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Lawrence ist ein fahrender Kaufmann, der davon träumt, sich irgendwann mit einem eigenen Ladengeschäft in einer Stadt niederzulassen. Mit einer Ladung Weizen und Marderfellen auf seinem Pferdewagen stattet er dem Dorf Pasloe einen Besuch ab. Dort findet gerade das alljährliche Erntefest statt, das einem Wolf als Verkörperung der Erntegottheit gewidmet ist. Das Leben von Lawrence nimmt eine unerwartete Wendung, als er Holo trifft, eine nette junge Frau mit Wolfsgesicht, die wie selbstverständlich nackt durch die Welt streift!

 

Spice_and_Wolf_01 

Originaltitel: Okami to Koshinryo, Vol. 1
Autor: Isuna Hasekura
Übersetzer: John Schmitt-Weigand
Illustration: Keito Koume
Verlag: Panini Comics
Erschienen: Februar 2011
ISBN: 978-3-86201-115-5
Seitenzahl: 184 Seiten
Altersgruppe: ab 13-14 Jahre (Empfehlung der Rezensentin)


Die Grundidee der Handlung
Der Kaufmann Lawrence Kraft trifft bei seiner Rundfahrt und Suche nach Geschäften auf Holo, die sich in seinen Wagen geschlichen hat und behauptet, die Erntegottheit des Dorfes Pasloe zu sein. Nach kurzer Diskussion lässt Lawrence die eigensinnige Frau mit sich reisen, was zu neuen Abenteuern der beiden in verschiedenen Städten führt. Vor allem als Lawrence ein lukratives Geschäft vorgeschlagen wird, hinter dem aber mehr steckt, als auf den ersten Blick erkennbar ist ...


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Bereits die Einleitung, in der die Geschichte der Wolfsgottheit und des Dorfes Pasloe erzählt wird, beinhaltet einen raffinierten Trick, denn der Hintergrund der Panels ist nicht weiß, sondern mit einer Rasterfolie ausgefüllt, auf der Ähren zu sehen sind - hinführend auf das Thema und sehr passend gewählt. Die Umgebung und die Hintergründe wurden sorgfältig ausgearbeitet. Dörfer unterscheiden sich von Städten, Wälder und Ebenen wurden mit vielen Details ausgestattet, so dass eine richtig mittelalterliche Landschaft entsteht. Auch auf andere Einzelheiten wurde viel Wert gelegt: Besonders beeindruckend ist die Darstellung von Lawrence am Morgen eines Tages auf seiner Reise, denn er nimmt dabei aus seinen Sachen ein kleines Horn mit einer Paste, tunkt einen ausgefransten Zweig ein und schrubbt sich dann hingebungsvoll die Zähne damit. Überhaupt fällt Lawrence in jedem Bild auf, denn seine blonden Haare und der Kinnbart, sowie seine liebenswerte Art lässt ihn rasch ans Herz wachsen.

Holo - und hier erklärt sich die höhere Altersempfehlung - taucht vor allem zu Beginn hauptsächlich nackt auf, wie in der Inhaltsangabe auch schon geschrieben wurde. Allerdings ist hier kein erotischer Unterton zu spüren. Für sie ist es Normalität und durch ihre Art, damit vollkommen ungerührt umzugehen, fällt es dem Leser leicht, ihre Nacktheit genauso selbstverständlich anzunehmen. Ihre Wolfsohren und ihr Wolfsschwanz werden im Lauf der Handlung unter bequemer Reisekleidung verborgen. Ihr unersättlicher Appetit auf Essen spiegelt sich in ihren ungehobelt wirkenden Manieren, wenn sie sich mal wieder auf Äpfel oder anderes Essen stürzt. Dabei leuchten ihre Augen, was sie besonders niedlich wirken lässt. Zu Verniedlichungen kommt es nur sehr selten, was aber nicht weiter stört, denn die Figuren bezaubern auch durch ihre erwachsene Darstellungsweise.

Die Panels sind zwar unterschiedlich groß, aber durch weiße Stege klar voneinander getrennt, so dass auch Neueinsteigern das Lesen leicht fallen dürfte. Die Geräusche wurden im Original belassen und daneben übersetzt.

Das Manga basiert auf einer Light Novel-Reihe von Isuna Hasekura mit Illustrationen von Ju Ayakura, an denen sich das vorliegende Manga auch in Bezug auf die Charakterdarstellungen orientiert.


Aufmachung des Manga
Auf dem Cover des Taschenbuches sind Lawrence und Holo zu sehen. Beide sitzen auf der Deichsel von Lawrences Wagen, während Holo in einen ihrer geliebten Äpfel beißt. Auf der Rückseite ist unter der Inhaltsangabe das Bild eines kleinen Beutels mit Ähren zu sehen, der in der Geschichte eine Rolle spielt. Die Farbgebung lässt erahnen, dass die ersten, einführenden Seiten mit einer Doppelseite von Lawrence und Holo und auch die letzten Seiten des ersten Kapitels im Original in Farbe waren. Dieser Genuss wurde uns in Deutschland aber leider verwehrt.


Fazit
Fantasy trifft Ökonomie und verwebt beides meisterhaft miteinander, unterstützt von detailreichen Zeichnungen. Die komplexe Geschichte des Handels im Mittelalter fasziniert und fesselt von der ersten bis zur letzten Seite. Nie war das Lernen, wie Handel und Münzwesen funktionieren, einfacher und schöner dargestellt.


5 Sterne


Hinweise
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