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Kategorie: Science-Fiction

"Schützenswerte, bedrohte Rasse Mensch! Ihr Planet wurde für das Obhut-Programm ausgesucht. Fühlen Sie sich geehrt! Wir sind ein Volk von höheren Wesen, das sich um die Schwächeren kümmert. Ihre Rasse befindet sich in einem kritischen Zustand, und wir werden alles für Ihre Rettung tun.

Schützenswerte, bedrohte Rasse Mensch! Um den menschlichen Körper und Geist zu schonen, dürfen Sie den Planeten nicht mehr verlassen. Sobald das umfangreiche Aufbauprogramm abgeschlossen ist, verlassen wir Sie wieder. Und Sie werden glücklicher sei als jemals zuvor.

Sollten Sie das nicht verstehen, müssen wir Sie leider mit anderen Mitteln überzeugen. Wir erwarten Ihre Antwort in zehn Standardminuten."

Die Graphic Novel zum Romanerfolg "Collector" vom Bestsellterautor Markus Heitz!

 

Justifiers_Collector_01 

Autor: Markus Heitz
Comicadaption: Jörg Krismann 
Illustration: Jannes Radke,  Koloration: Christian Turk
Verlag: Knaur Comicstars
Erschienen: Februar 2011
ISBN: 978-3-426-53009-2
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersgruppe: ab 14 Jahren (Empfehlung der Rezensentin)

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Die Grundidee der Handlung
Im Jahr 3017 kommt es zum Eklat, als Anatol Lyssander, der Übersetzer zwischen der außerirdischen Rasse der Tiranoi und den Einwohnern des Planeten Hakup, der sich im Besitz der Greater United States of America befindet, für sich selbst etwas herausschlagen will. Seine falsche Übersetzung wird dummerweise von einer Geistlichen namens Theresa und ihren Begleitern mitgehört. Anatol muss fliehen - wie schon öfter - und trifft dabei auf seltsame Wesen, die sich um die Schäden an seinem Raumschiff kümmern.

25 Jahre später haben die Collectors so gut wie alle Planeten übernommen. Es bilden sich Gegenbewegungen, die sich auflehnen, allerdings nicht viele Chancen haben. Der Trucker Kris Schmidt-Kneen wird ungewollt in den Konflikt gezogen, als seine Ladung geraubt wird - und er unfreiwillig mitreist, als diese einen Raumsprung vollzieht. Auch die inzwischen zur Bishopness aufgestiegene Theresa revoltiert und stößt auf entsetzliche Geheimnisse. Und auf einem anderen Planeten sitzt Faye Durrick tief in der Scheiße, denn sie soll wegen Drogenverkaufs hingerichtet werden.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Für Comicleser, die andere Zeichnungen gewohnt sind, dürfte es ein wenig dauern, bis sie in die Geschichte hineingefunden haben, aber es lohnt sich. Die futuristische Welt wurde durch knallige Farben ausgeschmückt. Wirbelndes Grün und lila schimmernde Kristalle auf Hakup sorgen für erste Irritationen. Anatol Lyssander fällt durch ein unrasiertes Gesicht, schulterlange, ungewaschene Haare und eine dunkle Sonnenbrille auf. Kris Schmidt-Kneen wirkt eher rau und ungeschliffen, hat raspelkurze Haare und ein kantiges Gesicht. Theresa erkennt man jederzeit an ihren weißen Haaren mit den rosa Spitzen und ihrem riesigen Kreuz auf der Stirn. Faye Durrick hingegen ist eine lebhafte Frau mit kurzen schwarzen Haaren und zwei schwarzen Sternen links und rechts am Hals.

Sehr gut gelöst wurden die unterschiedlichen Gedankenblasen: Jede Hauptfigur (oben in der Handlung erwähnt) erhält eine eigene Farbe. Anatols ist braun, das in Form eines Rahmens dann auch sämtliche seiner gedanklichen Kommentare umhüllt. Theresa wurde lila zugeteilt, Kris dunkelbraun und Faye ocker. Dadurch erhält die Geschichte immer einen direkten Bezug, und die Autoren sparen sich einen allwissenden Erzähler. Direkte Rede wird als Sprechblasen mit weißen Verbindungen zu der sprechenden Figur gekennzeichnet.

Typisch für Science-Fiction sind die Massen von neuen Namen und Bezeichnungen, die aber nach den ersten paar Seiten akzeptiert und verstanden werden. Die Panels sind immer mit scharfen Rändern versehen, wenn auch nicht schwarz umrandet. Gibt es Rückblicke, werden diese Ränder leicht verwischt, wodurch die jeweilige Zeitebene immer klar ist.

Die außerirdischen Rassen sind einfallsreich gezeichnet. Die Tiranoi beispielsweise sind sehr bunt, bewegen sich auf vier Extremitäten und besitzen zwei Klauen. Ihre Nacken sind sehr knochig. Zusätzlich gibt es Beta-Humanoide, wie Minotauren oder sprechende Eisbären. Bei letzteren ist es witzig, dass sie ihre R rollen, was durch verzerrte und mehrere R in den Sprechblasen dargestellt wird.


Aufmachung des Comics
Der Comic ist in DIN A4 mit einem stabilen Hardcoverumschlag versehen. Darauf ist in Anlehnung an die Romanreihe nur ein schmaler Streifen als Bild in grüngelb zu sehen, während der Titel wie bei den Romanen gehalten ist und der Bildstreifen von schwarz eingerahmt wird. Auf der Rückseite befindet sich die Inhaltsangabe auf erneut schwarzem Hintergrund, nur unterbrochen von einem weiteren länglichen Bild des Weltraums.


Fazit
Die ersten Szenen verwirren den Leser durch sehr viele ungewohnte Begriffe (typisch für eine Sci-Fi-Geschichte), dann aber fesselt die Handlung und die unbekannten Ziele der Collectors machen neugierig. Auch die auftretenden Figuren bieten Potential für weitere Abenteuer, die in den nächsten Bänden fortgeführt werden.


4 5 Sterne


Hinweise
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