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Ich werde Rache üben, an jenen, die meine Familie betrogen haben.
Ich bin Ezio Auditore Da Firenze.
Ich bin ein Assassine ...

Die italienische Renaissance im Jahre des Herrn 1476: Wo Kultur und Kunst direkt neben Bestechung, Gier und Mord gedeihen, wo sich konkurrierende Familien erbarmungslose Blutfehden um politische und wirtschaftliche Macht liefern - hier beginnt die Reise eines von Rache beseelten jungen Adligen, der einst zu einem Instrument des Todes werden soll - ein einsamer Vollstrecker.

Er folgt dem Weg der Bruderschaft der Assassinen und erlernt die geheimen Fähigkeiten des uralten Attentäter-Ordens. Auf der Jagd nach den Mördern seiner Familie nutzt er die Weisheit großer Geister wie Leonardo Da Vinci und Niccolo Machiavelli, um seine Feinde zur Strecke zu bringen - geleitet nur vom Credo der Assassinen.

Wahrheit wird mit Blut geschrieben.

Der offizielle Roman zu Ubisofts Videogame-Bestseller Assassin's Creed II.

Assassins_Creed_1 

Originaltitel: Assassin's Creed: Renaissance
Autor: Oliver Bowden
Übersetzer: Timothy Stahl
Verlag: Panini
Erschienen: Februar 2011
ISBN: 978-3-8332-2235-1
Seitenzahl: 416 Seiten



Die Grundidee der Handlung

Ezio Auditore ist ein junger Mann in Florenz, als die Handlung beginnt. Sein Leben ist ohne große Ereignisse, bis auf einige Aufträge, die er für seinen Vater Giovanni ausführt. Doch dann bricht über ihn das Unglück herein, denn Giovanni wurde von einem Vertrauten verraten. Ezio gelingt es, zu fliehen. Über die Jahre hinweg entwickelt er sich zu einem mutigen und skrupellosen Assassinen, dessen einziges Ziel es ist, eine Liste von Namen abzuarbeiten, die alle in Zusammenhang mit dem Verrat an seiner Familie stehen. Dabei begegnet er den Größen der damaligen Zeit, u.a. Rodrigo Borgia, Machiavelli, Leonardo oder auch Caterina Sforza und reist von Florenz nach Venedig, Mailand und in umliegende Dörfer. Raffiniert wird dabei die Legende der Templer mit historischen Begebenheiten verflochten, wobei die Templer diesmal nicht die Guten sind - eine unterhaltsame Abwechslung.


Stil und Sprache
Die Handlung wird von einem allwissenden Erzähler erzählt, der sich aber auf die Ereignisse um Ezio konzentriert. Einmal greift er den Ereignissen voraus, indem er anmerkt: "Zu dieser Zeit wusste Ezio noch nicht, dass diese Auseinandersetzung sich monatelang hinziehen sollte [...]." (Seite 284). Die Kampfszenen werden nicht zu ausführlich geschildert, allerdings geht es dabei mitunter sehr blutig zu, was Zartbesaitete beachten sollten. An die gleiche Adresse geht eine weitere Warnung, denn neben den Morden und Duellen fluchen die Figuren sehr einfallsreich. Das führt beim Leser zum Schmunzeln, wenn beispielsweise die Gegner beleidigt werden als "Hurensöhne" oder "schweinsäugige Drecksäcke" - und das sind noch die zahmeren Betitelungen. Dabei nimmt auch eine Frau kein Blatt vor den Mund, wie Caterina Sforza beweist: "Ich würde Euch dermaßen in die Eier treten, dass sie Euch zur Nase herausfliegen!" (Seite 325).

Zu Beginn dürften sich Spieler des zugrundeliegenden Videospiels kurz langweilen, denn Ezio erhält einige Aufträge, die ihn dazu bringen, in der Stadt herumzujagen. Für den Spielverlauf dürften sie hilfreich sein, um ein Gefühl für das Können und die Steuerung der Figur zu erhalten, aber im Roman könnten sie langweilen. Dabei wurde aber Augenmerk darauf gelegt, diese Szenen nicht zu lang zu halten und danach nimmt der Roman dermaßen an Fahrt auf, dass es schwer fällt, ihn auch nur für eine Sekunde aus der Hand zu geben. Kurz sorgt ein Fehler im Buch für konfuses Blinzeln, denn in einem Brief wurde Giovanni mit einem falschen Nachnamen belegt (S. 90). Danach fallen nur vereinzelt eine Handvoll Rechtschreibfehler auf.

Erst gegen Ende mischt sich ein etwas verwirrendes Element ein, das Leser abschrecken könnte (im Hinblick auf Spoiler soll hier nicht mehr verraten werden). Nur so viel: Bis zu diesem Ende gibt es so viele Höhepunkte und packende Ereignisse, dass es mit einem Achselzucken ad acta gelegt werden kann. Sich den Spaß an diesem großartigen Werk davon verderben zu lassen, wäre unklug.


Figuren
Ezio Auditore steckt voller Mut und Lebenslust zu Beginn der Geschichte. Es ist faszinierend zu beobachten, wie er sich über die Jahre hinweg und durch seine Erlebnisse zu einem etwas zynischeren Mann entwickelt. Sein Können ist dabei unbestritten, genauso wie seine Fähigkeit, Leute mitzureißen.

Die anderen Größen der Handlung sind eine bunte Mischung aus historischen Figuren und fiktiven Personen. Dabei gelingt es Bowden, die Charaktere individuell zu zeichnen. Da sich die Handlung über mehrere Jahre erstreckt, ist es immer wieder ein Genuss, nach einer Weile einen altbekannten Heroen wieder zu treffen, der sich auf Ezios Seite stellt. Leonardo, Machiavelli und Borgia werden in die fiktive Handlung eingebunden, ihre Charakterzüge könnten aber wirklich so angelegt sein. Wer sich mit Geschichte beschäftigt, findet hier neue Anreize und Ideen, wie diese Figuren sich in bestimmten Situationen verhalten hätten: Leonardo als Erfinder der Waffen Ezios, der neugierig durch die Welt stromert und von Ezio als Träumer bezeichnet wird. Borgia mit seinem Machthunger, der ihn schließlich auf den Papstthron bringen wird. Machiavelli mit seinem kristallklaren Verstand, der hier ein ganz eigenes Geheimnis verbirgt.


Aufmachung des Buches
Das großformatige Taschenbuch mit Klappen liegt sehr stabil in der Hand. Auf dem Titel wurde Ezio in kompletter Assassinenkleidung abgebildet, im Hintergrund der Blick auf einen Platz, umgeben von reichen Häuserfassaden. Die Überschrift wurde wie das Logo des Videospiels gestaltet, so dass Fans der Reihe sofort darauf aufmerksam werden. In der vorderen Umschlagklappe befindet sich ein Ausschnitt aus dem Roman, in der hinteren zwei weitere Titel aus der Reihe mit Cover. Auf dem Buchrücken ist die ausführliche Inhaltsangabe zwischen zwei verzierten Säulen abgedruckt, was wiederum sehr stimmungsvoll wirkt.

Am Ende der Handlung befindet sich eine Liste von Figuren, was dem Leser mitunter hilft, wenn er nach historischen Figuren suchen will. Darauf gibt es eine Wortliste mit italienischen und lateinischen Aussprüchen. Diese sollte sich der Leser auf jeden Fall mit einem Lesezeichen versehen, denn sie tauchen immer wieder im Text auf und bremsen ein wenig - außer man kann Italienisch. Dadurch wird aber ein Gefühl von Authentizität vermittelt, das seinen eigenen Reiz hat.


Fazit
Die packende Geschichte des jungen Ezio vom Adligen zum Attentäter unterhält großartig. Jedes Ereignis ist wie ein kleines, in sich geschlossenes Highlight, so dass der etwas in Spannung abfallende Schluss nicht weiter ins Gewicht fällt - denn bis dahin wurde der Leser auf hohem Niveau unterhalten.


4 5 Sterne


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