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DER FEIND IM SYSTEM

Ein perfider Serienkiller spielt ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel mit dem FBI. Seine Opfer: prominente Kritiker der mächtigen Behörde. Sein Ziel: Das FBI selbst soll in Verdacht geraten, seine Gegner einfach aus dem Weg zu räumen. Der Mörder verlangt eine Million Dollar, sonst werde es weitere Opfer geben. Doch die Geldübergabe entpuppt sich als tödliche Falle. Hat das FBI einen Verräter in den eigenen Reihen?

Steve Vail war lange Jahre der beste Mann des FBI. Bis der überzeugte Einzelkämpfer seinen Vorgesetzten zu unbequem wurde. Doch nun ist er ihre einzige Hoffnung. Kann er die Morde stoppen?

 

 

Originaltitel: The Bricklayer
Autor: Noah Boyd
Übersetzer: Joachim Peters
Verlag: rowohlt
Erschienen: 05/2011
ISBN: 978-3499255946
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Das FBI hat ein Problem: Eine Organisation namens Pentade bringt reihenweise Leute um und versucht, die Morde dem FBI in die Schuhe zu schieben und außerdem Millionen von Dollar zu erpressen. Als dann noch bei einer Geldübergabe ein Agent spurlos mitsamt dem Geld verschwindet, sieht sich der Direktor gezwungen, Steve Vail um Mithilfe zu bitten, der als ehemaliger Agent über die besondere Gabe verfügt, Menschen aufzuspüren. Etwas widerwillig macht Vail sich auf die Suche nach dem verschwundenen Agenten, dabei wird er auf Schritt und Tritt von FBI-Agentin Kate Bannon begleitet. Von Hinweis zu Hinweis hangeln sich die beiden und geraten dabei immer tiefer in die Intrigen der Pentade, um den Maulwurf zu entlarven, weitere Morde zu verhindern und das Geld zurück zu holen.

Die Idee, die hinter diesem Buch steckt, lässt sich ein bisschen mit „Stirb langsam III“ vergleichen, wer erinnert sich nicht an die perversen Spielchen a la „Simon befiehlt“, mit denen Bruce Willis New York vor Unheil bewahren musste? Auch hier gibt es immer wieder verschlüsselte Hinweise, gefährliche Fallen, unerwartete Wendungen und am Ende ist alles ganz anders, als man denkt.


Stil und Sprache
Alles beginnt mit einem Banküberfall, bei dem Steve Vail als zufällig anwesender Kunde nicht nur die Räuber entwaffnet, sondern sie auch noch aus dem Fenster direkt vor die Füße der Polizei wirft. Hat man diese Einleitung gelesen, weiß man sofort, was einen erwartet: Action von Anfang bis Ende, ein Held, der durchaus mit Bruce Willis mithalten kann und dazu noch eine gut ausgedachte Story.

Noah Boyd hat selbst lange Jahre beim FBI gearbeitet und versteht es großartig, die Strukturen dort nicht nur darzustellen, sondern auch deren Schwächen zu entlarven. Mit aufmerksamem Blick geht er an seine Geschichte heran, schreibt genau, aber nicht zu detailverliebt und hält dabei die gleich zu Beginn aufgebaute Spannung mühelos bis zum Schluss durch. Und selbst als man gegen Ende denken könnte, jetzt ist alles klar, baut er noch die eine oder andere Wendung ein, die man so nicht erwartet hätte. Dazu muss er zwar manchmal dem Leser eine Kleinigkeit vorenthalten, aber das verzeiht man ihm gerne angesichts des Ergebnisses seiner Bemühungen: ein sehr unterhaltsamer, rasanter Thriller, der zwar manchmal am Rande der Glaubwürdigkeit balanciert, aber nie endgültig vom Seil fällt.

Das besondere Bonbon, das die doch immer wieder brutale, knallharte Handlung etwas auflockert, sind die spitzzüngigen Dialoge der beiden Hauptfiguren Steve Vail und Kate Bannon, die sich immer ein bisschen flirtend behakeln. Da meint man die beiden regelrecht vor sich zu sehen, wie sie sich angiften, um im nächsten Moment festzustellen, dass ihre gegenseitige Abneigung gar nicht mehr existiert. So etwas macht Spaß und gibt der Geschichte die richtige Würze.


Figuren
Steve Vail hat das FBI vor einigen Jahren verlassen und arbeitet nun als Maurer. Da muss schon eine kluge Frau wie Kate Bannon kommen, um seinen Ehrgeiz erneut zu wecken. Dann aber hängt er sich richtig rein in seinen Fall, ist ebenfalls ein kluger Kopf, ausgestattet mit einem siebten Sinn und viel Glück. Das braucht er auch, sonst würde er im Laufe der Handlung mindestens drei Leben verlieren. Obwohl Steve Vail objektiv gesehen schon fast ein Superheld ist, gelingt es dem Autor doch immer wieder, ihm auch menschliche Züge zu verleihen. So wird er nie unglaubwürdig, auch wenn er doch schon ein harter Kerl ist. Einzig sein ständiger Drang, Kate Bannon, die ja selbst auch ausgebildete Agentin ist, beschützen zu wollen, wirkt manchmal etwas übertrieben, fällt aber nicht ins Gewicht.

Kate Bannon hat etwas weniger Anteil an den Ermittlungen als Steve Vail, sie ist eher die Vermittlerin zwischen ihm und den Kollegen vom FBI, die Vail zunächst misstrauen und ihm alles andere als gewogen sind. Für sie hätte ich mir eine etwas stärkere Rolle gewünscht, die wirklich spannenden Sachen macht Steve Vail dann doch regelmäßig im Alleingang.

Außer den beiden gibt es noch jede Menge Randfiguren, die je nach Wichtigkeit mehr oder weniger ausführlich dargestellt sind. Dies ist jedoch thrillertypisch und deshalb nicht zu bemängeln. Gut gelungen ist auch die schwierige Aufgabe, die Identität des „Maulwurfs“ bis zum Schluss geheim zu halten.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover das Weiße Haus vor einem bedrohlich dunklen Himmel. Darunter sieht man auf eine Mauer, auf die eine amerikanische Flagge gemalt wurde und an der rostige Wasserspuren herunterlaufen: ziemlich symbolträchtig, aber passend. Innen gibt es 36 Kapitel, die die eigentliche Geschichte erzählen, sowie ein „Davor“ und ein „Danach“.


Fazit
Lee Child hat über dieses Buch gesagt: „Von Anfang bis Ende spannend und glaubwürdig.“ Und er hat vollkommen recht. Es kommt keine Sekunde Langeweile auf, spritzige Dialoge würzen eine geschickt konstruierte Handlung. Wer kluge Agententhriller mag, ist hier goldrichtig!


4 5 Sterne 


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