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In einer Welt, in der Gefühle verboten sind, führt die junge Sascha Duncan ein Doppelleben. Sie mimt die eiskalte Geschäftsfrau, während in ihrem Inneren ein Sturm der Leidenschaften tobt. Als sie dem attraktiven Gestaltwandler Lucas Hunter begegnet, kann sie ihre Fassade kaum noch wahren. Der Anführer der DarkRiver-Leoparden ist unterwegs, um den Mord an seiner Leopardenfrau zu rächen – und weckt in Sascha tödliches Verlangen...

 

 

Autor: Nalini Singh
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: 05/2008
ISBN: 978-3-8025-8152-6
Seitenzahl: 378 Seiten 

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Die Grundidee der Handlung
Die Erde im Jahre 2079. Es existieren drei Rassen: Menschen, Gestaltwandler mit diversen Unterarten und Mediale. Letztere ist die tonangebende Spezies. Ihre Gehirne sind untereinander im sogenannten Medialnet verbunden. Seit dem Start des Programms “Silentium“ vor über 100 Jahren wurden negative wie positive Gefühle gänzlich ausgemerzt.
Die junge Kardinalmediale Sascha Duncan weiß schon seit ihrer Kindheit, dass sie “anders“ ist, denn sie ist in der Lage, Gefühle zu empfinden. In dem Wissen, dass diese Abnormität sie geradewegs in eine Rehabilitationsanstalt führen würde, die sie erst als empfindungslos funktionierende Hülle - als hirntoter Roboter - würde verlassen können, hat sie gelernt, ihre Emotionen hinter Schutzschilden zu verbergen. Von ihrer Mutter, einem Mitglied des Hohen Rates, wird sie angewiesen für ein Bauprojekt mit dem Rudelführer der DarkRiver-Leoparden zusammenzuarbeiten.
Das Alphatier Lucas Hunter ist ein schwarzer Leopard – ein Werpanther – und, wie alle Gestaltwandler, sehr gefühlsbetont. Das Bauprojekt nutzt er nur als Vorwand, um einen Mörder aus den Reihen der Medialen zu entlarven. Dieser Serienkiller wütet schon seit geraumer Zeit unter den Gestaltwandlern, indem er junge Frauen entführt, sie über Tage hinweg misshandelt und schließlich tötet. Aus diesem Grund will Lucas Sascha ausspionieren. Doch schon bald merkt er, dass sie sich von den anderen ihres Volkes unterscheidet und verliebt sich in sie. Und auch Sascha ist mehr und mehr verwirrt ob der Gefühle, die sie für den attraktiven Mann empfindet.


Stil und Sprache
„Computer: Temperatur um fünf Grad erhöhen!“ Dieser Befehl, von Sascha auf Seite 19 geäußert, ließ mich umgehend aufmerken. Denn diesen Satz, so oder in ähnlicher Form, hatte ich schon des Öfteren gehört. Ich rief mir die Beschreibung des Volkes der Medialen in Erinnerung und stellte fest, dass es eine ähnliche Spezies schon einmal gab. Das Aussehen von Sascha (schwarze Augen, schwarzes Haar) und die Tatsache, dass sie eine Empathin ist, verschaffte mir dann auch den letzten Hinweis, dass Frau Singh – ebenso wie ich zu der Zeit – offenbar gerne die Serien aus dem Star Trek-Universum, speziell die Next Generation, angeschaut haben muss. Die Gemeinschaft der Medialen erinnert mich an eine Folge, in der sich Commander Ryker in ein Mitglied einer außerirdischen Lebensform verliebt. Genau wie Sascha verbirgt diese Person schon das ganze Leben lang ihre Empfindungen vor ihrem Volk, bei dem Emotionen verboten sind, und Abtrünnigen wird auf diesem fremden Planeten ebenfalls im Gehirn herum gepfuscht. Deanna Troi, der Counselor der Enterprise, besitzt schwarze Haare und Augen und ist Empathin. Zufall? Natürlich bleibt es jedem Autor selbst überlassen, wo er seine Inspiration hernimmt.
Nach einem kurzen Ausflug in die unendlichen Weiten des Weltraums wieder zurück zu “Leopardenblut“.
Ich habe lange überlegt, wieso ich mich zu keiner Zeit auf das Buch einlassen konnte, warum es mir nicht möglich war, darin zu versinken. Denn genau das war der Fall. Und ich kam zu dem Schluss, dass es am Erzählstil von N. Singh liegt. Da sich ein Großteil der Geschichte im Medialnet abspielt kam keine Spannung auf. Es ist zwar löblich, dass die Autorin versucht, vieles genau zu beschreiben, doch stellt sich mir die Frage: Ist es wirklich fesselnd zu erfahren, ob Sascha nun den äußeren oder inneren Schutzschild aufbaut oder verstärkt, welche Schicht gerade einen Riss bekommt oder um welche gedankliche Ecke sie huscht, um sich zu verstecken? Die Story kommt nie richtig in Fahrt, weil Singh auch an anderen Schauplätzen ständig ausführlich am Erklären ist und sie die Personen einfach zu wenig agieren lässt. Weil zu vorhersehbar, ist selbst die Entlarvung des Mörders keine wirkliche Überraschung.

Positiv erwähnen möchte ich die romantische Liebesgeschichte, sowie den Schreibstil der Autorin. Denn weder ungeschickte Satzstellungen noch Wortwiederholungen waren feststellbar.


Figuren
Die beiden Hauptprotagonisten sind gut ausgearbeitet und sympathisch gezeichnet. Beide durch Schlüsselerlebnisse und negative Erfahrungen in der Kindheit geprägt, verlieben sie sich ineinander und ergänzen sich sehr gut.
Die Nebenfiguren - sehr reich an der Zahl - sind oft etwas verwirrend. Mehrmals passierte es mir, dass ein Name erwähnt wurde und ich im ersten Moment nicht wusste, wer das nun wieder war. Doch besteht die Möglichkeit, dass ich mich aus obengenannten Gründen nicht richtig auf die Geschichte konzentrieren konnte und sich mir beim Kennenlernen der Charaktere die Namen nicht einprägten.


Aufmachung des Buches
Wie bei vielen Taschenbüchern aus dem Hause Egmont Lyx findet sich auch hier ein ansprechend gestaltetes und zutreffendes Cover. Die Hälfte des auf der Vorderseite abgebildeten Oberkörpers mit der Leopardenzeichnung auf Schulter und Oberarm kann man auch auf der Rückseite bewundern. Die untereinander verbundenen Linien vor dem Himmel stellen vermutlich das Medialnet dar. Der wabernde Nebel im Vordergrund und die Art der Präsentation des Buchtitels weisen sehr schön auf den mystischen Inhalt hin.


Fazit
Eine romantische Liebesgeschichte und zwei sympathische, gut ausgearbeitete Hauptcharaktere können leider nicht über den Mangel an Spannung, das Fehlen von überraschenden Wendungen sowie eine oftmals auf der Stelle tretenden Story hinwegtäuschen.
Eventuell ist “Leopardenblut“ geeignet für Leser, die sich auf eine Mischung aus psycholastiger Mystik und Liebe mit einem Schuss Erotik einzulassen und auf Rasanz zu verzichten bereit sind.
Meinen Geschmack hat Nalini Singh leider nicht getroffen.


2 Sterne


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