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Als die junge Cait vor dem Ertrinken gerettet wird, kann sie sich an nichts mehr erinnern. Düstere Visionen quälen sie und entstellende Narben auf ihrem Rücken lassen Schlimmes erahnen. Hilflos durch ihren Gedächtnisverlust gerät Cait in eine Intrige und wird als Mörderin zum Tode verurteilt. Ausgerechnet der grimmige Söldner Daith hätte die Macht, sie zu befreien. Doch obwohl er insgeheim Gefühle für Cait hegt, glaubt auch er, dass sie schuldig ist.

 

Im_Schatten_des_Daemons 

Autor: Brigitte Melzer
Verlag: Carlsen
Erschienen: 01.03.2011
ISBN: 3551366330
Seitenzahl: 400 Seiten

 

 


Die Grundidee der Handlung

Cait wurde durch Gaukler vor dem Ertrinken gerettet. Doch seitdem hat sie ihr Gedächtnis verloren; hat nur noch einen Ring, auf dem der Name Cait eingraviert ist. Sie ist sich noch nicht einmal sicher, ob er ihr gehört. Eines Tages wird sie von einem Na’Darrach, einem Nachtschatten, angegriffen und überlebt nur dank der Hilfe des Söldners Daith. Dieser erzählt ihr von seinem Auftrag, sie unbeschadet nach Cor Amánthor zu bringen. Cait bleibt nichts anderes übrig, als mit ihm zu gehen. Wer ist der Auftraggeber? Kann er vielleicht die Lücken in ihrem Gedächtnis füllen? Doch einmal in Cor Amánthor angekommen, bemerkt Cait, dass ihre Probleme weit über ihren Gedächtnisverlust hinausgehen. Jemand versucht nicht nur, ihr mehrere Morde in die Schuhe zu schieben, sondern setzt zusätzlich alles daran, sie umzubringen.


Stil und Sprache
Der Leser befindet sich nach einem kurzen Prolog mitten im Geschehen. Geschrieben in der dritten Person und abwechselnd aus Caits und Daiths Sicht geschrieben, spinnt die Autorin eine spannende Fantasygeschichte. Die Handlung spielt in einer normalen mittelalterlichen Welt, wobei die Autorin nicht wirklich viele Worte über diese Welt verliert. Es gibt wenige Abschweifungen, was zu einem stetigen Lesefluss und einem rasanten Tempo beiträgt.
Caits Vergangenheit wird nur Stück für Stück offengelegt, was zusätzlich zur Spannung beiträgt und unvorhersehbare Wendungen zulässt. Was jedoch etwas stört, ist, dass die Probleme der Protagonisten stellenweise zu einfach gelöst werden. Zu schnell finden sie einen Ausweg aus ihrer Situation; da hätte man sich mehr Komplexität gewünscht. Abgesehen davon gibt es leider Stellen im Buch, die sich selbst widersprechen. Am Anfang erfährt man nämlich, wie Daith versucht Cait umzubringen, die er für die Mörderin seines Vaters hält. Als er sie im Fluss an einer Flucht hindert, wird Cait ihm durch die Strömung entrissen, bevor er sie töten kann. Daith versucht nicht sie zu fangen, da er überzeugt ist, dass Cait, die durch einen Schlag an die Schläfe das Bewusstsein verloren hat, sowieso ertrinken wird. Später sagt Daith jedoch, das er überzeugt war, Caith sei tot, da er die Klinge selbst geführt habe. Dies sorgt für etwas Verwirrung.
Abgesehen von diesen kleineren Mankos bietet „Im Schatten des Dämons“ dennoch großen Lesespaß. Grund dafür ist die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Cait und Daith. Obwohl Daith die angebliche Mörderin seines Ziehvaters verabscheut und sie dementsprechend behandelt, wird ihm im Laufe ihrer gemeinsamen Reise klar, dass sie den Mord nicht begangen haben kann. Und Cait erkennt, dass, wenn Daith mal nicht mürrisch ist, er ein ganz netter Kerl sein kann...


Figuren
Cait hat große Probleme damit, mit ihrem Gedächtnisverlust zurechtzukommen. Sie zweifelt an sich selbst, ob sie vielleicht ein schlechter Mensch gewesen ist. Alles, war ihr geblieben ist, sind ein Ring und fürchterliche Narben an ihrem Rücken. Und Visionen. Visionen, die sie bekommt, wenn sie jemanden berührt. Dadurch kann sie nicht nur in die Zukunft, sondern auch in die Vergangenheit blicken.
Ihre Unsicherheit versucht sie meist durch bissige Bemerkungen zu überspielen, und so ist es kein Wunder, dass sie und Daith sich andauernd in die Haare kriegen.
Daith wiederum wünscht sich manchmal selbst genauso vergessen zu können, wie Cait. Er hat eine schwierige Vergangenheit, die ihn zu dem verbitterten Menschen gemacht hat, der er ist. Als sein Ziehvater dann auch noch ermordet wird, ist der Schmerz groß. Alles deutet darauf hin, dass Cait die Schuldige ist. Doch mit der Zeit kommen selbst ihm Zweifel. Wie kann es sein, dass jemand wie Cait einen Mord begeht?

Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet, mit interessanten Vergangenheiten. Die Nebenfiguren kommen jedoch weniger gut weg, da die Autoren sich ihnen weniger gewidmet hat. Sie neigen zur Eindimensionalität und sind so weniger überzeugend als die Protagonisten.
Der Antagonist ist nicht von Anfang an im Buch bekannt, weswegen hier nicht vorgegriffen werden soll. Nur so viel: Ihn treibt die Gier nach Macht an und die Autorin gewährt dem Leser kurze Abschnitte aus seiner Perspektive. Allerdings ist leider auch er nicht wirklich als plastisch zu bezeichnen.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch besitzt ein Cover, welches sich nicht mit dem Inhalt der Geschichte in Verbindung bringen lässt. Zu sehen ist eine Frau mit einem um den Kopf gebundenen Tuch. Die Frau ist im Profil nur bis zu den Schultern abgebildet. Eine Hand hat sie erhoben und hält sie sich an das Gesicht. Die Hand ist, genauso wie die Schulter, mit einem verschlungenen Muster versehen, das aufgemalt scheint. Über all dem prangt in großen Buchstaben der Titel des Buches, der in einem ähnlich hellen Braunton gehalten ist, wie der Rest vom Cover. Einen Anhang gibt es im Innenteil nicht.


Fazit
Trotz Schwächen finde ich das Buch lesenswert. Brigitte Melzer hat eine angenehme Art zu schreiben. Man kann in ihre Bücher eintauchen und sich einfach mitreißen lassen, genauso wie es bei "Im Schatten des Dämons" der Fall ist.


3 5 Sterne


Hinweise
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