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Tödliche Erfindung

Es ist ein heißer Sommer. Das Ferienparadies Bodensee ist Ziel von Millionen Touristen, aber auch von skrupellosen Waffenschiebern und internationalen Geheimdiensten. Der Erfinder Herbert Stengele hat eine sensationelle Strahlenwaffe entwickelt, sie könnte den Krieg der Sterne entscheiden. Journalist Leon Dold hat den Auftrag, das Leben des Luftfahrtpioniers Claude Dornier nachzuzeichnen, doch plötzlich steckt auch er mitten in diesem Krieg am Ufer seines idyllischen Bodensees ...

 

Bombenbrut 

Autor: Erich Schütz
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 11. Juli 2011
ISBN: 978-3-8392-1176-2
Seitenzahl: 368 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Herbert Stengele hatte nichts Böses im Sinn. Er wollte doch einfach nur seinen Teleskopspiegel entwickeln und berechnen. Dass aus diesem harmlosen Projekt eine sensationelle Strahlenwaffe entstehen würde, damit hätte niemand gerechnet, am allerwenigsten der Erfinder selbst. Doch kaum wird bekannt, was hinter der Erfindung wirklich steckt, ist plötzlich alle Welt dahinter her. Stengeles Firma will natürlich verkaufen, doch auf so ganz legalem Wege ist dies nicht unbedingt möglich. Und dann stellt sich der Erfinder selber auch noch quer, da er nie geahnt hätte, welche Ausmaße sein Kindheitstraum annehmen würde. Schnell ist klar, dass jeder diese Waffe haben will und genauso klar ist es, dass dabei über Leichen gegangen wird...

Zugegeben, zu Anfang muss man sich schon ein bißchen in die Materie einarbeiten, denn vieles wird sehr wissenschaftlich ausgedrückt. Doch hat man dies geschafft, was nach ca. 50 Seiten der Fall ist, ist man mitten in einem Politthriller, der Realität und Fiktion vermischt, so dass keine klare Grenze mehr erkennbar ist.


Stil und Sprache
Geschrieben ist dieser Krimi aus der beobachtenden Perspektive, welche es ermöglicht, viele verschiedene Handlungen und Schauplätze zu überblicken. Daraus ergeben sich für den Leser natürlich mehr Möglichkeiten, die Zusammenhänge in dieser Geschichte zu erfassen als für die Protagonisten. Dies birgt jedoch immer die Gefahr, dass man das Wichtigste übersieht und somit in eine ganz falsche Richtung denkt. Allerdings ist das natürlich wieder etwas positives, da das Geschehen somit nicht von vornherein klar ist, sondern immer wieder Wendepunkte eintreten. Es kommen schließlich auch immer neue Situationen dazu, die der Leser in seinem bisherigen Raster unterbringen muss. Es gleicht ein wenig einem Puzzlespiel, welches interessant und spannend zugleich ist.

Einzig der Einstieg fällt ein bißchen schwer, da die wissenschaftliche Fachterminologie nicht unbedingt jedem geläufig ist. Sie ist zwar nicht ausschließlich zu finden, jedoch ist es in einigen Situationen schon wichtig zu wissen, worum es geht. Zwar werden alle wichtigen Begriffe auch für Laien erklärt, dennoch dauert es seine Zeit, bis der Leser sich richtig eingefunden hat. Doch hat er das geschafft, so ist er auch schon mitten im Geschehen, das kontinuierlich an Spannung gewinnt. Trotz unerwarteten Wendungen kommt es zwar auch hin und wieder zu vorhersehbaren Handlungen, doch im Großen und Ganzen ist die Geschichte unvorhersehbar. Vor allem zum Ende hin überrascht der Autor mit Erkenntnissen, über die der Leser sich noch überhaupt keine Gedanken gemacht hatte.


Figuren
Leon Dold ist Journalist mit einem Hang zum Ermitteln. Sobald er eine gute Story wittert, lässt er seine eigentlichen Arbeiten mehr oder weniger links liegen und blüht voll auf. Obwohl er in diesem Fall von der Polizei immer wieder ermahnt wird, sich heraus zu halten, begibt er sich jedes Mal aufs Neue in die Höhle des Löwen. Bei allem Sinn für Gerechtigkeit vergisst er darüber aber auch schon mal seine Liebsten, die sein Handeln nicht immer gutheißen. Der Leser fiebert stets mit Leon mit. Man versteht es nicht unbedingt, wie er sich immer wieder in die gefährlichsten Situationen begeben kann, und dann auch noch ohne Rückendeckung, dennoch lässt einen sein Handeln nicht kalt. Denn auch wenn man es nicht versteht und sich nicht hineinversetzen kann, so ist Leon Dold doch eindeutig von Anfang an ein Sympathieträger. Natürlich hat er, wie jeder Mensch, seine guten und schlechten Charaktereigenschaften. Doch gerade dadurch wird er so authentisch.

Auch die anderen Protagonisten, wie Herbert Stengele, Markus Kluge, Verena Kluge oder Gunther Schwanke, um nur ein paar zu nennen, werden detailreich und authentisch dargestellt. Man erkennt ganz klar ihre Charakterzüge, die sie voneinander unterscheiden. Und auch ihre jeweilige Einstellung zum Thema Waffen wird sehr deutlich, so dass man schnell einen vermeintlichen Überblick darüber hat, wer auf welcher Seite steht. Obwohl der Autor sehr darauf geachtet hat, seinen Figuren die nötige Tiefe zu geben, geht derweil nichts an Spannung verloren, wie es schnell passieren kann. Eher vermag er es geschickt zu lösen, dass die Charakterbeschreibungen in die vorherrschende Spannung mit einfließen und somit quasi Teil des Falles werden.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich bei diesem Titel um ein Taschenbuch aus dem Gmeiner-Verlag. Das Cover ist hauptsächlich in einem dunklen Blau gehalten, welches schon auf einige Entfernung sehr positiv auffällt. Man assoziiert sofort Harmonie und spürt förmlich die Ruhe, die ausgestrahlt wird. Wenn man den Inhalt bedenkt, so ist es wahrscheinlich eher die allseits bekannte Ruhe vor dem Sturm. Himmel und Wasser gehen in dem Bild fließend ineinander über, der Horizont ist mehr zu erahnen als zu sehen. Im Vordergrund erkennt man schließlich noch einen Stacheldraht und etwas nach hinten versetzt einen Aussichts- bzw. Wachturm im Wasser. Beides deutet auf Überwachung hin, die in der Geschichte auch eine Rolle spielt.


Fazit
Trotz einem etwas erschwerten Einstieg entpuppt sich „Bombenbrut“ als ein absolut empfehlenswerter Politthriller, der auch Nicht-Wissenschaftler fesselt und bis zum Ende in seinem Bann hält.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.dealt

Backlist:
Band 1: Judengold
Band 2: Doktormacher-Mafia

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