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Eine berührende Geschichte über die Kraft der Hoffnung

Ein kleines Küstendorf in der Bretagne soll einem Freizeitpark weichen. Doch das wollen die Bewohner nicht mit sich machen lassen. Auch Marthe Simonet und Hans von Scharnbeck beteiligen sich am Widerstand. Beide haben geglaubt, sie hätten ihr Leben hinter sich. Aber jetzt begreifen sie, dass sie noch eine große gemeinsame Aufgabe haben.

Der neue Roman der Autorin der Schachspielerin.

 

Ein_Garten_am_Meer 

Originaltitel: Le Jardin
Autor: Bertina Henrichs
Übersetzer: Claudia Steinitz
Verlag: Hoffmann und Campe
Erschienen: Februar 2011
ISBN: 978-3-455-40316-9
Seitenzahl: 176 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Marthe Simonet lebt seit dem Tod ihres Mannes alleine in Plouerbec, einem kleinen Dorf in der Bretagne. Es ist ruhig und friedlich, bis ein Freizeitpark direkt daneben errichtet werden soll. Da wird es den bisher zurückhaltenden Bewohnern zu bunt. Unter der Führung einiger weniger findet sich unter anderem auch Marthe Simonet bei den Widerständlern ein, genauso wie Hans von Scharnbeck, ein pensionierter Deutscher, der lieber auf dem Meer wohnen würde, als auf seinem kleinen Grundstück. Mit Einfallsreichtum und Charme beginnen die Einwohner Plouerbecs, den Aufstand zu proben.


Stil und Sprache
Trotz der Kürze der Geschichte gelingt es Bertina Henrichs wie schon in "Die Schachspielerin" durch ihre lyrische Sprache, den Leser direkt in die Geschehnisse einzubeziehen. Die Kapitel sind knapp gehalten und aus Sicht der verschiedenen Personen geschrieben - allerdings in dritter Person. Durch Sätze wie "Die Wolken spielten Fangen im großen Blau" (Seite 23) oder "Am windgepeitschten Himmel gaben die Möwen ihr Morgenkonzert. Die Sonne schien, und die Schatten der Äste tanzten auf dem sandigen Boden in Marthes Garten." (Seite 23) malt Henrichs förmlich die idyllische Ruhe und die angenehmen Momente im Leben ihrer Charaktere. Den ganzen Roman über werden so die Dialoge und Aktionen mit den Landschaftsbeschreibungen abgewechselt. Der Leser erlebt die Jahreszeiten mit Marthe und Hans, deren jeweilige Gärten sich verändern und unterschiedliche Pflanzen, Gemüse- und Obstsorten hervorbringen. Typisch für Frankreich wird auch viel Wert auf gutes Essen gelegt, was durch Marthes Küchenkünste, mit denen sie die Protestierenden unterstützt, gezeigt wird.

Der Roman lässt ruhige Bilder im Kopf entstehen, während die Handlung für so manchen Schmunzler sorgt. Die Eigenheiten der Figuren werden dabei mit den Geschehnissen verflochten und bilden einen bunten und reichhaltigen Teppich, der vor allem Freunde von kleinen, liebenswerten Geschichten erfreuen wird.


Figuren
Marthe Simonet wurde als Dame erzogen. Daher ist es umso amüsanter zu beobachten, wie sie im Verlauf des Romans Handlungen begeht, die sich eher weniger mit ihrer Erziehung decken. Ihre großen Vorbilder und Helden sind Nehru, der charismatische Privatsekretär und spätere Ministerpräsident Indiens, und Lady Edwina Mountbatten. Wer die beiden Personen kennt, ahnt, dass sich hinter Marthes zurückhaltender Art eine kleine Rebellin verbirgt.

Hans von Scharnbeck wirkt auf den ersten Blick mürrisch und verschlossen, öffnet sich aber nach und nach den Bewohnern von Plouerbec und dabei vor allem Marthe. Beide verbindet der Verlust enger Familienangehöriger und die Suche nach einem eigenen Platz in der Welt nach diesen Erlebnissen. Da Hans aus Ostpreußen stammt, bekommt der Leser auch ein wenig Einblick in die Geschichte des Landes, denn Marthe besorgt sich einen Reiseführer.

Auch die übrigen Personen der Geschichte erhalten ihren angemessenen Rahmen, so dass schnell klar wird, wie jeder der Bewohner reagiert. Besonders Gwendoline Lambert als Anführerin und ewige Tratschtante bleibt im Gedächtnis, wie auch einige sehr rührende Romanzen und Familienbeziehungen. Mit der Zeit gewinnt der Leser die Charaktere lieb und freut sich mit ihnen, wenn sie wieder ein Stück vorangekommen sind.


Aufmachung des Buches
Das mit einem stabilen Hardcover versehene Buch besticht durch ein wunderschönes Cover, auf dem ein Fahrrad an einer weiß/rot gestrichenen Mauer lehnt. Dies vermittelt bereits das angenehm langsame Lebensgefühl des Dorfes. Die Rückseite beinhaltet die Inhaltsangabe auf rotem Grund. Eine ausführlichere Zusammenfassung findet sich auf der vorderen Umschlagklappe, die das blaue Hardcover umschließt. Auf der hinteren Klappe ist ein Foto der Autorin abgebildet und ein kurzer Lebenslauf.


Fazit
Für Fans von "Die Schachspielerin" oder ähnlichen Romanen bietet sich hier die ideale Urlaubslektüre für zwischendurch. Die Geschichte um Marthe und Hans ist unterhaltsam und zugleich amüsant, ohne zu große Schockmomente oder dramatische Ereignisse zu beinhalten.


4 5 Sterne


Hinweise
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