Nachdem ihr Vater, der König von Parros von Soldaten aus Mongaul getötet wurde, fallen auch die Königskinder Rinda und Remus dem Feind in die Hände und werden in die Feste Stafolos verschleppt. Als kurz darauf die Sem, ein "Barbarenvolk" aus dem benachbarten Ödland Nospherus, die Festung angreifen, gelingt den Königskindern die Flucht aus dem Kerker. Begleitet werden sie dabei von zwei Zellengenossen - der kleinen Suni (eine Sem) und dem Hünen Guin, einem merkwürdigen Menschen mit Leopardenkopf. Auf ihrer Flucht aus der Festung gelangen die vier in ein unterirdisches Stollensystem, wo sich ihnen überraschend der Schwarze Graf Vanon persönlich in den Weg stellt ...
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Originaltitel: Guin Saga, Vol. 3 |
Die Grundidee der Handlung
Auf der Flucht stolpern Remus, Rinda und Guin über Graf Vanon, der sie bereits erwartet hat. Während über ihnen der Kampf tobt und die Sem näher rücken, müssen sich die drei dem Grauen vor ihnen stellen, bevor sie von hinten angegriffen werden. Zugleich flieht auch der Scharlachrote Söldner, der seine eigenen undurchsichtigen Pläne verfolgt. Weiterhin werden die Soldaten von Mongaul auf die Zwillinge in Burg Stafolos aufmerksam und machen sich auf den Weg dorthin. Es wird eng für unsere Freunde ...
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Wieder einmal fesselt bereits das erste Bild an das Manga: Guin und die Kinder sind die einzigen Lichtblicke in einem mit Schraffurierungen ausgearbeiteten Hintergrund voller Steine und Totenköpfe. Unten links steht ihnen Graf Vanon gegenüber und versperrt nicht nur den Helden, sondern auch dem Leser symbolisch den Weg zur nächsten Seite. Die beiden Zwillinge sind inzwischen schon einfach zu unterscheiden, denn Remus besitzt nicht die geschmeidige Wendigkeit und die innere Stärke, die sich auch im Auftreten bemerkbar macht und die Rinda ausstrahlt. Sehr irritierend ist aber, dass der kleine Suni zwischendurch bei den Kindern, dann wieder im nächsten Panel unauffindbar ist. Dadurch wird der Leser aus der Handlung gerissen.
Guin selbst ist wieder als ein hochgewachsener Krieger gezeichnet, dessen Muskeln beeindruckend spielen, wenn er sich bewegt. Der Leopardenkopf zeigt in den intelligenten Augen und durch seine Mimik, dass hier kein tumber Schläger steht, sondern ein heller Geist, der auch aus scheinbar ausweglosen Situationen führen kann.
Der Hintergrund ist wieder einmal atemraubend schön. Auf großformatigen Panels gibt es Bilder der Feste Stafolos, die einen Blick an den Klippen hinunter auf den sich dahinschlängelnden Fluss ermöglichen. Die Steine der Türme, die rauen Felsen, die strahlend hellen Mauern der Festung - all das vermittelt ein Gefühl von Opulenz, das geradezu dazu einlädt, inne zu halten und die Stimmung auf sich wirken zu lassen. Einen kleinen Einblick in das Tierreich des Fantasy-Reiches zeigt einen einäugigen Uhu-artigen Vogel mit buschigen Federn. Auch die zweite Burg, die eine Rolle in diesem Band spielt, die Feste Alvon, erhält einen einzigartigen Charakter durch gewundene und gebogene Verzierungen an den Häusern und Bauten.
Die Panels sind unterschiedlich groß, aber immer klar durch weiße Stege voneinander getrennt. Durch kleinere Bilder erhöht sich die Schnelligkeit der geschilderten Ereignisse, während bei großen Panels, die sich auch gerne über zwei Seiten erstrecken, Geschwindigkeit herausgenommen und dem Leser eine Verschnaufpause vergönnt wird. Die Geräusche wurden im Original belassen, aber in kleinerer Schrift übersetzt.
Aufmachung des Manga
Diesmal zeigt das Cover, das wieder von Naoyuki Kato gezeichnet wurde, die Kinder Rinda, Remus und Suni, Guin und den Scharlachroten Söldner auf einem kippenden Floß, wodurch eine Stelle der Geschichte vorweggenommen wird. Das Bild erstreckt sich wieder von der Vorderseite auf die Rückseite, wo sich auch die Inhaltsangabe befindet.
Fazit
Die genialen Zeichnungen und filigrane Strichführung machen auch diesen Band der Reihe zu einem Highlight. Immer wieder überrascht das Können von Hajime Sawada und zieht in seinen Bann.
Hinweise
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