Smaller Default Larger

Eine düstergoldene Welt für alle Fans von Christoph Marzi.

Was wäre, wenn dich ein einziger Schlüssel überall hinbringen könnte? An ihrem sechzehnten Geburtstag erhält Lara einen Schlüssel, der sie in die Victoria Street in Edinburgh führt - egal durch welche Tür sie tritt. Bald merkt das junge Mädchen, dass der Schlüssel auch das Tor in eine andere Welt öffnet. In der Stadt Ravinia, in der magisch talentierte Wesen ebenso wie Traumtänzer zu Hause sind, lernt Lara ihre Vergangenheit kennen und erfährt dabei von einer mysteriösen Verschwörung. Sie selbst muss über das Schicksal Ravinias entscheiden. Gemeinsam mit dem geheimnisvollen Schlüsselmachergesellen Tom versucht Lara, Ravinia vor dem Untergang zu bewahren ...

 

Ravinia 

Autor: Thilo Corzilius
Verlag: Piper
Erschienen: 01.03.2011
ISBN: 978-3-49226761-8 
Seitenzahl: 400 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung

Lara ist gerade erst sechzehn geworden, als ihre Welt von einem Tag auf den anderen Kopf steht. Plötzlich muss sie erkennen, dass es Magie gibt und dass sie ein Teil dieser Welt voller magischer Dinge ist, denn sie ist auch eine Schlüsselmacherin. Oder zumindest kann aus ihr eine werden und so geht sie bei dem Meister seines Faches, Balthasar Quibbes, in Lehre. Lara wurde von ihrem Großvater aufgezogen, da ihre Eltern sowie ihre Großmutter bei einem Autounfall starben. Doch in Ravinia scheinen alle ihre Eltern gekannt zu haben und scheinen dieses Wissen über sie zu hüten, wie ein kostbares Geheimnis - genauso wie es Balthasar Quibbes tut. Die Geheimniskrämerei wächst Lara, die einfach nur mehr über ihre Eltern erfahren möchte, über den Kopf. Zusätzlich dazu scheint Ravinia in Gefahr zu schweben, als ein lange gebannt geglaubter Tyrann seine Kräfte wiedererlangen zu versucht. Und Lara scheint dabei der Schlüssel dazu zu sein ...


Stil und Sprache
Hinten heißt es: „Eine düstergoldene Welt für alle Fans von Christoph Marzi“ - und endlich wird ein Buch mal dieser Behauptung gerecht! Oft werden Bücher gepriesen, mit Tolkien oder anderen Autoren verglichen, wobei die Vergleiche manchmal völlig aus der Luft gegriffen zu sein scheinen. Bei „Ravinia“ ist dies nicht so. Der Vergleich passt perfekt, denn ähnlich wie bei Christoph Marzi weist der Stil von Thilo Corzilius nicht nur viele Metaphern und bildhafte Vergleiche auf, sondern hat manchmal fast schon etwas Philosophisches: „Das Leben ist ein Verräter. Es zeigt einem so häufig erst die schöne Seite, bevor es in verzweifelte Düsternis umschlägt.“ (S.16) Solche und ähnliche schöne Sätze, die nicht nur an jedem Kapitelbeginn zu finden sind, sorgen dafür, dass der Leser das Buch kaum aus den Händen geben kann.
Geschrieben in der dritten Person, aus der Sicht der Protagonistin Lara, führt der Autor den Leser in die Welt Ravinia ein, in der Menschen mit besonderen Gaben eine Zuflucht finden können. Dabei gibt es verschiedene Arten von Gaben: Es gibt die Schlüsselmacher, die Wahrsager und beispielsweise die Schreiber, die alle in der Lage sind, einzigartiges zu erschaffen. Der Autor beschreibt diese sonderbare Stadt auf eine solche Art und Weise, dass man sie sich sehr gut vorstellen kann. Der Stil und die rasanten Verfolgungsjagden sind es, die die Spannung dabei aufrechterhalten. Somit ergibt sich eine schöne, lesenswerte Story!

Das Ende ist meiner Meinung nach kein wirkliches; bleibt zu hoffen, dass es eine Fortsetzung geben wird, in der man die Entwicklung von Laras Fähigkeiten und eine nähere Beleuchtung von Toms Vergangenheit mitverfolgen darf.


Figuren
Ohne zu wissen wie ihr geschieht, steht Lara mit dem Erhalt eines geheimnisvollen Schlüssels an ihren Geburtstag im Mittelpunkt rasanter Ereignisse. Sie entdeckt die Welt Ravinia und merkt, dass selbst ihr Großvater mehr ist als ein harmloser alter Mann. Selbst er hatte mit Ravinia zu tun und selbst er teilt nicht sein gesamtes Wissen über ihre Eltern mit ihr. Verzweiflung ist daher Laras ständiger Begleiter in diesen Tagen. Als Lara dann jedoch auch noch erfährt, dass Lord Winter treue Anhänger hat, die alles daran setzen, ihn wieder auferstehen zu lassen, droht die Verzweiflung sie zu übermannen. Dann trifft sie jedoch Lee, eine Waise, der weniger als sie über die eigenen Eltern weiß und genauso sehr in die Welt Ravinias gehört wie sie selbst…
Aufgrund des Stils gelingt es dem Autor sehr gut Laras Gedanken und ihre Emotionen nahezubringen. Mit treffenden Metaphern beschwört er eine mystische Atmosphäre herauf; die Charaktere scheinen greifbar zu sein.
Genauso sehr ist Toms Charakter gelungen. Er erinnert dank seiner etwas mürrischen Art ein wenig an Wittgenstein aus Christoph Marzis „Lycidas“. Über seine Vergangenheit wurde noch nicht alles erzählt, jedoch wird deutlich, dass er bereits eine Menge erlebt hat. Tom ist nur eine der vielen Personen, die sympathisch und dreidimensional erscheinen.
Über den Antagonisten „Lord Winter“ weiß man leider nicht sehr viel. Er hat in der Vergangenheit viel Leid über Ravinia gebracht, weswegen die Möglichkeit seiner erneuten Auferstehung für Schrecken sorgt.


Aufmachung des Buches
Ein großer bläulicher Mond ziert das Cover des Taschenbuches. Im Vordergrund sind die Umrisse einiger Türme zu sehen, die sicher zur Stadt Ravinia gehören. Zusätzlich sind die Umrisse vieler Raben zu sehen, wobei die Silhouette eines großen Raben mit ausgebreiteten Flügeln auch unterhalb des Buchtitels zu sehen ist. Alles in allem nicht nur sehr schön, sondern auch passend zur verträumten Stadt, in der es einige sprechende Raben gibt. Im Innenteil befindet sich außerdem eine Karte Ravinias.


Fazit
Ravinia ist ein wunderschön zu lesendes Buch und ein wirklich gelungener Debütroman. Nicht nur für Fans von Christoph Marzi zu empfehlen!


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo