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Seit Darian zum ersten Mal durch ein magisches Portal das fantastische Reich Albany betrat, kämpft der junge König dort um seinen Thron. Doch Darians Feinde – der hinterlistige Zauberer Samukal und seine Verbündeten – scheinen mit Hilfe dunkler Mächte die Oberhand zu gewinnen. Verzweifelt sucht Darian Hilfe bei einem Orakel auf der Geisterinsel. Dessen geheimnisvolle Prophezeiung stellt Darian und seine Freunde vor eine fast unlösbare Aufgabe: Ausgerechnet im Reich der Dunkelelfen sollen sie den Schlüssel zur Rettung Albanys finden – bei den Todfeinden der Menschen ...


Das_Reich_der_Dunkelelfen 

Autor: Aileen P. Roberts
Verlag: Goldmann
Erschienen: 08/2011
ISBN: 978-3-442-47519-3
Seitenzahl: 507 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Darian erlebt die dunkelste Zeit seines Lebens. Erst die düsteren Wochen im Gefängnis von Rodgill und dann die gespenstisch anmutende und äußerst bedrückende stockfinstere Dunkelheit in der Unterwelt. Nur der Gedanke an Mia und ihre Nähe halten ihn davon ab, den Verstand zu verlieren. Dass ausgerechnet im Reich der Dunkelelfen die Karte über die Portale von Albany zu finden sein soll, erscheint ihm wie Hohn - und eine Ironie des Schicksals zugleich. Sind die Dunkelelfen doch die tödlichen Feinde der Menschen und eine Reise in deren Reich kommt für einen Menschen einem Selbstmordkommando gleich. Doch die Worte des Orakels sind eindeutig, und so begeben sich Darian, Mia, sein Bruder Atorian und der verstoßene Dunkelelf Bas`Akir auf die lange und gefährliche Reise ins Unterreich. Eine Reise, die für Mia und Darian zur Belastungsprobe für ihre Liebe wird und viele Geheimnisse des Dunkelelfenreiches enthüllt.


Stil und Sprache
Aileen P. Roberts hat es geschafft, ihren Schreib- und Sprachstil in Weltennebel 2 - Das Reich der Dunkelelfen beizubehalten, abgesehen von einigen Grammatikfehlern, und mit wenigen Worten im personalen Erzählstil durch Darian einige tolle Szenen und Ereignisse auf das Papier zu zaubern. Trotzdem war ich am Ende etwas enttäuscht. Meine freudige Erwartung an die Handlung und die Figuren wurde nicht wirklich erfüllt.
Keine Frage, auch in diesem Buch zeigt die Autorin ihre herrliche und äußerst rege Fantasie und lässt die unglaublichsten Kreaturen, Landschaften und Geschehnisse vor dem inneren Auge des Lesers entstehen – die Vorfreude auf den dritten Teil ist somit auch hier wieder vorhanden (allein wenn ich an das Ende dieses Bandes denke, würde ich den dritten Teil am liebsten schon heute in den Händen halten). Dennoch, am Schluss blieb ich mit einem merkwürdig melancholischen Gefühl sowie einer Art Fassungslosigkeit ebenso hilflos in der Luft hängend zurück, wie schon nach dem Lesen von Band eins.
Die Autorin ist - für meinen Geschmack - stellenweise zu sehr bemüht das Gute zu zeigen. Da ist mir entschieden zu viel heile Welt, zu viel Glück (nicht, dass ich es Darian nicht gönnen würde) drin, doch es macht die Handlung zu klebrig. Zumindest zeitweise. Gut, sie kann das im Verlauf der Handlung wieder etwas durch den sich ankündigenden unterschwelligen Konflikt zwischen den beiden Brüdern ausgleichen, und sie beantwortet auch die eine oder andere Frage aus Teil eins dieser Trilogie, doch gleichzeitig wirft sie neue Fragen auf. Das Problem daran: Sie beantwortet diese fast ohne Ausnahme sofort, wodurch die Geschichte leicht langweilig und das Durchhalten bis zum Ende auf eine etwas harte Probe gestellt wird – trotz der teilweise ereignisreichen Geschehnisse. 
Aber davon mal ganz abgesehen: Die Handlung kommt mir an manchen Stellen künstlich gestreckt und übertrieben vor. Einige Passagen ziehen sich wie Kaugummi und es gibt überflüssige Szenenwiederholungen, wo nur die darin vorkommenden Dialoge für leichte Unterschiede sorgen - Unterschiede, die in meinen Augen kaum ins Gewicht fallen, um eine Wiederholung der Szene zu rechtfertigen.
Doch was mich am meisten störte: Es gibt keinen wirklichen Spannungsaufbau. Die Story plätschert im gemütlichen Tempo vor sich hin und der Leser bleibt am Ende irritiert und melancholisch zurück.


Figuren
Was die Figuren im ersten Band noch zu viel an Stärken, Schwächen, Ängsten und Sorgen etc. hatten, das haben sie in diesem zweiten Teil entschieden zu wenig. Ohne Ausnahme. Mir hat das Eckige, das Kantige, das Darian im ersten Band ausmachte, hier genauso gefehlt wie die bösen und hinterhältigen Intrigen von Fehenius oder Samukal. Die waren wie das sprichwörtliche Salz in der Suppe – ohne diese wurde es, zumindest charaktermäßig, sehr fad. Daran hat auch die Liebe von Darian nichts geändert oder das leidenschaftliche Treiben von Samukal auf Burg Northcliff.
Sicher, Samukal treibt auch in diesem Teil der Trilogie seine mehr oder weniger gefährlichen dämonischen Spielchen und benutzt alles und jeden als Spielball für seine Interessen, doch seine Auftritte sind so selten, dass hier das richtige Verhältnis für einen echten Spannungsaufbau nicht gegeben ist.
Fairerweise möchte ich aber auch hinzufügen, dass mich die Autorin mit der Darstellung der Dunkelelfen angenehm überrascht hat. An meinem Gesamteindruck ändert dies zwar nichts, doch erstaunlich sind die wenigen Charaktere, mit denen es der Leser in diesem Band zu tun bekommt, schon. Diese dunklen, äußerst eleganten und unglaublich wendigen und flinken Wesen leben nach einem Kodex, der es zwar in sich hat und deren Denk- und Handlungsweise für den Menschen oftmals nur schwer bis gar nicht nachvollziehbar ist, doch die Familie ist ihnen heilig und die Ehre selbst so wichtig wie das Atmen. 


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist optisch diesmal eine herbe Enttäuschung. Zwar ist es erneut eine wahre Entdeckung für den menschlichen Tastsinn mit der glatten Fläche des Umhangs (der glänzt, hält man das Buch etwas schräg), der matten Buchstruktur und der leicht erhobenen Schrift, aber war der erste Teil farblich und motivmäßig noch eine gelungene Mischung aus Mystik und Eleganz, so finde ich die Aufmachung des zweiten Teils einfallslos, plump und alles andere als gelungen. Obwohl ich die Farbe Rot sehr mag und auch die Kombination aus Weiß, Grau und Rot sonst sehr ansprechend empfinde, so stimmt bei dieser Buchgestaltung in meinen Augen das Verhältnis der drei Farben zueinander ganz und gar nicht. Auch das Dornengestrüpp macht das nicht besser. Am besten gefallen mir noch der rot glänzende Buchtitel sowie der Buchrücken selbst.
Auf der blassen und wenig originell gestalteten Rückseite ist, von Dornengestrüpp umgeben, die Inhaltsangabe zum Titel zu lesen. Im Buchinneren ist gleich am Anfang eine gezeichnete Karte von Albany abgebildet.


Fazit
Es tut mir, was Weltennebel – Das Reich der Dunkelelfen, angeht, sehr leid, doch hier wurde meines Erachtens ein toller Plot leichtfertig begraben. Anders gesagt: Meinen Ansprüchen und Erwartungen, die ich nach dem Lesen des ersten Teils nun an den zweiten Band hatte, wurde dieser Fantasyroman leider nicht gerecht. Ich bewundere Aileen P. Roberts nach wie vor für ihre fantastischen Ideen und Bilder, die sie mit Worten zu zeichnen vermag - doch wirkliche Begeisterung für eine gelungene Geschichte sieht bei mir anders aus. Trotzdem bin ich gespannt auf den letzten Teil dieser Trilogie, da ich zumindest wissen möchte, wie die Geschichte von Mia und Darian ausgehen wird.


2 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Das magische Portal

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