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London, 1897. Im Hafenviertel geschieht eine Reihe unerklärlicher Unfälle. Ein ehemaliger Polizist von Scotland Yard versucht, sich auf einer Baustelle einzuschleichen, auf der die Opfer allesamt als Schwarzarbeiter beschäftigt gewesen waren. Er stößt dabei auf einen geheimen Krieg zwischen einer mächtigen Organisation, der Golden Shell, und einer Gruppe von Söldnern, ausgestattet mit einer Truppe von Riesenrobotern: den Clocks. 

Worum es in diesem Kampf geht?

Um die Entdeckung einer neuen Energiequelle und deren Kontrolle, die das Gleichgewicht der Welt kurz vor Beginn des 20. Jahrhunderts umstürzen könnte …

Clockwerx_01 

Originaltitel: Clockwerx: Genése
Autor: Jason Henderson, Tony Salvaggio
Übersetzer: Tanja Krämling
Illustration: Jean-Baptiste Hostache
Verlag: Splitter Verlag
Erschienen: März 2011
ISBN: 978-3-86869-210-5
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersgruppe: empfohlen ab 12 Jahren

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
London im ausgehenden 19 Jahrhundert. Die Stadt strahlt noch jenen düster morbiden Charme aus, der legendären Gestalten wie „Jack the Ripper“ zu Weltruhm verhalf. In den betriebsamen Docks verschwinden immer wieder auf mysteriöse Art und Weise Menschen. Die Spur führt zu einer Gesellschaft, die sich „Golden Shell“ nennt. Mit Hilfe riesiger mechanischer Wunderwerke, den sogenannten Clocks, graben sie einen Tunnel unterhalb von London. Sie möchten sich einen sagenhaften, neuen Rohstoff sichern. Eine Quelle unglaublicher Energie, welche das Antlitz der Welt grundlegend verändern könnte. Molly Vane, eine junge äußerst begabte Ingenieurin, entwendet einige der Clocks, um sich gegen die Golden Shell zu stellen.

Clockwerx ist der Auftakt einer spannenden Geschichte, in der Steampunk- und Krimielemente miteinander verquickt werden.
 

Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Ein Blick auf das Cover dieses Comicbands verspricht großartige Zeichnungen. Auch auf den Innenseiten bekommt man zunächst sehr stimmige Zeichnungen zu sehen. Vor allem die Kolorierung ist sehr gelungen, denn die Farben erzeugen viel Atmosphäre. Auf Seite 6 (s. in der Leseprobe) gibt es dann einige Eyecatcher, denen man ihre Machart jedoch nur allzu deutlich ansieht. Der Dreimaster, der dort durch das stürmische Meer segelt, sieht nahezu fotorealistisch aus. Die Figuren, die man darunter zu sehen bekommt, wirken angesichts dieser Pracht grob und unbeholfen. Die Takelage und die Deckaufbauten sind unheimlich detailiert, aber man sieht sofort, dass hier mit fotografischem Material gearbeitet wurde, so dass die handgezeichneten Abbildungen dazwischen wie Fremdkörper wirken. 

Auf den Folgeseiten werden die Graphiken aber zunehmend homogener. Alles wirkt hier wie aus einem Guss und die Personen fügen sich perfekt in das jeweilige Szenario ein. Die Hintergründe sind sehr detailreich ausgearbeitet, lediglich die Dockanlagen wirken etwas zu modern. Über solche Kleinigkeiten kann man jedoch großzügig hinwegsehen. Besonders imposant sind die Clocks zu Papier gebracht. Diese komplexen Maschinen, die es in den unterschiedlichsten Bauformen zu geben scheint, wurden sehr fein ausgearbeitet. Das Beste daran ist jedoch, dass sie so aussehen, als könnten sie auch funktionieren. Hier wurden nicht einfach irgendwie Zahnrädchen nebeneinander gezeichnet. Es wurde auch darauf geachtet, dass eine funktionale Logik dahinter steckt - ein wichtiges Merkmal für einen glaubhaften Look.

Das Kolorit ist besonders gelungen. Vor allem das stürmische Meer und die Szenen, in denen es brennt, sind sehr eindrucksvoll. Auch Wolken, Nebel und Rauch wurden sehr ansehnlich in Szene gesetzt. Das Seitenlayout ist absolut klassisch und daher nicht weiter erwähnenswert. Die Texte fügen sich sehr unauffällig ins allgemeine Bild ein, was vor allem an der recht kleinen Schriftgröße liegt. Da in manchen Panels sehr viel Text anfällt, wäre eine üppigere Schriftgröße kaum möglich gewesen.


Aufmachung des Comics
Clockwerx wird vom Splitter Verlag als hochwertig gebundener Comic im A4+ Format aufgelegt. Die typische Größe der großen Splitter Alben bringt das Artwork sehr schön zur Geltung. Die Qualität des Drucks und die Verarbeitung sind wie immer perfekt und überzeugen auf der ganzen Linie. Seit der Splitter Verlag dazu übergegangen ist, seine Comics ausschließlich in Deutschland drucken zu lassen, gibt es eigentlich keine Qualitätsmängel mehr. Zudem hat man als Käufer einfach ein gutes Gefühl, wenn etwas nicht von irgendwelchen dubiosen Ostblockfirmen produziert wurde. 
 

Fazit
Ein gut inszenierte Steampunk Story, die mit reichlich Krimi Elementen aufwartet. Das Artwork wirkt etwas uneinheitlich und kann nicht immer überzeugen. Auf jeden Fall einen Blick wert, zumal die Serie bereits nach dem zweiten Band abgeschlossen ist.
 

4_Sterne


Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Splitter Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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