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ES WAR DIE FLEDERMAUS UND NICHT DIE LERCHE.

Im fernen Transsilvanien kämpfen zwei Dynastien um die Macht: Die Capulets, sie sind Vampire, jagen die Montagues ihres kostbaren Blutes wegen. Im Gegenzug versuchen diese, sie auszurotten. Die Feindschaft der Sippen hat schon unzählige Opfer gefordert. Auch ein Pakt zwischen Lord Capulet und König Radu bringt nicht den erhofften Frieden. Da geschieht etwas Unerhörtes: Die Tochter Lord Capulets, Julia, weigert sich, standesgemäß zu heiraten. Den Grund darf sie nicht nennen: Sie ist in Romeo verliebt. Einen Menschen ...

Die berühmte Geschichte von Romeo & Julia mit Vampiren.

 

Dein_Blut_auf_meinen_Lippen 

Originaltitel: Romeo & Juliet & Vampires
Autor: Claudia Gabel
Übersetzer: Edith Beleites
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Erschienen: 1. September 2011
ISBN: 978-3499257032
Seitenzahl: 240 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Im Grunde genommen sagt der Klappentext schon alles: Die Autorin hat sich den Klassiker „Romeo und Julia" von Shakespeare vorgenommen und ihn sozusagen vampirifiziert, dem neuen Trend des Mashup Genres folgend. (Ein Mashup kombiniert ein bestehendes Werk, häufig einen Klassiker, mit einem populären Genre, z.B. Vampire, Zombies, etc.; Quelle: wikipedia). Hier sind die Capulets Vampire und die Montagues Vampirjäger und daher ebenso verfeindet wie in Shakespeares Original. Ein weiterer kleiner Unterschied ist, dass die Geschichte nicht in Verona, sondern in Transsylvanien spielt. Also alles nur ein billiger Abklatsch? Lest selbst!


Stil und Sprache
Da das Buch um 1462 spielt, wirkt die Sprache im Vergleich zur „normalen" modernen Sprache leicht antiquiert, aber im Kontext gesehen passend. Es wird in dritter Person abwechselnd aus Sicht von Julia und Romeo geschrieben. Am Anfang wird langsam Spannung aufgebaut, da die Geschichte zunächst sehr beschreibend ist: Personen, ihr Aussehen und Schauplätze. Dadurch hat man eine sehr genaue Vorstellung, die beim Verständnis des Verhaltens bei Hofe im 15. Jahrhundert hilft. Die Handlung verläuft zu Beginn zweigeteilt, bedingt durch die zwei Perspektiven, die später zusammengeführt werden. Je weiter das Buch voranschreitet, desto intensiver tritt der zentrale Konflikt „Mensch liebt Vampir" in den Vordergrund und treibt die Spannung voran. Auch wenn man denkt, man kennt die Geschichte bereits, überrascht sie immer wieder aufs Neue, vor allem gegen Ende. Die Handlung scheint sich mehr und mehr zu überschlagen und verblüfft mit einem nicht ganz so erwarteten Ausgang.

Die Sprache ist sehr flüssig und gut verständlich gehalten. Man kann das Buch ohne Probleme in einem Rutsch durchlesen. Nicht weil es so anspruchslos ist, sondern weil es mitreißend und ungewohnt anders ist - ein Leseerlebnis der besonderen Art eben.


Figuren
Hauptfiguren sind - wie könnte es anders sein - Romeo Montague und Julia Capulet. Julia steht kurz vor ihrem 16.Geburtstag und wird damit, wie alle ihre Familienmitglieder, zum vollwertigen Vampir. Noch ist sie ein Mensch, bis sie das grausame Ritual vollzieht, einen Menschen selbstständig zu fangen und vollkommen leer zu saugen. Sie sträubt sich dagegen, obwohl sie weiß, dass eine Weigerung unweigerlich zum Hungertod führt. Ihre Mutter Lady Capulet dagegen ist Vampir mit Leib und Seele und erachtet es als notwendig, Menschen ihr Blut zu rauben, um selbst weiterzuleben. Das führt immer wieder zu Konflikten zwischen Mutter und Tochter, ganz von der Tatsache abgesehen, dass Julia Graf Paris nicht heiraten will.

Romeo ist, wie alle Montagues, ein Vampirjäger. Dennoch nimmt er seine Berufung nicht so ernst, da er schließlich anfangs für Rosalinde schwärmt, die auch zum Capulet-Clan gehört. Zusammen mit Benvolio und Mercutio will er sich auf das Fest der Famile schleichen und dort Rosalinde treffen. Statt ihrer trifft er auf Julia. Die beiden sind Feuer und Flamme füreinander, doch kann nicht sein, was nicht sein darf: Eine Capulet und ein Montague. Oder doch?

Neben den beiden gibt es natülich alle aus dem Original bekannten Figuren, wie z.B. Tybalt, Julias aggressiven Cousin, oder Bruder Lorenzo. Sie sind alle sehr gut ausgearbeitet und wirken absolut glaubwürdig, allen voran natürlich die Protagonisten. Besonders gelungen empfand ich die Rolle der Julia dabei.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist in Rot- und Schwarz-Tönen gehalten (was mich ein wenig an das Buch „Dein Blut für ewig" erinnert). Man erkennt ein Paar, das sich gerade eng umschlungen küsst. Außerdem kann man ein Kreuz-Ornament sowie im Hintergrund einen Vollmond und eine Burg oder Festung erkennen. Die Gestaltung wirkt mystisch und ansprechend und passt gut zum Inhalt.


Fazit
Ein alter Klassiker in neuem Gewand! Eine super Idee, und vielleicht für Teens (und Junggebliebene), die auf der Vampirwelle schwimmen, Grund, sich einmal mit Shakespeare zu beschäftigen.


4 5 Sterne


Hinweise
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