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Krimiähnliche Zustände

Verkleidet als Escort-Lady Cynthia gerät Juristin Sandra in die Kreise des Verbrechens und entdeckt eine Seite an sich, die sie nicht wahrhaben will ...

 

 

Autor: Léontine Mandela, André Linke
Illustration: Rocktuete
Verlag: Experienze
Erschienen: März 2010
ISBN: 978-3-940791-06-1
Seitenzahl: 140 Seiten

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Die Grundidee der Handlung

Nach dem Tod ihrer Tante Eva entschließt sich die angehende Juristin Sandra, aus Altenau auszubrechen, wo sie bisher gewohnt hat, und nach Hamburg zu ihrem Cousin David zu reisen. Zugleich flieht sie vor ihren Gefühlen für ihren Exfreund Jakob, den sie nach wie vor liebt. Kaum angekommen stellt sie fest, dass David sich bei weitem nicht so freut, sie zu sehen, wie umgekehrt. Im Gegenteil: Er schiebt sie weg, versteckt sie und verheimlicht scheinbar illegale Dinge, denn große Mengen Geld wechseln den Besitzer. Um herauszufinden, was geschieht, quartiert sich Sandra in einem Hotel ein und behauptet, ihr Name sei Cynthia. Dort wird sie für eine Prostituierte gehalten, was sie in gefährliche Situationen verwickelt.


Stil und Sprache
Die Handlung wird in Tagebuchform vom 1.12. bis zum 4.1. erzählt, wobei es ein Nachspiel am 31.12. gibt. Durchgängig berichtet Sandra von ihren Erlebnissen und ihren Vermutungen, was genau vor sich geht.

Dabei wird der Leser mit so vielen Verdächtigungen und nebensächlichen Details gelangweilt, dass es trotz der Kürze der Geschichte eine Qual ist, sich durch Sandras Erlebnisse zu kämpfen. Ihre Gewissensbisse, weil sie Prostitution erwägt, aber ihre gleichzeitige Faszination dafür lassen sich nur selten nachvollziehen. Auch ihr überstürzter Entschluss, David zu beschatten, lässt den Leser nur den Kopf schütteln.

Die erotischen Handlungen, von denen es ein paar gibt, werden eher zurückhaltend und klinisch beschrieben, was wohl auf Sandras verquere Einstellung zu käuflichem Sex zurückzuführen ist. Leider kann auch die Krimihandlung nicht darüber hinwegtrösten, dass die Heldin sich aus Beobachtungen etwas zusammenreimt, was weder Hand noch Fuß hat.


Figuren
Sandra hebt sich von den anderen Figuren ab, wie ihr immer wieder bescheinigt wird. Angefangen bei Melissa, der Prostituierten, die meint: "Du redest nicht so wie die anderen." (S. 38), über Max, den Barkeeper, in dessen Bar Sandra sich immer zurückzieht und ihre Cosmopolitans trinkt, bis hin zu Patrick, einem geheimnisvollen Herren. Es scheint, als ob sich Sandra selbst nicht ganz klar ist, was sie eigentlich will. Ihre zweigespaltene Vorgehensweise hilft allerdings nicht dabei, sie sympathisch zu finden. So verfolgt der Leser ziemlich unparteiisch ihre Erlebnisse und fragt sich nur, was sie jetzt wieder blödsinniges vorhat.

Die restlichen Figuren erhalten durch Sandras Sicht zu wenig "Fleisch", um sie wirklich als eigenständige Charaktere würdigen zu können.


Aufmachung des Buches
Auf dem Cover des kleinen Büchleins befindet sich ein Bild von Sandra, die in einen Spiegel sieht, der sie als sexy Blondine zeigt. Die Illustration wurde von Rocktuete vorgenommen, ebenso wie ein Bild von Sandra, wie sie weinend beginnt, ihr Tagebuch zu schreiben. Durch die Verzierungen im Hintergrund ist es schwer, den Titel komplett zu erkennen. Auf der Rückseite befindet sich nur die Inhaltsangabe auf einem rötlichen Untergrund.


Fazit
Trotz der Kürze der Geschichte langweilen Sandras Erlebnisse eher. Sie bleibt oberflächlich, so dass der Leser keinerlei Interesse für ihre Aktionen aufbringen kann.


1 Stern


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