Das Siegel der Finsternis ist verschwunden. Der ehemalige Zauberlehrling Tenan konnte den machtvollen magischen Stein nicht retten. Während der Krieg um das Inselreich Algarad tobt, begibt sich Tenan ins Reich der Schatten. Doch ist er bereits stark genug, um in dieser Sphäre gegen den Herrn der Finsternis zu bestehen? Eine große Kriegsflotte verlässt die Hauptstadt des Inselreichs Algarad. Ihr Ziel ist die Befreiung von Tenans Heimatinsel, die von den Horden des Todesfürsten besetzt wurde. Während Tenan auf der Überfahrt in das Geheimwissen der Dan-Ritter eingewiesen wird, ahnt niemand etwas von dem machtvollen Gegenstand, den ein südländischer Krieger rauben konnte und auf einem der Schiffe mit sich führt: das von allen gesuchte Siegel der Finsternis. Der Todesfürst Achest plant unterdessen den vernichtenden Schlag gegen das Menschengeschlecht: Er hat die geheime Schwimmende Festung entdeckt, auf der sich der Hochkönig verborgen hält und die das gesamte magische Wissen Algarads beherbergt.
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Autor: Marcus Reichard |
Die Grundidee der Handlung
Endlich liegt der zweite Teil der Trilogie um den jungen Wassermagier Tenan vor. Leider stellt man sehr bald fest, das die Fortsetzung nicht die Qualität des Vorgängers erreicht. Durch viel zu häufige Wechsel in der Erzählperspektive wirkt die Handlung holprig und schwerfällig. Die Haupthandlung wird nur wenig voran gebracht und irgendwie wirkt das Buch am Ende recht unbefriedigend. Zusätzlich fällt ganz massiv auf, das Reichard nun jede Menge Ideen klaut und nur wenig Neues beitragen kann. Vor allem bei "Star Wars" wurden viele Einfälle entlehnt. Die gesamte Handlung ist sehr vorhersehbar.
Darstellung des Hörbuchs
Bernd Hölscher, der als Leser von Hörbüchern eher unbekannt ist, überrascht erneut mit einer Lesung, die sowohl die Emotionen als auch die Dramatik der Handlung sehr gut transportiert. Er verleiht allen Figuren stimmlich einen eigenständigen Charakter. Dabei arbeitet er einerseits mit seiner Stimmlage, auf der anderen Seite setzt er leichte Sprachfehler, verschiedene Sprechtempi und unterschiedliche Dialekte ein. Was die Dialekte betrifft so kann ich gleich Entwarnung geben. Man muss keine Angst haben, dass eine der Figuren plötzlich auf Bayrisch oder Sächsisch loslegt. Vielmehr beschränkt sich dieses Stilmittel auf leichte Akzente, die dem Charakter eine unverkennbare Note geben. Die langsame Sprechweise von Tenans gutem Freund Urisk, in Verbindung mit dem etwas verdrehten Satzbau, den seine Sätze auszeichnen, beschwört regelrecht Meister Yoda herauf. Allerdings ist Urisk eher mit den Ewoks zu vergleichen.
Auch emotional bringt Hölscher stets das rüber, was der Text beschreibt. Er agiert wie ein sehr guter Schauspieler, denn nahezu alle Betonungen sitzen perfekt. Ebenso gute Arbeit macht er bei Textpassagen mit viel Dramatik oder actiongeladener Handlung. Hier passt er sein Lesetempo an, wodurch er den Zuhörer regelrecht mitreißt. Lieder oder Musikstücke gibt es keine und auch auf den Einsatz von Geräuschen wurde verzichtet.
Tontechnisch ist bei der Erstellung der zusätzlich enthaltenen Daisy Edition und auch bei der MP3 Fassung ein massiver Fehler unterlaufen. Die gesamte Aufnahme ist durchsetzt mit Kompressionsartefakten. Das heißt, immer wieder gehen Wortendungen oder gar ganze Wörter in Knack- und Rauschlauten unter. In etwa so, wie eine Empfangsstörung im Radio. Bei den regulären Audio CDs treten diese Probleme nicht auf, soweit ich dies beurteilen kann. Ich hatte mir besonders schlechte Stellen notiert und diese in beiden Fassungen überprüft, um die Problematik beurteilen zu können.
Aufmachung des Hörbuchs
Radioropa beschert seinen Käufern einen äußerst üppigen Lieferumfang, der in diesem Segment völlig konkurrenzlos ist. Für sehr preisgünstige 24,90 Euro erhält man eine ungekürzte Lesung auf insgesamt 15 herkömmlichen Audio-Silberlingen. Zusätlich packt man bei Radioropa noch zwei Bonus CDs mit in die Schachtel, auf denen sich das gesamte Hörbuch im MP3 Format befindet. Weiterhin befindet sich auf diesen Bonusscheiben die ganz spezielle DAISY Edition. Leider sind diese beiden Fassungen dieses mal völlig unbrauchbar, wodurch man gezwungen ist, auf die reguläre Fassung zurück zu greifen.
Die CDs sind in einer stabilen Pappbox verpackt, die im Hochglanz-Druck gestaltet wurde. Als Motiv kommt diesmal eine Hellebarde vor rot gefärbtem Sandstrand zum Einsatz. Nicht gerade ein besonders originelles Motiv, aber die Serienzugehörigkeit ist klar erkennbar. Die Tonträger befinden sich in Hüllen aus stabiler Klarsichtfolie. Darüber hinaus befindet sich ein kleines Booklet in der Packung. Es enthält je eine Kurzvita von Marcus Reichard und Bernd Hölscher. Zusätzlich wird man darüber informiert, welche Features die besondere DAISY-Edition beinhaltet.
Fazit
Leider entwickelt sich die Geschichte nicht so gut wie erwartet. Viele Passagen wirken sehr vertraut. Insbesondere "Star Wars" stand hier ganz eindeutig Pate für die völlig klischeeüberladene Dunkle Seite. Das Setting, das im ersten Teil noch frisch und unverbraucht wirkte, erinnert in der Fortsetzung plötzlich viel zu sehr an den Planeten Enwor, aber vor allem beim Todesfürsten Achest hat man augenblicklich den dunklen Imperator vor Augen und der Herr der Schatten ist der gute alte Darth Vader. Fehlt nur noch, dass sich am Ende herausstellt, dass Tenan ein Nachfahre des Schattenlords ist....
Die tontechnischen Probleme bei der MP3-Fassung und der DAISY-Variante sind leider sehr massiv und machen diese beiden vollkommen unbrauchbar.
Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Radioropa Hörbuchverlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Backlist:
Teil 1: Das Siegel der Finsternis
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