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Zwischen Himmel und Hölle liegt nur ein Herzschlag. Als Frannie zum ersten Mal Luc begegnet, fehlen ihr die Worte. Dabei ist sie sonst nicht auf den Mund gefallen. Doch der Neue sieht einfach unverschämt gut aus: ein echter Draufgänger mit dunkler Aura – genau ihr Typ. Was Frannie nicht weiß: Luc ist ein Dämon mit besonderer Mission. Er soll ihre Seele für die Hölle sichern. Denn Frannie hat eine wertvolle Gabe, von der sie selbst nichts ahnt. Doch auch die himmlischen Mächte schicken einen Kandidaten ins Rennen: Gabe, einen attraktiven jungen Engel. Und ehe sie sich´s versieht, steht Frannie nicht nur zwischen zwei Männern, sondern auch im Zentrum eines uralten Kampfes ...

 

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Originaltitel: Personal Demons
Autor: Lisa Desrochers
Übersetzer: Gabriele Weber-Jaric
Verlag:
Rowohlt Polaris
Erschienen: 08/2011
ISBN: 978-3862520060
Seitenzahl: 464 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
In vielen Varianten hat man es schon gelesen: Mädchen mit tragischer Vergangenheit trifft auf zwei Jungs, beide unwiderstehlich anziehend und geheimnisvoll. Natürlich haben sie nur Augen für das eine Mädchen, das sich selbst als nicht sonderlich attraktiv wahrnimmt. Doch für wen soll sie sich entscheiden, den düsteren Luc, der ihr den Atem raubt, oder den strahlenden Gabe, in dessen Armen sie sich einfach geborgen fühlt? Und warum haben die beiden eigentlich so ein großes Interesse an Frannie, dass sich sogar teuflische und himmlische Kräfte einmischen?

Auch wenn die Grundidee hinlänglich bekannt ist, macht es doch großen Spaß, die Liebesgeschichte um das Dreieck Frannie, Luc und Gabe zu lesen. Denn neben den schon fast klassischen Entwicklungen zwischen den Protagonisten weiß Angel Eyes mit interessanten Wendungen zu überraschen: Zum einen umranken auch Frannie einige Geheimnisse und mysteriöse Fähigkeiten, und zum anderen spielt die Herkunft der Jungs eine große Rolle in der Geschichte ...


Stil und Sprache
Die sprachliche Gestaltung ist passend zur Zielgruppe jugendlich, schlicht und kommt meist ohne schnörkelige, ausufernde Beschreibungen aus. Die Satzgestaltung ist kurz und durchsetzt von zahlreichen stimmigen Dialogen. Dadurch werden die Handlungen und Gefühle der Protagonisten authentisch geschildert, ohne kitschig oder übertrieben zu wirken. Man kann einfach mitfühlen, was sie erleben, ohne über Bandwurmsätze oder zu viele Adjektive zu stolpern. „Der Sonntagnachmittag ist für mich schon immer mit dem Geruch nach Öl und Abgasen verbunden. Seit ich einen Schraubenzieher halten kann, ohne mir ein Auge auszustechen, liege ich sonntags nach der Kirche mit meinem Großvater unter dem Wagen. Meine Schwestern halten mich für verrückt, aber ich kann mir nichts Besseres vorstellen, als etwas auseinanderzunehmen und wieder zusammenzusetzen, ohne dass ein Teil übrig bleibt. Wenn dann noch alles funktioniert, habe ich das Gefühl, etwas geleistet zu haben. Auf diesem kalten Betonboden in der Garage meines Großvaters bin ich glücklich.” (Seite 56)

Da die Kapitel abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Frannie und Luc in der Gegenwartsform erzählt werden, kommt man sehr schnell in die Geschichte hinein und lernt vor allem diese beiden Figuren gut kennen. Alles passiert genau dann, wenn man es gerade liest. Das macht den besonderen Reiz dieser Erzählweise aus, denn die Figuren reifen mit jeder Seite und sprechen nicht von Vergangenem aus einer wissenden, älteren Perspektive. Durch den Wechsel zwischen den beiden Hautpersonen wird grundsätzlich schon eine gute Spannung aufgebaut, allein das „Kriegen sie sich oder kriegen sie sich nicht”-Spiel weiß zu fesseln. Aber auch weitere Faktoren im Kampf um Frannies Seele kommen schließlich hinzu, die den Actionfaktor beschleunigen bis hin zu einem Showdown, der mit einem schlüssigen Ende aufwartet.


Figuren
Die klaren Hauptfiguren sind Frannie und Luc, wie die Erzählweise verdeutlicht, denn Gabe erhält keine eigenen Kapitel, in denen er seine Sicht zeigen kann. Frannie stammt aus einer katholischen Großfamilie, fällt aber ziemlich aus dem Rahmen, da sie seit dem Tod ihres Bruders mit Gott hadert und alles in Frage stellt. Deshalb ist sie auch von der katholischen Schule geflogen und besucht als einzige aus ihrer Familie eine normale High School. Auch an die Liebe glaubt sie nicht und hält alle Jungs, die sich für sie interessieren, auf Abstand, richtig nah kommt ihr keiner. Mit ihrem letzten Freund machte sie beispielsweise Schluss, als der ihr eine Liebeserklärung machte. Dementsprechend ist sie ziemlich überrascht, als sie merkt, welche Gefühle Luc in ihr weckt. Doch auch Gabe rührt ihr Herz und so weiß sie schon bald nicht mehr, wo ihr der Kopf steht. Luc ist ein Dämon höherer Ordnung, der schon lange Zeit in seinem Job, Seelen für die Hölle zu markieren, unterwegs ist. Deshalb ist Frannie für ihn zunächst nur ein weiterer Auftrag - trotz starker Anziehungskraft -, bis er entscheidende Veränderungen in seinen Gedanken und an sich selbst feststellt. Der dritte im Bunde, der Engel Gabe, bleibt eher im Hintergrund, auch wenn er natürlich ebenfalls sehr attraktiv ist und Frannies Gefühlswelt durcheinander wirbelt. Auch er hat den Auftrag, Frannies Seele zu gewinnen, im Gegensatz zu Lucs Vorhaben soll es aber für den Himmel sein. Entsprechend seiner Engelsnatur schlägt er sanfte Töne an und bezaubert sie mit einer starken Schulter zum Anlehnen. Obwohl Gabe im Klappentext vollmundig angekündigt wird, ist er die einzige Figur, die etwas blass bleibt und verhältnismäßig wenig Raum einnimmt. Das ändert sich hoffentlich in den Folgebänden.

Neben Frannie und Luc sind auch die Nebenfiguren lebensecht gezeichnet und bieten gute Identifikationsmöglichkeiten. Seien es Frannies Freundinnen, die selbstbewusste Taylor und die sanfte Riley, der verständnisvolle und tolerante Großvater, die strengen Eltern oder die zahlreichen Schwestern. Alle wirken sie dreidimensional und haben ihre ganz eigene kleine Geschichte.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich um ein flexibel gebundenes Buch, also ein etwas fester gebundenes Taschenbuch von der Optik eines Hardcovers. Dadurch kann man es locker in die Handtasche stecken und ohne schweres Gewicht gut unterwegs lesen, während es genauso schön aussieht wie ein gebundenes Buch. Die Gestaltung des Covers ist ziemlich schlicht gehalten, der Eyecatcher ist ein verschwommenes Gesicht mit einem strahlenden Auge, das den Betrachter direkt anzuschauen scheint. Die Schmuckelemente und der Buchname wurden zusätzlich lackiert, der Rest des Einbandes ist in Grautönen gehalten. Die Vorsatzblätter bilden in Türkis einen leuchtenden Kontrast, hier werden die Schnörkel vom Titel hell wiederholt. Im Innenteil ist der Text sehr schlicht gesetzt, lediglich die Kapitelüberschriften stehen in einer ausgefallenen Schrift und die jeweiligen Sichtweisen von Luc und Frannie werden von einer kleinen Grafik begleitet. Insgesamt ist es eine ansprechende und hochwertige Aufmachung, die Liebhaber des Genres zielstrebig nach diesem Titel greifen lässt.


Fazit
Wer von übersinnlichen Liebesdreiecken rund um Engel und Dämonen noch nicht genug hat, kann hier bedenkenlos zugreifen und sich positiv überraschen lassen. Denn die Autorin hat es mit Angel Eyes geschafft, eine frische Geschichte rund um sympathische und authentische Figuren mit viel Potential für weitere Folgebände (der nächste ist schon in Arbeit) vorzulegen.


4 Sterne


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