Smaller Default Larger

Teufelsbeschwörung, grausame Riten, Mord und Unzucht – mit ihren Forschungen im Internat Beauregard Abbey scheint die Wissenschaftlerin Zuleika Rathbone dem Bösen selbst auf der Spur zu sein. Reicht die Magie eines geheimnisvollen alten Buches tatsächlich bis in die Gegenwart? Kann das Spiel einer Geige wirklich unschuldige Schüler in den Tod treiben? Unter Einsatz ihres Lebens gelingt es Zuleika, das Böse aus Beauregard Abbey zu bannen. Vorerst …

 

sturm_ueber_beauregard_abbey 

Originaltitel: Stone & Shadows
Autor: Elizabeth Edmonson
Übersetzer: Sonja Schumacher und Rita Seuß
Verlag: Wunderlich
Erschienen: 09/2011
ISBN: 978-3805250191
Seitenzahl: 400 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Eigentlich will Zuleika Rathbone nur im Rahmen einer Forschungsarbeit ein altes Buch voller Zaubersprüche einsehen und kommt zu diesem Zweck nach Beauregard Abbey. Ein Sturm hindert sie an der Abreise und schließlich überredet der Hausherr sie zum Bleiben, damit sie die historischen Dokumente der Familie Beauregard erforschen kann. Das Anwesen beherbergt außerdem ein Internat, in dem plötzlich ungewöhnliche Dinge passieren: Schüler erahnen Geistererscheinungen und eine alte Geige ruft ungute Gefühle hervor. Zuleika sieht sich gezwungen, tiefer in ihre Forschungen einzusteigen und herauszufinden, was es wirklich mit Beauregard Abbey auf sich hat.

Eine interessante Grundidee, leider in der Umsetzung nicht besonders raffiniert gemacht. Jeder halbwegs begabte Leser weiß spätestens auf Seite 115, auf was die unzähligen Handlungsstränge hinauslaufen werden und leider gelingt es der Autorin auch nicht, am Ende noch zu überraschen.


Stil und Sprache
Beginnt man dieses Buch zu lesen, fallen einem als erstes die sprunghaften Perspektivwechsel auf, die nicht nur in unterschiedlichen und voneinander abgegrenzten Szenen stattfinden, sondern teilweise mitten im Absatz von einem Akteur zum nächsten wechseln, um dessen Gefühle und Gedanken zu schildern, wo vorher zum Beispiel sein Gegenüber das Sagen hatte. Leider wirkt diese „Hüpferei“ alles andere als raffiniert, sondern macht eher einen leicht unbeholfenen Eindruck, der sich im Übrigen auch in anderen Dingen zeigt: Viele komplizierte oder schlecht zu erklärende Details werden in der Erzählung einfach übersprungen; so zum Beispiel gibt es keine wirkliche Begründung dafür, dass Zuleika Rathbone überhaupt an der Schule bleibt. Von einer Minute auf die andere wandelt sie sich von der Forscherin, die nur kurz ein Buch begutachten will, zum fast vollwertigen Mitglied des Lehrerkomitees, ohne dass darauf mehr als ein kurzer Satz verschwendet wird. Ähnlich geht es auch mit anderen Dingen, so ist etwa ein freigelegtes Deckengemälde derart erschreckend, dass ein Bauarbeiter allein von seinem Anblick vom Gerüst fällt, mit keiner Silbe wird allerdings erwähnt, was es denn nun eigentlich darstellt.
Auch der Spannungsaufbau wirkt insgesamt eher plump, das Ende ist zwar dramatisch, aber alles andere als subtil gelöst. Wieder wird am entscheidenden Punkt, wenn endlich Erklärungen fällig werden, einfach der Schauplatz gewechselt und die Ereignisse einige Monate nach dem großen Finale in einem Epilog geschildert.


Figuren
Auch bei den Figuren gibt es nicht allzu viel Gutes zu erwähnen, weder ist die Hauptfigur klar definiert noch sind sie - und alle weiteren Charaktere - mehr als nur Schablonen. Zuleika Rathbone (was für ein Name!) steht zwar meistens im Mittelpunkt, aber auch über sie als vermeintliche Protagonistin erhält man nur ein lückenhaftes Bild. Sie definiert sich wie alle anderen fast ausschließlich über Äußerlichkeiten, jedoch lassen die Vielzahl der Personen und die wilden Perspektivwechsel auch kaum mehr zu als das. Hier wäre eventuell eine Beschränkung auf weniger Personen hilfreich gewesen. So bleiben die einzelnen Charaktere blass und unscheinbar und als Leser gelingt es einem nur selten, sich einzufühlen und Handlungsweisen und Motive der einzelnen Akteure nachzuvollziehen


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch mit Lesebändchen zeigt auf dem Schutzumschlag ein leider teilweise etwas unscharf geratenes Foto einer alten Abtei, im Vordergrund eine steinerne Brücke und drumherum viel Grün. Titel und Autorenname sind in leicht geschwungener Schrift ausgeführt, so dass die ganze Aufmachung direkt an einen Liebes- oder Familienroman denken lässt. Innen gibt es nach einem Prolog, der im Jahre 1538 spielt, drei Teile sowie einen Epilog. Eine konkrete Kapiteleinteilung gibt es nicht, lediglich in kurzen Abständen grenzen drei stilisierte Blüten Handlungsstränge voneinander ab, außerdem deuten gelegentlich Versalien den Beginn eines neuen Kapitels an.


Fazit
Leichte Lektüre für alle, die es mit Details nicht so genau nehmen, auf tiefgründige Charakterzeichnungen verzichten können und einfach nur für ein paar Stunden in eine andere Welt eintauchen wollen. Auch stilistisch kein Leckerbissen, sondern eher als kalorienarmes Zwischendurch-Häppchen geeignet.


2 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.dealt

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo