasziniert. Doch als sie der Familie gibt, was diese will, wird sie eiskalt fallen gelassen. Gerne würde sich Rachaela dafür an der Familie rächen, doch ihre Angst macht das unmöglich, und so sieht sie sich eines Tages in der gleichen Position wie ihre Mutter – und ein Teufelskreis beginnt.


Stil und Sprache
Tanith Lee hat es mit diesem Buch binnen weniger Sekunden bravourös geschafft, von mir auf die schwarze Liste für miese Autoren gesetzt zu werden. Die Handlung ist nicht nur abstrus und sehr, sehr makaber, der Roman ist zudem in keinster Weise das Papier wert, auf dem er gedruckt wurde. In zähfließendem Lesetempo wird hier das Thema Inzest (welches an sich schon kein einfaches Thema ist), äußerst geschmacklos und mit solch einer schwarzen Fantasie in Worte gefasst, dass ich mich irgendwann gefragt habe, wie krank ein Gehirn sein muss, um solch irres Geschwätz (anders kann ich es leider nicht nennen) zu Papier zu bringen.

Dem Leser eröffnet sich die Geschichte abwechselnd mal im personalen Erzählstil durch Rachaela und mal im auktorialen Stil durch einen Unbekannten. Doch egal welche Erzählperspektive gerade verwendet wird, das Ganze liest sich so zäh wie Leder. Der Tonfall ist sehr passiv, monoton, der Schreibstil meist stakkatomäßig, die Sätze kurz und die Worte liegen wie Blei auf dem Papier. Etwa zur Hälfte des Buches wird es handlungs- als auch sprachmäßig sehr, sehr vulgär und ekelhaft. Zwar ändert sich das, was das Vulgäre angeht, schnell wieder, doch es bleibt ekelhaft bis zum Ende. Mich hat es oftmals vor Abscheu so geschüttelt, dass ich das Buch auf die Seite legen musste, ehe ich wieder in der Lage war weiter zu machen. Noch nie hat es mich so viel Überwindung gekostet einen Titel fertig zu lesen, wie bei diesem. Am Ende war ich fassungslos, sehr deprimiert, entsetzt und gefühlsmäßig vollkommen versteinert ob dem, was mir da geboten wurde. Grauenhaft, einfach nur grauenhaft!


Figuren
Unscheinbar, blass, unauffällig und alles andere als überzeugend oder realistisch. Hier ist keinerlei Tiefgang vorhanden. Die Charaktere sind, ohne Ausnahme, schräge Typen mit einer kranken Gesinnung und einem vollkommen irrationalen Weltbild. Sie wirken wie Marionetten der Autorin, die denkbar schlecht bewegt und gespielt werden.

Die Familie Scarabae sieht sich als Vampire, sind aber keine, doch ihr Leben ist total danach ausgerichtet. Das wäre ja an sich nicht schlimm, doch der feste Glaube, sich nur innerhalb der Familie fortpflanzen zu können, gibt der eh schon merkwürdigen Handlung noch zusätzlich geistlosen Stoff. Da treibt es die Mutter mit dem Sohne, der Vater mit der Tochter, der Bruder mit der Schwester. Abartiger und geschmackloser geht es nicht. Die Autorin vergewaltigt hier nicht nur ihre Protagonistin, sondern auch die Erotik selbst.
Am schlimmsten aber empfand ich die Protagonistin Rachaela. Mir ist noch nie so eine emotionslose, kalte, gleichgültige und seelenlose Figur untergekommen, wie diese. Ihren Kleidungsstil hätte ich ja noch irgendwie ansprechend gefunden - lange Röcke, Blusen, die eine schlanke Figur mit herrlich schimmerndem langem Haar umspielen... - das gefällt mir im Grunde, aber ihr Charakter - brrr. Wie der sprichwörtliche Wolf im Schafspelz.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches hat mich sofort angesprochen, um nicht zu sagen fasziniert. Komplett in dunklen Farben gehalten - Schwarz dominiert hier - wirkt die Aufmachung mysteriös, fast schon gothicmäßig. Besonders das blasse, dunkel geschminkte und nur im Profil zu sehende Frauengesicht sprach mich an. Hält man das Buch leicht schräg, glänzt das Bild der Frau sowie das im unteren Teil des Covers abgebildete Eisentor. Der Buchtitel selbst steht in geschwungener weißer Schrift vor mattem dunklem Hintergrund. Die Buchrückseite selbst ist komplett in Schwarz gehalten und zeigt eine Inhaltsangabe in weißer Schrift. 


Fazit
Was für eine sinnlose Verschwendung an Papier, Zeit und Energie. Wer hier nach Inhalt sucht, sucht vergeblich. Weder Magie, noch Erotik oder gar Düsteres ist hier zu finden. Nur rabenschwarze und ekelhaft geschmacklose Fantasie, die auf schockierende Weise zu einer makabren und extrem verwirrenden Handlung in Worte gezwungen wurde. Ich kann nur raten: Finger weg! Dieses Buch ist weder den Preis von 8,99€, noch die Zeit des Lesers wert. Wäre ich hier nicht an gewisse Regeln (betreffend der Vergabe der Sterne) gebunden, das Buch hätte von mir keinerlei Stern, noch nicht mal einen halben, erhalten. Denke das sagt alles ...


1 Stern


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