Smaller Default Larger

Es war einmal ein weites, stolzes Land, in dem Geschöpfe jeglicher Größe lebten: Riesen, die den Himmel erzittern ließen, winzige Fliegen, die Sinn und Verstand besaßen, und normale Leute mit ihren Freuden und Leiden und Träumen... und in einem kleinen Dorf ein Lilling mit Namen Tibill.

Ungewollt brachte Tibill großes Unheil über die Seinen, die ihn dafür in die Verbannung schickten. So brach er denn auf, allein und bedrückt, in die Fremde, ins Abenteuer. Nach dem Gesetz der Lillinge durfte er nur zurückkommen, nachdem er die Welt gerettet hatte. Doch würde er sich überhaupt selbst retten können?
 

Tibill_der_Lilling_01 

Originaltitel: Tibill le Lilling: Salade D´Ortiz
Autor: Ange (Anne und Gerard)
Übersetzer: Resel Rebiersch
Illustration: Laurent Cagniat
Farben: Yoann Guillo
Verlag: Splitter Verlag
Erschienen: Januar 2011
ISBN: 978-3-86869-218-1
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersgruppe: empfohlen ab 6 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
„Tibill der Lilling“ wurde in Frankreich mit dem begehrten Comicpreis „Prix BD en Bulles“ als bestes Album 2010 ausgezeichnet. Sehr schnell wird beim Blättern in den leuchtend bunten Seiten dieses Comics klar, dass es sich hier um ein außergewöhnliches Werk handelt. Der Zeichenstil ist von großer Originalität und Eigenständigkeit. 

Auch inhaltlich kann die Story um Tibill den Lilling voll und ganz überzeugen. Mit drollig, knuffigen Bildern, die völlig gewaltfrei umgesetzt wurden, wird eine märchenhafte Geschichte erzählt. 

Tibill ist ein einfacher Bauer. Als die Felder seines Dorfes von einer Herde Horn-Yaks bedroht werden, möchte er nur helfen diese zu vertreiben. Zunächst scheint seine simple Idee von Erfolg gekrönt zu sein. Die Herde der Horn-Yaks weicht zurück, doch dann werden durch die Aktion ein Schwarm Forkenstecher angelockt, denn was die einen vertreibt, finden die anderen höchst anziehend. Die Forkenstecher treiben die Horn-Yaks in die Raserei, und die Situation gerät vollkommen außer Kontrolle. Die aufgebrachte Herde rast ins nahe gelegene Dorf der Lillinge und legt dieses in Schutt und Asche. Die Dorfbewohner machen Tibill allein verantwortlich für alles, was geschehen ist, und schicken ihn zur Strafe in die Verbannung. Eine Verbannung, aus der er nur zurückkehren darf, wenn es ihm gelingen sollte, die Welt vor dem Untergang zu retten ... so will es das Gesetz der Lillinge.
 

Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Das zauberhafte Artwork von Laurent Cagniat erinnert stilistisch an die Illustrationen des Künstlers Chris Riddel. Die überaus detailreichen Panels haben fast schon den Charakter eines Wimmelbilds. Je länger man sie betrachtet, umso mehr Kleinigkeiten kann man darauf entdecken. Geschöpfe in allen Größenordnungen, die ganz selbstverständlich nebeneinander existieren. Eine Welt voller Entdeckungen, angefüllt mit unendlichen Möglichkeiten. Selbstverständlich sind nicht alle Panels so übervoll von Leben, das würde den Betrachter auch viel zu schnell ermüden. Hier wurde genau das richtige Mischverhältnis gefunden. Bei ruhigeren Szenen wurde das Umfeld reduziert, und die Perspektive konzentriert sich auf die Figur bzw. die Figuren, die gerade im Mittelpunkt des Geschehens stehen. In Städten und überall, wo das Leben pulsiert, wird dann die ganze schillernde Vielfalt aufgezeigt, mit der diese Welt aufwarten kann.  

Die dörfliche Idylle des allerersten Panels (siehe Lesprobe) lässt einem sofort an den Klassiker „Asterix“ denken, aber schon wenige Seiten später wird klar, dass dieser Comic nicht von einer verschworenen Dorfgemeinschaft handeln wird, sondern stattdessen dem Schicksal eines einsam Verstoßenen folgt. Dieser wandert durch eine Welt, die ihm nicht freundlich gesonnen ist. Er gerät von einer Gefahr in die nächste, wodurch sich seine Reise in einen turbulenten Trip verwandelt. 

Die Kolorierung ist knallbunt. Alles ist in fröhlich leuchtenden Farben gestaltet, was dem Comic eine sehr fröhliche Optik verleiht. Die Panels sind meist in vier Zeilen pro Seite angeordnet, aber auch größere Panels tauchen hin und wieder auf. 
 

Aufmachung des Comics
Der Comic ist hochwertig in Fadenheftung gebunden. Die Druckqualtät ist ausgezeichnet und auch das verwendete Material gibt keinen Grund zur Klage. Typisch Splitter Verlag. Das vollformatige Covermotiv macht sofort klar, was zwischen den Buchdeckeln auf den Leser wartet.
 

Fazit
Eine Mischung aus Fantasygeschichte und Funnie, die auch ältere Leser gut zu unterhalten weiß. Besonders jüngere Leser werden mit diesem Comic uneingeschränkt ihren Spaß haben. Eine fantastische Entdeckungsreise, die mit hohem Tempo und viel Action erzählt wird. Absoluter Kauftipp! 
 

4,5_Sterne


Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Splitter Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


Diesen Comic kaufen bei: amazon.de

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo