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„Verflucht“, murmelte ich, als ich mir den Finger am Papier schnitt; ich zog es weg um mir die Wunde anzusehen. Ein kleiner Blutstropfen quoll aus dem winzigen Schnitt. Dann ging alles ganz schnell.
Edward warf sich auf mich und schleuderte mich über den Tisch... Neben dem Flügel stürzte ich zu Boden – die Arme instinktiv ausgestreckt, um mich abzufangen -, direkt in die spitzen Scherben hinein. Erst jetzt spürte ich den brennenden stechenden Schmerz, vom Handgelenk bis zur Armbeuge. Benommen schaute ich von dem hellroten Blut auf, das aus meinem Arm strömte – und traf auf die fiebrigen Blicke von sechs ausgehungerten Vampiren.

 

  Originaltitel: New Moon
Autor:
Stephenie Meyer
Übersetzer: Sylke Hachmeister
Verlag: Carlsen
Erschienen: 02/2007
ISBN: 978-3-551-58161-7
Seitenzahl: 560 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Bellas Geburtstagsfeier zu ihrem 18. Geburtstag entwickelt sich zu einem Desaster. Als Folge davon verlässt Edward sie und Bella bleibt völlig zerstört und leer zurück. Sie bekommt von ihrer Umwelt nichts mehr mit, existiert nur noch statt zu leben. Nur Jacob kann sie davor bewahren endgültig aufzugeben. Dann merkt Bella, dass sie in gewissen Situationen Edwards Stimme hören kann und ab da versucht sie alles, sich in genau solche Situationen zu bringen, damit das geschieht. Sie beginnt mit Jacob zusammen zwei Motorräder zu reparieren und nimmt bei ihm Fahrunterricht. Als Jacob jedoch beginnt sich zu verändern, verändert sich auch ihre Freundschaft, da Jacob sich von ihr zurückzieht und sich ihr gegenüber seltsam verhält. In ihrer Hilflosigkeit beschließt Bella, sich den Traum vom Klippenspringen ohne Jacobs Hilfe zu erfüllen und setzt mit ihrem Sprung eine Kette von Ereignissen in Gang, die fatale Folgen hat. Alice sieht diesen Sprung in einer ihrer Visionen und Edward begibt sich in dem Glauben und seinem immensen Schmerz über Bellas Tod, zu den mächtigen Volturi nach Italien, um seinem Dasein ein Ende zu machen. Als Bella davon erfährt, reist sie ohne zu Zögern nach Italien und befindet sich plötzlich Mitten unter den Volturi selbst in tödlicher Gefahr.


Stil und Sprache
Stephenie Meyer bringt auf faszinierende Weise die Seiten buchstäblich zum vibrieren. Bellas schockartiger Zustand über Edwards Fortgehen und die Erkenntnis, nicht gut genug gewesen zu sein, ist so plastisch und bildlich dargestellt, dass es mir beim Lesen richtig den Atem geraubt hat. Dadurch, dass die komplette Geschichte in der Ich-Perspektive von Bella erzählt wird, wurde das noch um ein vielfaches verstärkt und als Leser hab ich diese Gefühlskatastrophe voll miterlebt.
Stephenie Meyer schreibt klar und sehr gefühlvoll, erweckt die Figuren mit wenigen Worten zum Leben und lässt für den Leser und dessen eigene Fantasie genügend Spielraum.


Figuren
Stephenie Meyer ist es erneut gelungen, ihre Figuren mit wenigen Worten zum Leben zu erwecken und diese sehr bildlich und stark darzustellen. Sie knüpft fast nahtlos an deren Agieren im ersten Teil an und es ist einerseits faszinierend, deren Weiterentwicklung als Leser mitzuerleben, andererseits war ich den Tränen nahe, als ich zu der Stelle kam, wo Edward Bella sagt, dass er geht.

Bella ist noch reifer geworden als im ersten Band („Biss zum Morgengrauen“) und Nichts und Niemand kann sie von ihrer Liebe zu Edward abbringen. Nicht ein mal ihr Vater Charlie, der der gewaltigen Macht dieser Gefühle hilflos gegenübersteht. Sie ist entschlossener denn je und hat eine unglaubliche Stärke in sich. Dennoch ist sie nach wie vor ungeschickt und tolpatschig und zieht Gefahrensituationen an wie ein Magnet.

Von Edward sieht der Leser im zweiten Band über einen längeren Abschnitt hinweg nichts, trotzdem ist er immer präsent; iIn Bellas Liebeskummer und in ihren Gedanken. Edward trifft den Entschluss, sich und Bella zu belügen (da er nicht glaubt, dass sie ihm seine Lüge so ohne weiteres abnimmt) und zu gehen, um ihr damit ein normales, aber vor allem sicheres Leben zu ermöglichen. Doch er hat die Rechnung ohne Bella und die Stärke seiner Liebe zu ihr gemacht. Er reist quer durch die Welt und die Nachricht von Bellas Tod macht ihm klar, dass er ohne sie nicht weiter existieren will. Doch Vampire können sich nicht so einfach selbst vernichten.

Jacob ist jünger als Bella und hat sie im ersten Band bereits vor Edward gewarnt und ihr zu der Erkenntnis verholfen, was Edward wirklich ist. Im zweiten Band („Biss zur Mittagsstunde“) erfährt er am eigenen Leib, dass die Legenden und Geschichten seines Vater durchaus einen realen Hintergrund haben und es ist für ihn unendlich schwer zu akzeptieren, was er ist und was es für ihn schlussendlich bedeutet. Als er sich dann auch noch in Bella verliebt, und mit ansehen muss wie sie leidet und sich wieder zurück ins Leben kämpft, wird für ihn die Situation immer schwerer und beinahe unerträglich.


Aufmachung des Buches
Die Autorin hat die Handlung von „Biss zur Mittagsstunde“ so gegliedert, das sie mit einem Vorwort beginnt, sich dann über achtundzwanzig mal längere und mal kürzere Kapitel, die jeweils einen eigenen Titel (keine Nummerierung) haben, erstreckt, und mit einem Epilog endet.

Buch ist mit einem schwarzen Leseband ausgestattet und hat einen sehr schön gestalteten Schutzumschlag. Auf dem Cover, als auch auf der Buchrückseite, ist das Gesicht einer Frau aus verschiedenen Blickwinkeln abgebildet, die die Augen geschlossen hält und wunderschöne Gesichtszüge hat. Ein zartes goldenes Blattmotiv zieht sich vom Cover über den Buchrücken und endet in einer Ecke der Buchrückseite. Der Buchtitel steht in der oberen Coverhälfte und ist so geschrieben, dass das Wort „Biss“ durch das zweite „s“ eine doppelte Bedeutung erhält. Durch die Farbkombination von Blau, dunklem Rot, Grün und diversen anderen Farben erhält der Schutzumschlag eine ganz eigene, aber stimmungsvolle Note. Es gefällt mir ausgesprochen gut und passt ideal zur Geschichte. Auf der Buchrückseite steht ein kurzer Textausschnitt vor dem Hintergrund eines Frauengesichtes. Dies wirkt wunderschön. Besonders gut finde ich auch die tolle Papierqualität. Somit ist der etwas hohe Preis von rund zwanzig Euro, zusammen mit den anderen Besonderheiten, für ein Jugendbuch durchaus akzeptabel.


Fazit
Auch der zweite Band der Biss-Serie entführt den Leser in eine Welt voller Atmosphäre, Leidenschaft und Schmerz. Traumhaft schön geschrieben und absolut faszinierend zu lesen. Für Jugendliche ab vierzehn Jahren bestens geeignet.


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Biss zum Morgengrauen

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