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Kategorie: Thriller

Detective Craig McHugh vom Chicago PD ist als Undercover-Agent auf eine chinesische Drogen-Gang angesetzt worden. Als seine 17-jährige Tochter anfängt Ecstasy zu schlucken, gerät die ganze Familie unversehens in einen Strudel aus Angst und Gewalt. Denn der Stoff stammt von genau der Gang, die Craig gerade hochnehmen will. Und was noch explosiver ist: Seine Tarnungdroht aufzufliegen ...

 

Das_Gesetz_der_Spinne 

Originaltitel: Person of Interest
Autor: Theresa Schwegel
Übersetzer: Thomas Bertram
Verlag: Knaur
Erschienen: 01. August 2009
ISBN: 978-3-426-50202-0
Seitenzahl: 480 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Ein erbitterter Kampf tobt zwischen zwei Gangs und Undercover-Polizist Craig McHugh ist als Mickey Hugh mitten unter ihnen. Er scheint sogar kurz vor dem entscheidenden Schritt zu sein, seine Mission zu beenden, doch dann kommt alles ganz anders. Ivy, seine Tochter, wird von seinen Kollegen bei einem Rave aufgegriffen und mit Drogen erwischt. Leslie, Ivys Mutter und Craigs Frau, bittet die Polizisten darum, ihrem Mann zunächst nichts zu verraten. Das geht so lange gut, bis es so aussieht, als hätte Ivy näheren Kontakt zu der Gang, hinter der Craig her ist. Und irgendwie scheinen sie auch über seine Tarnung Bescheid zu wissen. Irgend etwas läuft gewaltig schief und Craig muss schnell handeln, um den Schaden so gering wie möglich zu halten.

Bandenkriminalität und Drogen sind ein großes Thema in diesem Buch. Es scheint, als würde das eine zwangsläufig mit dem anderen einhergehen. Ein Undercover-Agent mittendrin, der versuchen muss, sein Privatleben komplett aus dem Fall heraus zu halten. Leider in der Praxis gar nicht so einfach. Wie der Titel schon sagt, gilt „Das Gesetz der Spinne“, denn Spinnen sind mehr als nur Haustiere für die Gang, hinter der Craig her ist.


Stil und Sprache
Das Buch ist in der dritten Person geschrieben, so dass man einen Überblick über das gesamte Geschehen hat und zumindest teilweise mehr weiß als die handelnden Personen. Manchmal meint man aber auch nur mehr zu wissen und erfährt im Nachhinein, dass es ganz anders ist. Diese Überraschungsmomente machen den Stil der Autorin aus. So schafft sie es immer wieder, Spannung aufzubauen. Da hin und wieder langwierige Passagen auftreten, ist es ganz gut, dass diese Spannungspunkte eingesetzt werden. Sie verhindern, dass man das Buch einfach zuklappt und zur Seite legt.

An sich ist der Schreibstil recht eingängig und flüssig. Bildhafte und detaillierte Beschreibungen tragen dazu bei, sich Situationen sehr gut vorstellen zu können. Hier liegt aber dann auch die Gefahr, dass die Darstellungen zu ausführlich sind und die Handlung dadurch zum Erliegen kommt.

Die ersten beiden Drittel bestehen im Grunde aus zwei Handlungssträngen, nämlich einmal der um Craig und den Fall und dann noch einer um Leslie herum. Es scheint, als würden die Eheleute nebeneinander her leben, anstatt miteinander. Das wirkt gewöhnungsbedürftig und trägt dazu bei, dass man nicht so recht weiß, was man von der Geschichte halten soll. Zum Ende wird es um einiges besser und man wünscht sich, dass dieser Effekt schon vorher eingetreten wäre.


Figuren
Craig McHugh arbeitet als Undercover-Polizist, muss und möchte versuchen, seine Familie aus allem beruflichen herauszuhalten. Das gelingt natürlich nie so wie gewünscht, wodurch er immens unter Druck gerät. Der Leser kann sich sehr gut in Craig hinein versetzen, da seine Gefühle deutlich zum Ausdruck gebracht werden und für jeden nachzuvollziehen sind. Im Laufe der Geschichte muss er einiges lernen und stößt auf ungeahnte Hindernisse, die er mal mehr, mal weniger gut meistert. Zum Schluss jedoch spürt man, dass die Geschehnisse ihn verändert haben und auch er selber merkt dies.

Wie schon bei den Situationsbeschreibungen, gibt es auch bei den Charakterdarstellungen sehr gute und detaillierte Ausführungen. Somit hat der Leser ein genaues Bild vor Augen und kann sich die Personen klar und deutlich vorstellen. Doch auch hier ist die Gefahr groß, dass durch die vielen Details einiges an Spannung genommen wird. Für die Darstellung der Charaktere ist das natürlich alles andere als negativ, aber auf die Gesamtsituation gesehen, schon störend.

Auch wenn man zu den anderen Charakteren keine allzu enge Bindung aufbaut, bleiben sie nicht farblos und oberflächlich. Alle haben ihren Wiedererkennungswert, sogar, wenn sie nur für ein paar Seiten eine Rolle spielen.


Aufmachung des Buches
Bei diesem Buch handelt es sich um ein Taschenbuch aus dem Knaur-Verlag. Das Cover ist im Grunde komplett grau, nur der Schriftzug hebt sich durch die rote Farbe ab. Der Titel befindet sich mittig und wird von einer Handschelle umschlossen. Im Hintergrund sind zudem noch die Umrisse von Hochhäusern zu erkennen.


Fazit
Im Großen und Ganzen handelt es sich um eine spannende Geschichte. Allerdings ist die Umsetzung nicht an allen Stellen so grandios, als dass es uneingeschränkt zu empfehlen wäre. Die Autorin legt manchmal zuviel wert auf das Drumherum, so dass die Spannung darunter leiden muss. Lesenswert ist es jedoch allemal.

3 5 Sterne


Hinweise
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