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"Vor uns hatte niemand Abenteuer wie diese erzählt. In dieser Serie ist einfach alles möglich, und jedes neue Album bringt uns dorthin, wo wir es wollen." Jean-Claude Mézières

"Science-Fiction ist eine wunderbare Möglichkeit, der Wirklichkeit zu entfliehen." Pierre Christin

 

Valerian_und_Veronique_01 

Originaltitel: Valérian et Laureline - L'Intégrale, Tome 1
Autor: Pierre Christin
Übersetzer: Peter Müller, Marcel Le Comte und Wiebke Besson
Illustration: Jean-Claude Mézières
Verlag: Carlsen Comics
Erschienen: Januar 2011
ISBN: 978-3-551-02550-0
Seitenzahl: 160 Seiten
Altersgruppe: ab 13-14 Jahren (Empfehlung der Rezensentin)


Die Grundidee der Handlung
In dem Gesamtband sind die ursprünglichen Bände 0, 1 und 2 enthalten:

Band 0: "Schlechte Träume": Valerian, ein Raum-Zeit-Agent des Raum-Zeit-Service, patrouilliert durch verschiedene Zeiten, um "Untaten verbrecherischer Zeitreisender zu verhindern" (Seite 16). Aufgrund eines Notfalls muss er ins Mittelalter reisen, wo er auf die charmante Veronique trifft. Gemeinsam meistern sie erste Schwierigkeiten.

Band 1: "Die Stadt der tosenden Wasser": Veronique hat sich Valerian angeschlossen und reist mit ihm ins Jahr 1986, wo der verräterische Kombul anzutreffen sein soll. Das von einer Katastrophe heimgesuchte Amerika ist Schauplatz der Jagd nach Kombul.

Band 2: "Im Reich der tausend Planeten": Valerian und Veronique reisen nach Syrtis Magnificus, den Mittelpunkt des Reichs der tausend Planeten. Sie soll inzwischen mehr in der Hand der Kundigen, seltsamer Wahrsager und Priester, sein, als in denen der königlichen Dynastie. Die beiden Agenten sollen herausfinden, wie es um den Planeten steht, wobei sie in dramatische Abenteuer verwickelt werden.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Das durchgängig farbige Comic beeindruckt durch die vielen Einzelheiten in den Panels. Trotz der im ersten Band noch ein wenig ungelenk wirkenden Figuren gewinnt Mézières im Lauf der Geschichte an Fahrt und schafft es, Valerian und Veronique passend in Szene zu setzen. Der Kontrast zwischen den futuristischen Gebäuden, die von außen eher schlicht aussehen und keine großen Details aufweisen, und deren Innerem, in dem es vor Computern, Knöpfen und vielfältigen, verschiedenartigen Formen nur so wimmelt, wirkt auf den ersten Blick irritierend. Die klaren Linien der Zukunft werden aber rasch von an "Asterix" erinnernde Behausungen im Mittelalter abgewechselt. Hier unterstreichen die Farben die Lichteffekte von Fackeln, sich brechendem Licht in Wasser oder auch den Schattenwurf der Figuren. Ein Panel, das einen Blick auf das Innere einer Burg erlaubt (Seite 30), erinnert an Darstellungen der Kellergewölbe von Piranesi; die Fluten und Stürme im New York der Zukunft mit den überwachsenen Hochhäusern und den zerfallenden Wolkenkratzern beeindrucken jeden Science-Fiction- und Weltuntergangsszenario-Fan; der Besuch des Yellowstone National Parks von Valerian und Veronique profitiert von den Reisen der beiden Erfinder des Duos, die selbst einige Zeit in Amerika verbracht haben. Bereits in "Im Reich der tausend Planeten" hat Mézières einen Stil entwickelt, bei dem die Tuschzeichnungen sehr fein sind und Einblick in sein großartiges Können liefern.

Auf den ersten Seiten sieht Valerian noch sehr gewöhnungsbedürftig mit seinem doch sehr comicartigen Gesicht aus. Spätestens bei seiner Reise ins Mittelalter aber hat Mézières seinen Dreh gefunden und stattet seinen Helden mit ausgeprägtem Kinn, breitem, schneeweißem Grinsen und einer wuscheligen schwarzen Haarpracht aus. Veronique fällt durch ihre langen braunen Haare auf und schafft es, sich durch Klugheit, Witz und Charme als ebenbürtige Partnerin zu beweisen.

Die Panels sind klar voneinander durch weiße Stege getrennt, ändert sich die Reihenfolge der zu lesenden Bilder, wird mit einem weißen Pfeil die Leserichtung vorgegeben. Dennoch gibt es manchmal Probleme (beispielsweise Seite 27), in der die korrekte Lesart nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, denn erst wird das rechte Panel gelesen, dann eines, das links daneben liegt, was für das die westliche (von links nach rechts) Leserichtung gewohnte Auge ungewohnt ist.

Dafür sind die Sprechblasen, die an den Rändern abgerundet sind, leicht zu lesen, überwältigen nur manchmal mit der Textfülle. Beschreibende Texte werden unabhängig von den Panels angebracht. Meist stehen sie darüber und geben Kommentare oder Hinweise auf die Handlung. Besonders für die Einleitungen der einzelnen Comics sind diese Beschreibungen wichtig, wie beispielsweise ab Seite 112, wo neben den Panels berichtet wird, wie sich Syrtis Magnificus entwickelt hat und wer die eigentliche Macht auf diesem Planeten hat.


Aufmachung des Comics
Auf dem gebundenen Comicband befindet sich ein Bild von Valerian und Veronique in leicht futuristischer Kleidung, die sich nach einem rot leuchtenden Punkt auf der Silhouette eines großen Palastes umdrehen. Der Titel ist durch den dunklen Hintergrund perfekt lesbar. Auf der Rückseite befinden sich Bilder der Originalcover der enthaltenen Bände neben den zwei Zitaten der Schöpfer des Werks.

Das Vorsatzpapier zeigt ein Bild aus dem Comic, in dem ein Raumschiff vor einem Planeten im sternbedeckten Weltraum fliegt. Das von Stan Barets geschriebene Vorwort dürfte für Fans keinerlei Fragen offen lassen. Beginnend bei den Hintergründen von Christin und Mézières über einen Vergleich von Valerian & Veronique mit Bildern von Star Wars, die wirklich verblüffend ähnlich aussehen, bis hin zu einer Zusammenfassung und einem ersten Eindruck der folgenden Bände, ist alles enthalten. Die einzelnen Comics werden durch ursprüngliche Cover eingeleitet, die manchmal durch Bilder vervollständigt werden, durch die die Geschichten in Comicmagazinen angepriesen wurden. Vorschauen für den nächsten Titel (s. Seite 78) sind ebenfalls enthalten, sowie am Ende eine Übersicht über die Zeitströmungen, in denen sich Valerian und Veronique aufgehalten haben, und die Cover der Comics - passend zur Zeit, in der sie spielen.


Fazit
Fans der Reihe werden sich diese Neuauflage nicht entgehen lassen. Neueinsteiger können hiermit endlich einen guten Überblick über die älteren Serien von Carlsen gewinnen, denn Valerian und Veronique waren bahnbrechend für ihre Zeit.


4 Sterne


Hinweise
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