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Köln 1348: Eine uralte Prophezeiung droht sich zu erfüllen, als der Engel Halei aus Liebe zu Anna, der Schwester des Steinmetzmeisters Peter Praler, zum Menschen werden will. Doch die Geheimnisse des Doms dürfen nicht gelüftet werden, deshalb setzt die Bruderschaft der Domherren alles daran, Halei und Anna aufzuhalten. Köln 2010: Als die junge Kommissarin Nia Hallmann dem rätselhaften Psychologen Eliah Kahmen begegnet, gerät sie selbst in den Focus der Bruderschaft. Zu spät begreift sie, dass sie damit nicht nur Eliah und sich gefährdet, sondern auch den Fortbestand des Kölner Doms …


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Autor: Elke Pistor
Verlag: Emons Verlag
Erschienen: 11.4.2011
ISBN: 978-3-89705-834-7
Seitenzahl: 233 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die Liebesgeschichten zweier Frauen scheinen auf wundersame Weise miteinander verknüpft zu sein. Die Autorin führt den Leser ins Köln von 1348 und zeigt ihm sehr einfühlsam die damalige Lebensweise auf. Gleichzeitig begleiten wir die Kommissarin Nia Hallmann bei ihrer Arbeit im Köln der Gegenwart.

Während sich die Begine Anna in einen Engel verliebt, begegnet Nia im Krankenhaus dem rätselhaften Eliah, der ihr durch seinen Zuspruch neuen Lebensmut gibt. Doch es gibt die uralte Prophezeiung und deren Wächter, “Die Bruderschaft der Domherren“, und die sehen in der Liebe von Anna und Halei eine Gefahr für eben diese Prophezeiung. Eine wunderbare Geschichte um Liebe und Vertrauen, Schmerz und Vergebung.  Sehr gelungen finde ich die Zusammenführung der beiden Geschichtsstränge aus der Vergangenheit und Gegenwart. Es hat mir das Gefühl vermittelt, ein Teil der Geschichte zu sein und nicht nur ihr Betrachter. Ein Roman, der sowohl die Zeit als auch verschiedene Genres vereint, denn mit den historischen Elementen vermischen sich Teile eines Krimis mit Ansätzen zur Mystery, was mir sehr gut gefallen hat.


Stil und Sprache
Elke Pistor hat einen angenehmen, fließenden Schreibstil, der mit klaren Aussagen und feinen Darstellungen dem Inhalt des Buches sehr entgegen kommt. Der stetige Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart hat mich persönlich in keiner Weise gestört, denn es ist so passend geschrieben, dass der Leser den Wechsel meist sogar erwartet. Langsam baut die Autorin den Spannungsbogen um die beiden Liebesgeschichten auf, gerade so viel, dass der Leser den Nervenkitzel spürt, neugierig auf die nächsten Zeilen ist und sich die Zusammenhänge der beiden Liebesgeschichten abzeichnen.

Die Liebe von Anna zu dem Engel Halei steht unter keinem guten Stern. Halei möchte ein Mensch werden und ruft damit den Zorn der Bruderschaft hervor. Haben die beiden Liebenden eine Chance? Auch für Nia und Eliah gibt es jede Menge Hindernisse zu überwinden. Zwar hat Nia den jungen Mann auf dem Dach des Krankenhauses getroffen und gesprochen, doch niemand scheint ihn zu kennen. Was soll sie tun? Mit jeder Seite wächst die Hoffnung und gleichzeitig die Angst um die Liebenden, bis es zum Wendepunkt kommt, die Zeiten, so scheint es, miteinander verwachsen und die Spannung zum Greifen nah ist. Aber ich will hier nicht zu viel verraten, nur so viel, dass mir die Tränen in den Augen standen.


Figuren
Die Figuren im Roman der Elke Pistor sind sehr lebhaft und real dargestellt. Es gibt für mich keine einzelne Protagonistin in diesem Buch, egal ob es die beiden Frauen Nia und Anna sind oder die männlichen Darsteller Halei und Eliah. Nia begegnet Eliah im Krankenhaus zum ersten Mal und bei ihrer Suche nach ihm muss sie feststellen, dass niemand diesen wunderbar einfühlsamen Mann kennt. Er bleibt nicht nur Nia, sondern auch den Lesern geheimnisvoll, mystisch fast. In Nias Umfeld lernen wir ihre Kollegen kennen und ihre Mutter, der Nia sehr liebevoll begegnet. Es ist der Autorin perfekt gelungen, ein ausgeglichenes Zusammenspiel der Paare mit den Nebenfiguren zu finden.

Der Leser macht auch Bekanntschaft mit Annas Familie, den Beginen und Domarbeitern. Die Darstellung der Figuren um 1350, ihr Leben und Wirken macht einen sehr guten Eindruck und es scheint, die Autorin hat sich damit ausführlich auseinander gesetzt. Anna scheint ein sehr zurückhaltender und sensibler Mensch zu sein, wobei sie mit wachsender Zuneigung zu Halei an Kraft und Energie gewinnt. Im Gegensatz dazu ist Nia verschlossen, energisch und dabei zielstrebig und ihren weichen Kern zeigt sie kaum, und doch ist er zu spüren. Der Engel Halei ist mit seiner Neugierde auf das Leben und seiner sensiblen  Art genau so, wie man sich einen Engel vorstellt. Die dargestellten Figuren in diesem Roman sind zum Teil Fiktion und zum Teil reale Personen, die um 1330 gelebt und gewirkt haben (Familie Peter Praler (1333-1399) siehe Nachwort Seite 234).


Aufmachung des Buches
Mit goldener Schrift und einem in zarten Nebel dargestellten Kölner Dom wirkt das Cover auf mich sehr elegant mit einem Hauch von Mystik. Ein Prolog führt den Leser nach Köln ins Jahr 1388, um dann mit dem 1. Kapitel ins Köln des Jahres 2010 einzutauchen. Die 233 Seiten, eingeteilt in 20 Kapitel ohne Überschrift, dem Prolog und einem Nachwort sowie Vorstelllung weiterer Romane, zeigen ein in angenehmer Schriftgröße gedrucktes, gelungenes Taschenbuch. Leider sind keine Zeichnungen der Domportale vorhanden, was mir als Leser sehr gefallen hätte.


Fazit
Mit diesem Roman hat mich Elke Pistor wirklich beeindruckt und ich kann dieses Buch sehr empfehlen. Besonders gilt dies den Domliebhabern und Freunden historischen Romanen. Auch jungen Lesern (ab 15 Jahren) lege ich dieses Buch ans Herz, denn die Story zeigt uns, was Liebe und Vertrauen erreichen können. Der kleine Punktabzug liegt daran, das ich mir eine Zeichnung des Doms im Innenteil gewünscht hätte, gerne auch ein historische Aufnahme oder ähnliches.


4 5 Sterne


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