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Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

Schwerelose Leidenschaft

Marisa ist eine toughe Telepathin, die mit ihren Kräften Drachenwandler auf der Erde zähmt. Rion ist ein großer, dunkelhaariger und attraktiver Weltraumreisender, der eine Galaxie entfernt wohnt. Die Anziehungskraft zwischen den beiden ist unübersehbar, aber Rion hütet ein trauriges Geheimnis: Allein durch Marisas Gabe kann er Kontakt zu seinem Volk aufnehmen, das von einem mächtigen Feind versklavt wird. Er entführt Marisa kurzerhand und knüpft so ein neues und sehr explosives Band zwischen ihnen. Ist ihre Leidenschaft der Schlüssel zur Erlösung von Rions Heimatplaneten? 

 

Der_Bann_des_Zeitreisenden 

Originaltitel: Rion. The Pendragon Legacy
Autor: Susan Kearney
Übersetzer: Michael Siefener
Verlag: Piper
Erschienen: April 2011
ISBN: 978-3-492-26766-3
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung

Marisa Roarke, Schwester von Lucan, dem Helden aus dem ersten Band der Reihe, besitzt die Fähigkeit, Drachen durch ihre telepathischen Kräfte zu beruhigen. Rion Jaqard benötigt ihre Hilfe, um das Volk der Ehronier von den Unari zu befreien, deren Joch er nur knapp entkommen konnte. Da er keinen Widerspruch in Kauf nehmen will, entführt er Marisa und bringt sie auf einer gefahrvollen Reise zu seinem Heimatplaneten. Während Marisa sich noch gegen die Anziehungskraft Rions wehrt, wird ihr klar, dass seine Mission zu ihrer geworden ist, denn die Unari werden nicht auf Ehro Stopp machen. Die Erde ist ihr nächstes Ziel. Die Frage ist nur, ob Rion mit seiner überstürzten Aktion jegliche Chance auf ein Happy End zwischen ihm und Marisa zunichte gemacht hat.


Stil und Sprache
Der zweite Teil der Pendragon-Reihe überrascht mit ausgefallenen Science-Fiction-Elementen, denn die beiden Hauptfiguren reisen diesmal nicht nur auf einen anderen Planeten, sondern besuchen zwei sehr unterschiedliche. Damit erhält der Leser einen größeren Blickwinkel, der sehr interessant ist. Andererseits wurde auf die Beziehung von Rion und Marisa größtes Augenmerk gelegt. Die Liebesszenen der beiden sind sehr ausführlich - und mitunter auch irgendwie in einen unpassenden Moment gelegt. Vor allem gegen Ende des Buches häufen sich die abstrusen Situationen, in denen Rion und Marisa miteinander schlafen, was den Leser zu etwas verwirrtem Kopfschütteln animiert.

Die Handlung wird abwechselnd aus Rions und Marisas Sicht erzählt. Dadurch werden die Gefühle beider nachvollziehbar. Besonders Rions Fähigkeit, Visionen zu haben, die in die Zukunft deuten, bildet einen großartigen Untergrund für die Abenteuer der beiden. Kurz vor dem Ende zieht Kearney noch einmal alle Spannungselemente an und liefert mitreißende Befreiungsaktionen. Erst danach folgen die seltsamen Szenen zwischen Rion und Marisa, die zum Showdown führen.
Nervig ist auf Dauer, dass sämtliche Probleme zwischen Marisa und Rion, die sich hauptsächlich um Vertrauensfragen und Verheimlichungen drehen, durch Sex gelöst werden bzw. Marisa irgendwann nicht mehr an sich halten kann und ihm doch wieder vergibt, wenngleich sie kurz zuvor fuchsteufelswild war. Als Grundlage für eine stabile Beziehung ist dieses Verhalten nicht besonders nachvollziehbar.


Figuren

Rion verbirgt ein Geheimnis vor Marisa, das, als es bekannt wird, zu heftigen Spannungen führt. Allerdings ist verständlich, dass er seine Motive und Herkunft nicht ohne Weiteres preisgibt. Seine Visionen bringen ihn dazu zu handeln und sich dem Zeitdruck zu beugen, was sich mit seinem Ehrgefühl Marisa gegenüber beißt. Obwohl er versucht, ihr soweit möglich entgegenzukommen, hat er Ehro gegenüber die größere Verpflichtung. Das bringt ihn in Schwierigkeiten und macht ihn zu einem menschlicheren Charakter.
Marisa wechselt zwischen durchgreifender und einfallsreicher Heldin und anschmiegsamem "Frauchen". Vor allem letzteres zeigt sich immer wieder, wenn sie eigentlich wütend auf Rion ist, sich dann aber von seinem Charme und seinem attraktiven Äußeren mitreißen lässt. Über den Roman hinweg fällt es schwer, ihre Beweggründe nachzuvollziehen und mit ihr mitzufiebern.

Die Nebenfiguren, denen sie begegnen, erhalten leider nur kurze Auftritte, denn da gäbe es den ein oder anderen vielversprechenden Charakter. Die Bösen dieses Bandes bleiben eher nebulös und manifestieren sich in dem technischen Gerät des "Tyrannisierers", den es zu zerstören gilt. Überhaupt überwiegt hier eindeutig die Mechanik. Gegen Ende taucht allerdings ein spannender Charakter auf, der den nächsten Teil als Held bestreiten wird. Um keine Geheimnisse vorweg zu nehmen, sei auf den letzten Band der Reihe verwiesen.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuchs wurde an das bisher erschienene angepasst und zeigt auch hier wieder eine attraktive junge Frau, die auf der linken Seite steht und nach unten blickt. Neben ihr sind zerklüftete Bergspitzen, umgeben von Nebel, zu sehen, darüber Monde oder Planeten sowie glitzernde Punkte. Das Bild des Hintergrunds zieht sich auf den Buchrücken, wo es in dunkleren Farben die perfekte Unterlage für die Inhaltsangabe bildet.


Fazit
Obwohl mit ein paar Stolpersteinchen versehen, unterhält dieser Band noch sehr gut. Fans von Science-Fiction kommen diesmal mehr auf ihre Kosten, auch wenn die Liebesszenen sehr ausgeprägt vorhanden sind.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Geliebte des Zeitreisenden