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Jeder verdient eine zweite Chance. Auch Richard Knox.
Sechs Jahre saß er wegen Vergewaltigung im Gefängnis. In dieser Zeit hat er zu Gott gefunden, seine Fehler bereut und sich für den Pfad der Tugend entschieden.
Richard Knox kommt nach Aberdeen.
Und ein blutiger Alptraum beginnt.


Dunkles_Blut 

Originaltitel: Dark Blood
Autor: Stuart MacBride
Übersetzer: Andreas Jäger
Verlag: Manhattan
Erschienen: 09. Mai 2011
ISBN: 978-3-442-54689-3
Seitenzahl: 574 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Nachdem Richard Knox endlich aus dem Gefängnis entlassen wurde, kommt er nach Aberdeen. Er will in dem Haus, das er von seiner Großmutter geerbt hat, in Ruhe leben. Zwar steht Knox unter Beobachtung, damit er sich nach und nach wieder integrieren kann, doch die Menschen in Aberdeen sind keineswegs angetan davon, dass ein Vergewaltiger in ihrer Straße wohnt. Es ist vorhersehbar, dass es zu Auseinandersetzungen kommen wird. Derweil scheint es, als würde Detective Sergeant Logan McRae alle Fälle selber bearbeiten müssen und er ist damit zwangsläufig überfordert. Es will einfach nichts klappen und dann wird auch noch sein Privatleben auf eine harte Probe gestellt. Wird er der Lage Herr werden?

Das Thema Vergewaltigung wird wohl leider immer aktuell sein und bleiben, egal wie sehr man versucht dem vorzubeugen. In diesem speziellen Fall hat der Täter es auf ältere Männer abgesehen, was zeigt, dass im Grunde wirklich kein Teil der Gesellschaft vor Übergriffen sicher ist. Der Autor zeigt ganz klar, wie verurteilte Vergewaltiger behandelt werden. Denn auch wenn versucht wird, sie zu integrieren, wird es immer auf Ablehnung aus dem Volk treffen. Dieses Bild wird hier sehr gut dargestellt.


Stil und Sprache
Kein Zweifel, der Autor weiß haargenau, wie er den Leser fesselt. Das liegt zum einen an dem Thema, aber auch sehr an seinem ganz eigenen Stil. Das Geschehen wird aus der beobachtenden Perspektive erlebt, weshalb man mehr von außen auf das Spektakel blickt. Dies ist allerdings nicht weniger nervenaufreibend als wäre man mittendrin, denn so fühlt man sich noch hilfloser, da man nicht einschreiten kann.

Es laufen mehrere Handlungen nebeneinander, die alle gleichwertig behandelt werden. Schon der Einstieg ist extrem spannend und der Autor schafft es ohne Probleme, dieses Niveau zu halten. Hin und wieder hat man sogar das Gefühl, als würde er es noch ein kleines bißchen steigern. Von Seite zu Seite spitzt sich die Lage immer weiter zu, bis der Leser endlich nur noch wissen möchte, was die verschiedenen Handlungen miteinander zu tun haben. Denn vorhersehbar ist kaum etwas. Der Autor ist dem Leser immer einen Zug voraus und gerade, wenn man meint, ihn durchschaut zu haben, schwenkt er wieder um. Somit bleibt der Leser die ganze Zeit am Ball und merkt kaum, wie die Stunden vergehen.


Figuren
Logan McRae ist Detective Sergeant in Aberdeen und irgendwie nicht so richtig zufrieden mit sich und seiner Arbeit. Seine recht negative Einstellung nervt alle Personen, die in engerem Kontakt zu ihm stehen. Doch auch mehr oder weniger Außenstehende bemerken seine Launen und kriegen sie manchmal sogar zu spüren. Wenn er nicht alles verlieren will, was ihm lieb und teuer ist, muss er sich langsam aber sicher zusammenreißen.

Logan muss sich nun bereits zum sechsten Mal beweisen, doch auch für Neulinge ist der Einstieg leicht. Man muss nicht unbedingt die Vorgänger kennen, um sich ein Bild von ihm zu machen. Sicherlich ist es interessant, wenn man Teile der Vorgeschichte kennt, das wichtigste jedoch wird immer nochmal angeschnitten, so dass man genügend Infos erhält. Trotz seiner Übellaunigkeit genießt Logan die Sympathien des Lesers, denn es scheint tatsächlich als wäre er der Prellbock für jedermann und das wünscht man niemandem. Daher sind seine Wutausbrüche oft auch verständlich und schnell verziehen. Natürlich wünscht man sich dennoch, dass er sich bald besser im Griff hat, damit alles seinen geregelten Gang geht.

Richard Knox ist ein fieser Kerl. Auch wenn man ohne Vorurteile an die ganze Sache heran geht und einfach mal vergisst, dass er wegen Vergewaltigung im Gefängnis gesessen hat – was gar nicht so einfach auszublenden ist – ist er von Anfang an unsympathisch. Seine ganze Art signalisiert, dass er nicht der ist, der er vorgibt zu sein und man erwartet jederzeit, dass er das Ruder herum reißt und sein wahres Gesicht zeigt.

Der Autor erschafft tiefgründige Charaktere, die dem Leser im Gedächtnis bleiben, sowohl positiv als auch negativ. Über den ein oder anderen wird man auch nach der Lektüre noch nachdenken und seiner Fantasie freien Lauf lassen, was wohl aus ihnen wird und was sie noch erleben werden.


Aufmachung des Buches
„Dunkles Blut“ ist im Manhattan-Verlag als Klappbroschur erschienen. Über das Cover erstreckt sich ein leicht verwischter dunkler Blutfleck, der direkt den Bezug zum Titel darstellt. Dieser wiederum verläuft in schwarzen Lettern mitten durch das Blut hindurch. Sieht man dieses Cover von weitem, wird man sofort davon angezogen, um sich zumindest schlau zu machen, um was es sich hier handelt. Aber spätestens, wenn man es in der Hand hält, lässt man es nicht mehr los.


Fazit
Stuart MacBride ist ein absolut grandioser Autor, der dem Leser eine lebhafte und authentische Szenerie aufbaut, die er auch nach dem Ende des Buches noch nicht sofort verlassen kann. Ein großartiger Thriller, der auf alle Fälle sehr zu empfehlen ist und den Leser von Anfang bis Ende fesselt.


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.dealt

Backlist:
Band 1: Die dunklen Wasser von Aberdeen
Band 2: Die Stunde des Mörders
Band 3: Der erste Tropfen Blut
Band 4: Blut und Knochen
Band 5: Blinde Zeugen

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