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Als Carla in das alte Herrenhaus in der Eifel zieht, das sich seit Jahrzehnten im Besitz der Familie befindet, erlebt sie bald einige Überraschungen. Nachts spukt es und sie findet alte Briefe, die von einer großen geheimen Liebe zeugen, die tragisch endete. Doch dann entdeckt sie im Garten ein Grab, dessen Kreuz ihren eigenen Namen trägt – und muss erkennen, dass das düstere Geheimnis dieses Hauses ihr eigenes ist und dass nur sie die Wahrheit ans Licht bringen kann.

 

Sturmnaechte 

Autor: Katharina Winter
Verlag: Diana
Erschienen:  2011
ISBN: 978-3-453-35513-2
Seitenzahl: 382 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Es ist Winteranfang in der Eifel - mit Kälte, Nässe und dem ersten Schnee - und Carla muss mit ihrer kleinen Pauline die Villa und damit ihr Leben verlassen. Ihr Mann Jan hat Geld veruntreut und ist damit auf und davon. Als sie vom Erbe ihrer Mutter erfährt – Gut Hoheneck, ein altes Herrenhaus in der Eifel -, wähnt sie sich bereits im Glück. Doch schon die erste Nacht wird alles andere als ruhig: Stromausfall, Schritte und unerklärliche Geräusche martern Carla und ihre Tochter. Als sie am nächsten Morgen auch noch ein Grab mit ihrem Namen und ihrem Geburtstag im Garten entdeckt, will sie dem Geheimnis von Hoheneck auf den Grund gehen. Doch ihre Mutter Luise schweigt und langsam begreift Carla, dass es bei dem Geheimnis um ihre Vergangenheit geht. Sie erfährt von der leidenschaftlichen Liebe zwischen ihrem Vater und ihrer Mutter und der Tragödie zu Weihnachten 1977, die zum Untergang von Hoheneck geführt hat.


Stil und Sprache
Dies war mein erster Roman dieser Art und ich war etwas skeptisch, denn Liebesromane sind nicht wirklich mein Ding und Thriller mit Effekthascherei schon gar nicht. Doch weit gefehlt, ich wurde in die Geschichte hineingesogen und erst am Ende wieder ausgespuckt. Der Autorin ist hier ein Roman gelungen, der Mystery, Thriller, Krimi und Liebesgeschichte miteinander vereint und aus jedem Genre das Beste herauszieht. Spannend von Anfang an und stellenweise - vor allem aber zum Ende - so mitreißend, dass sicherlich kein Auge trocken bleiben wird.

Die Geschichte wird in drei Teilen präsentiert. Im 1. Teil geht es hauptsächlich um Clara und ihr aktuelles Schicksal, die Trennung von ihrem Mann, den Verkauf des Hauses und das Erbe ihrer Mutter Luise, Gut Hoheneck. Der Leser bekommt die ersten Brocken eines Dramas präsentiert, welches sich Ende der 70er Jahre zugetragen hat und mit Gut Hoheneck und somit auch mit Clara verknüpft ist. Hier schlägt dann auch der Mystery-Teil zu, Clara findet ein Grab mit ihrem Namen und ihrem Geburtsdatum und hört Nachts Schritte und Türen in dem alten Haus. Der 2. Teil wird geprägt von der Vergangenheit. Endlich bekommt der Leser mehr Einblick in die Geschehnisse und Zusammenhänge von damals und heute. Viele Rätsel lösen sich, aber auch viele neue entstehen. Der Liebesroman kommt hier zum Zug, denn es geht um die junge Liebe zwischen Helena und Christoph. Der Thriller- bzw. Krimiteil ist dem Schluss vorbehalten – Entführung, Blut und Geheimnisse dürfen nicht fehlen.

Katharina Winter beschreibt ihre Orte und Szenen liebevoll und extrem detailreich, so dass der Leser zusammen mit Clara Nachts im großen Haus die Gänsehaut spürt, das ticken der alten Uhr hört oder die Schatten des flackernden Feuers über die Wände huschen sieht. Die atmosphärischen Szenen sind neben der sehr guten Story der Grund dafür, dass man dieses Buch nicht mehr aus den Händen legen will.


Figuren
Clara, eine der Hauptprotagonisten, ist bisher vom Leben verwöhnt worden. Ihr Mann Jan hat sehr gut verdient und die beiden konnten im Luxus schwelgen. Doch von einer Sekunde auf die nächste musste Clara feststellen, das ihr Mann ein Betrüger ist und sie nun ganz allein dasteht mit einem riesigen Berg Schulden im Nacken. Doch sie beißt die Zähne zusammen und versucht ihr Dilemma zu lösen, allein schon wegen ihrer Tochter Pauline darf sie nicht aufgeben. Das Erbe ihrer Mutter Luise kommt ihr da ganz recht, doch ihre Mutter blockt ab. Ihre Vergangenheit scheint sie mit diesem Haus einzuholen und da sie aus ihrer Mutter nichts herausbekommt, muss sie auf eigene Faust recherchieren. Dabei gerät sie in einen Gefühlstaumel und wird vor Tatsachen gestellt, die ihr alles abverlangen.

Luise, Claras Mutter, ist, was ihre Vergangenheit angeht, verschlossen und reagiert gereizt, wenn das Thema angesprochen wird. Das Erlebte hat sie so werden lassen und sie möchte viel zu lange ihre Tochter von all dem fern halten.

Die Autorin hat ihre Charaktere sehr facettenreich dargestellt. Stärken und Schwächen, Liebe, Hass, Eifersucht, Gefühlskälte und Fehlverhalten - alles kommt zum tragen und macht den Roman so spannend und mitreißend.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches zeigt auf blau-grau marmoriertem Hintergrund zwei rote Tulpen, die sich wie ein verliebtes Paar gegenüberliegen. Die Verlagswerbung hält sich diesmal zum Glück in Grenzen.


Fazit
Eine spannende, mitreißende und herzerweichende Familien- und Liebesgeschichte. Gänsehaut und Tränen sind gleichermaßen Garantiert.


4 Sterne


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