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Auf der Flucht vor Plünderern wird Elisabeth von einem geheimnisvollen Blinden gerettet. Er weckt tiefe Gefühle in ihr, obwohl sie einem anderen Mann versprochen ist. In der aufblühenden Handelsstadt Braunschweig arbeitet sie heimlich als Vergolderin. Ihr Geschick bringt ihr viele Aufträge, aber auch den Zorn der Zunft ein, denn Frauen ist das Handwerk untersagt. Der höchste Gildemeister bekommt Wind davon und zeigt Elisabeth an. Ihr droht die Guillotine. Da begegnet sie ihrem Retter wieder. Kann er ihr auch diesmal helfen?

 

Die_Vergolderin_HB 

Autor: Helga Glaesener
Sprecher: Dorothee Sturz
Verlag: Radioropa
Erschienen: 2011
ISBN: 978-3-368-0584-1
Spieldauer: 838 Minuten, 12 CDs plus 2 Daisy-MP3-CDs; ungekürzte Fassung


Die Grundidee der Handlung
Zusammen mit ihren Geschwistern Marga und Christian muss Elisabeth beim Großvater in Braunschweig unterkommen. Ihr Vater wurde mit seiner Familie nach einem Betrug aus Osnabrück davongejagt, die Eltern starben auf der Flucht. Die scheinbare Sicherheit in Braunschweig kommt aber ins Wanken, als Elisabeth, die heimlich Spiegel vergoldet - was einer Frau nicht erlaubt ist - einem blinden Kaufmann begegnet. Dessen Bruder setzt alles daran, den Kaufmann zu vertreiben. Skrupellos setzt er alle Mittel ein - und setzt auch Elisabeth unter Druck, an seiner Intrige teilzuhaben. Als sie sich widersetzt, schweben sie und ihre Geschwister in Lebensgefahr - nicht zuletzt durch einen bösen Verrat Margas.

Die Autorin hat ihr Szenario sehr geschickt aufgebaut. Sobald die Geschwister zur Ruhe gekommen zu sein scheinen, passiert etwas Unerwartetes, das alles wieder in Frage stellt. Zudem hat sie einige Spannungsmomente platziert, die dafür sorgen, dass man an der Geschichte dran bleibt. Etwas nervig ist einzig die Figurenzeichnung. Hier wurde denn doch etwas zu sehr auf die Gut-Böse-Variante gesetzt.


Darstellung des Hörbuchs
Dorothee Sturz scheint es Spass zu machen, das Buch zu lesen. Diese positive Ausstrahlung kommt sehr gut zum Tragen und macht das Hören des Buches zum Genuss. Mit einer netten stimmlichen Variation haucht die Sprecherin den einzelnen Figuren viel Leben ein und lässt auch die unangenehmen Seiten der einzelnen Figuren sehr gut zutage treten. So etwa durch die keifende Stimme von Marga oder die etwas verzagte von Elisabeth.

Auch das Spiel mit der Lautstärke und dem Lesetempo beherrscht Dorothee Sturz glänzend. Dadurch wirkt die Geschichte ausgesprochen lebendig und gerät - trotz fast 14 Stunden Hörgenuss - nie in Gefahr, sich dahinzuschleppen. Auf eine musikalische Ausgestaltung wurde bei diesem Hörbuch zwar verzichtet, doch fällt dies nicht weiter ins Gewicht, da die Sprecherin durch ihre facettenreiche Lesung sehr viel Abwechslung ins Geschehen bringt.


Aufmachung des Hörbuchs
Radioropa setzt einmal mehr auf eine hochwertige Kartonbox, die CDs sind in praktische Plastikhüllen gepackt und so auch beim Transport - etwa im Auto - vor Verschmutzung oder anderen negativen Einwirkungen geschützt. Sehr großzügig ist auch, dass zur Audio-CD-Version eine MP3-Daisy-Version gratis mitgeliefert wird. Hier stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis auf jeden Fall. Da lässt sich auch verkraften, dass das mitglieferte Booklet nur gerade aus sehr kurzen Portraits von Sprecherin und Autorin besteht. Einziges Ärgernis ist der Text auf der Rückseite der Box, der mit der tatsächlichen Geschichte nur in wenigen Teilen übereinstimmt.


Fazit
Wer historische Romane mag, wird hier bestens bedient. Sowohl der Roman von Helga Glaesener als auch besonders die Umsetzung zum Hörbuch sind gut gelungen, wenn es auch einzelne Schwächen bei den Charakteren gibt. Die sehr angenehme Lesung durch Dorothee Sturz vermag diese Schwachstellen aber zum großen Teil wettzumachen. Auf jeden Fall ist macht es Spaß, das Schicksal der Vergolderin und des blinden Kaufmanns zu verfolgen.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Hörbuch kaufen bei: amazon.de

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