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Kategorie: Fantasy

Das Prequel zur epischen Saga um die Bone-Cousins - erzählt von Jeff Smith und in wunderschönen Bildern in Szene gesetzt von Charles Vess.

Als ein schrecklicher Drache die kleinen Dörfer im nördlichen Tal angreift, sucht Rose den Beistand ihres Ratgebers, der ihr ein Geheimnis offenbart, mit dessen Hilfe man die fabelhaften Wesen erfolgreich bekämpfen kann. Aber um den Sieg davonzutragen, muss sie einen furchtbaren Preis zahlen ...

 

Bone_Rose 

Originaltitel: Bone - Rose
Autor: Jeff Smith
Übersetzer: Monja Reichert
Illustration: Charles Vess
Verlag: Tokyopop
Erschienen: August 2011
ISBN: 978-3-8420-0232-6
Seitenzahl: 144 Seiten
Altersgruppe: ab 10 Jahren (Empfehlung des Verlags)


Die Grundidee der Handlung
Die beiden Prinzessinnen Briar und Rose nehmen regelmäßig Unterricht darin, ihre Träume zu kontrollieren. Besonders Rose hat ein wahres Talent darin, während Briar in ihren Träumen die Zukunft nicht sehen und genausowenig Einfluss auf ihre Träume nehmen kann. Dennoch ist sie die Ältere, und Rose erwartet, dass Briar eines Tages den Thron übernehmen wird. Bei einem der Ausflüge zum Lehrmeister der Höhle des Alten Mannes überschlagen sich die Ereignisse: Rose befreit nichtsahnend einen Wasserdrachen in einem ihrer Träume, der in der wahren Welt beginnt, sein Unwesen zu treiben. Sie stellt sich ihrer Verantwortung und holt sich Rat beim Roten Drachen ein. Dieser verrät ihr die Schwachstelle des Drachen - unter der Voraussetzung, dass Rose eine dramatische Entscheidung treffen soll, die sich auf spätere Generationen niederschlagen wird ...

Wer die Reihe "Bone" kennt, wird hier in die Hintergründe der Befreiung des Herrn der Heuschrecken eingeführt, erfährt vom Zwist und Konflikt zwischen den beiden Schwestern Rose und Briar und ihrer beider Liebe zu Lucius, ihrem Leibwächter.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Das komplett in Farbe gehaltene Comic beeindruckt bereits auf den ersten Seiten, auf denen die Geschichte der ersten Drachenkönigin Mim erzählt wird, die die Träume bewachte, bis sie wahnsinnig wurde, weil sie vom Herrn der Heuschrecken befallen wurde. Die Bilder des Weltraums mit seinen funkelnden Sternen und sich auftürmenden Wolkenbergen fesseln von der ersten Sekunde an. Die rote Mim bildet einen wunderschönen Gegensatz. Mims Veränderung wird durch herabzuckende Blitze und einen irren, leeren Blick verdeutlicht. Der Kampf der anderen Drachen gegen sie wurde mitreißend in Szene gesetzt. Achtung, es gibt einige Szenen, in denen gekämpft und nicht gerade zimperlich mit dem Gegner umgegangen wird. Da werden schon mal Arme und Hälse durchgeschnitten bei Drachen, was meines Erachtens für eine etwas höhere Altersbegrenzung sprechen würde.

Charles Vess' Stil unterscheidet sich nur gering von Jeff Smith's gewohnten Darstellungen von Rose oder dem Roten Drachen. Vor allem der Rote Drache sieht genauso aus wie der von Smith - mit seinen menschlichen Händen, den weißen Haarbüscheln an den Ohren und den ständig qualmenden Nüstern. Auch den leicht gelangweilten Blick, der alles zu durchschauen scheint, trifft Vess perfekt. Rose und ihre Schwester Briar unterscheiden sich durch Roses lebhafte Bewegungen und ihre roten Haare, während Briars Haare einen Gelbstich haben und sie meist lethargisch auf die Ereignisse um sich herum reagiert. Rose ist auch ständig von ihren beiden Hunden Cleo und Euclid umgeben, deren geschecktes Fell und fröhlich hechelnde Gesichter absolut liebenswert sind.

Sämtliche Nebenfiguren, wie beispielsweise Lucius oder auch Bewohner der von dem Wasserdrachen überfallenen Dörfer, sind gut wiederzuerkennen und erhalten individuelle Merkmale. Die Umgebungen werden bis ins Kleinste ausgeschmückt, so dass herabfallender Schnee in einer Gegend mit hohen Felsen, zwischen denen ein Bächlein um Steine spült, eine geradezu magische Atmosphäre vermittelt. Die Farben wirken, als ob es Wasserfarben wären, denn die Übergänge zwischen den Schatten ist fließend und sehr weich. Hintergründe werden in den durch schwarze Rahmen eingefassten Panels oft komplett ausgestaltet, nur manchmal gibt es einfarbige Darstellungen, bei denen der Fokus auf den Figuren liegt. Diese werden dann in Großaufnahme präsentiert. Werden die Panels nicht eindeutig eingefasst, verschmelzen die Hintergründe mit dem weißen Grundton der Seiten und werden dadurch fast märchenhaft.

Die Sprechblasen sind meist weiß und in Ovalen gehalten. Ausnahmen sind folgende: Spricht Rose mit ihren Hunden oder diese mit ihr, werden sie mit einem blauen Hintergrund versehen. Der Wasserdrache erhält grün unterlegte, während der Herr der Heuschrecken rosafarbene Sprechblasen bekommt. Dadurch wird der Leser nie verwirrt, sondern weiß sofort - selbst ohne die zu den Figuren führenden Verbindungen zu sehen -, wer gerade spricht.


Aufmachung des Comics
Der Hardcoverband wurde den restlichen Titeln der Reihe angepasst. Auf dem Cover wurden Rose und der Rote Drache abgebildet, die den Leser anblicken. Der Titel glänzt und hebt sich dadurch vom restlichen Titelbild ab. Auf der Rückseite befindet sich auf schwarzem Grund Rose, die vor dem Roten Drachen steht - passend zur Inhaltsangabe darüber. Nach der Geschichte wurden noch die Lebensläufe der beiden Schöpfer angegeben.


Fazit
Die zu Herzen gehende Geschichte von Thorns Großmutter und ihrer Schwester Briar ist nun auch als Hardcover in Farbe erhältlich. Jeder Bone-Fan greift sofort zu, denn dies hier ist der krönende Abschluss der kompletten Saga.


5 Sterne


Hinweise
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