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Als Sam ein altes Haus in Cedars Creek erbt, erlebt sie eine böse Überraschung. Ihr neues Heim grenzt nicht nur an einen Friedhof, sie hat auch einen Mitbewohner: Nicholas - jung, charmant und seit über 50 Jahren tot. Zu ihrem Entsetzen fühlt sich Sam bald unwiderstehlich zu ihm hingezogen.

Da kommt ihr der attraktive und höchst lebendige Adrian zur Ablenkung gerade recht. Doch dann gerät Sam in den mörderischen Strudel schwarz-magischer Ereignisse und plötzlich weiß sie nicht mehr, wem sie trauen soll - den Lebenden oder den Toten?

Eine schaurig-schöne Horrorkomödie voll Romantik, Witz und düsterer Magie.

 

 

Autor: Kate Logan
Verlag: Carl Ueberreuter
Erschienen: Januar 2007
ISBN: 978-3-8000-5290-5
Seitenzahl: 288 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Weit mehr als tausenddreihundert Meilen, verteilt über drei Tage, fährt Samantha Mitchell von Minneapolis ins entfernt gelegene Cedars Creek, um das Erbe ihrer zwei Wochen zuvor überraschend an Herzversagen gestorbenen Tante Fiona in Augenschein zu nehmen. Während sie sich einen ersten Eindruck des Anwesens verschafft, schwelgt sie in schönen, jedoch schmerzhaften Erinnerungen. Es hilft nicht, in Wehmut zu versinken. Bald würde sie nach Boston gehen, um einen Job bei Jameson Industries anzunehmen. Das Haus wird veräußert. Ein paar freie Wochen sollten ausreichen, den Nachlass zu regeln. Die Lage am Rande der Kleinstadt, direkt an einem alten Friedhof, machen es jedoch nicht gerade zum Verkaufsschlager. Dass die unnatürliche Kälte im Inneren des Gebäudes kein Problem der Architektur ist, soll sie kurz darauf erfahren …
Der Geist des fünfzig Jahre zuvor verstorbenen Nicholas Crowley spukt durch die Räume. Mit Hilfe eines Beschwörungsrituals gelingt es Sam und der begeisterten Esoterikerin Teresa Adams, ihn für die dunklen Stunden des Tages sichtbar zu machen. Anregende Gespräche folgen. Sam und Nicholas genießen die Gesellschaft des jeweils anderen und entwickeln Gefühle füreinander. Als Adrian Crowley, der ebenso attraktiv und charmant um Sams Aufmerksamkeit buhlt, der jungen Frau jedoch erzählt, dass Nicholas einst versuchte, seinen Bruder zu ermorden, beginnt sie zu zweifeln. Das Vertrauen ist gebrochen. Der plötzliche Tod ihrer neu gewonnenen Freundin Tess versetzt Sam in Angst und Schrecken. Sie begeht einen folgenschweren Fehler und gerät in große Gefahr …


Stil und Sprache
Kate Logan ist ein Pseudonym der deutschen Erfolgsautorin Brigitte Melzer. Mit “Der Geist, der mich liebte” legt sie den Auftakt einer Jugendbuch-Serie vor, die von der besonderen Beziehung zwischen lebenden und bereits verstorbenen Menschen handelt. Die Autorin erzählt im ersten Band in neunzehn Kapiteln in erster Person Singular aus Sicht der weiblichen Hauptfigur die anrührende Geschichte von Samantha Mitchell und dem Geist des über fünfzig Jahre zuvor verstorbenen Nicholas Crowley.
Der Einstieg ins Geschehen wirkt sehr ruhig. Detailreiche Beschreibungen der Umgebung versetzen den Leser in die Idylle des Indian Summers in einer verschlafenen, altmodischen Ortschaft. Der Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen ist allgegenwärtig. Mit dem angrenzenden Friedhof, knarrendem Holz, Stimmen im Dunklen und einer blühenden Phantasie was Grusel- und Horrorelemente betrifft, wird gleich zu Beginn eine schaurige Atmosphäre geschaffen. Aber nicht nur im kleinen Häuschen am Ortsrand gehen seltsame Dinge vor sich. Auch über das Herrenhaus der Crowleys auf dem alles überblickenden Hügel werden mysteriöse Hinweise gestreut, die die Neugierde des Lesers wecken. Eine Geschichte über Hexen im Siebzehnten Jahrhundert bietet eine willkommene Basis für unheimliche Entwicklungen. Die Aufregung steigt, als die Hauptfigur zusammen mit der Freundin ein Ritual zur Beschwörung des vermeintlichen Geists durchführt. Panik entsteht, als sich der Geist tatsächlich zeigt. Erstaunlicherweise wechselt die Stimmung schnell ins Romantische. Jedoch nicht ohne eine gewisse Tragik. Kann es eine Zukunft für die Verbindung Mensch - Geist geben? Eine Dreieckskonstellation entsteht, doch es wird noch weitaus kniffliger … Mit zunehmender Gefahr steigt die Spannungskurve. Als unerwartet ein Mord geschieht, überschlagen sich die Ereignisse und der Leser verfolgt gebannt das Geschehen. Natürlich nicht, ohne eigene Spekulationen anzustellen. Gegen Ende des Buches gewinnen actionreiche Abläufe die Oberhand. Der Abschluss des Romans versöhnt schließlich mit dem Schicksal und birgt Anknüpfungspotenzial für die Fortsetzung “Nicht alle Geister lieben mich”.


Figuren
Die Hauptfigur des Romans ist Samantha Mitchell. Eine junge, bodenständige Frau, die im Sommer erfolgreich das College abschloss. Ihr Vater starb bei einem Autounfall, als sie neun Jahre alt war, mit ihrem Stiefvater gab es keinerlei Probleme. Auch mit Tante Fiona hatte sie eine innige Beziehung. Sie ist ein umgänglicher Mensch. Allerdings zieht Sam seit jeher die Anonymität der Großstadt vor, sie steht ungern im Mittelpunkt. Daran muss sie sich jedoch gewöhnen, als sie als Fremde in einer Kleinstadt das Interesse der neugierigen Einwohner weckt. Und nicht nur die Lebenden nehmen sie genauestens unter die Lupe. Kate Logan vermittelt das Wirrwarr der Emotionen Sams intensiv und authentisch. Die Trauer um ihre verstorbene Tante macht sie psychisch labil, ihr Wahrnehmungsvermögen wird durch ihre Angst zunächst in die Irre geführt. So denkt sie zumindest in Anbetracht ihrer einstiegen Vorliebe für Grusel- und Horrorfilme. An Geister hat sie bisher eigentlich nicht geglaubt.
Normalerweise fällt es ihr schwer, Kontakte zu knüpfen. Mit der zwei Jahre jüngeren Teresa Adams versteht sie sich jedoch auf Anhieb. Die Bekanntschaft Adrian Crowleys macht sie durch einen dummen Zufall. Mit seinem attraktiven Äußeren und dem charmanten Lächeln ist er der Märchenprinz schlechthin. Vor drei Monaten kam er nach eigenen Angaben nach Cedars Creek, um das Familienunternehmen zu übernehmen und fortzuführen. Ihm scheint ebenso wie Nicholas viel an Sams Gesellschaft zu liegen, wenn auch aus anderen Gründen …
Wie es sich für eine Kleinstadt gehört, hält eine überschaubare Anzahl verschiedener Charaktere die Handlung lebendig. Liebevoll beschriebene Eigenheiten machen sie sympathisch oder schrecken gegebenenfalls ab. Insbesondere Sam hat die Autorin mit amüsantem Witz ausgestattet. Humor ist, wenn man trotzdem lacht …


Aufmachung des Buches
“Der Geist, der mich liebte” erscheint als Hardcover im Verlag Carl Ueberreuter, Wien. Der laminierte Pappband ist deutlich düster gehalten. Vor schwarz-blauem Hintergrund mit vereinzelten Schriftzügen hebt sich als zentrales Motiv ein metallenes Gitter ab, hinter welchem der Vollmond in seiner ganzen Leuchtkraft erstrahlt. Der Romantitel in roter Farbe wirkt leicht verzerrt.
Auf der Buchrückseite erhält der Leser eine Zusammenfassung des Romaninhalts. Eine gehörnte Teufelsfratze mahnt zur Vorsicht.


Fazit
Wer hätte gedacht, dass die malerische Kulisse einer verschlafenen, amerikanischen Kleinstadt plötzlich zum Schauplatz von Schwarzer Magie und Hexerei wird?! Hauptfigur Samantha Mitchell gerät in mehrfacher Hinsicht in die Zwickmühle von Liebe und Leid sowie Leben und Tod. In “Der Geist, der mich liebte” erzählt Kate Logan eine abwechslungsreiche Geschichte mit intensiven Emotionen, viel Romantik, actionreicher Spannung und skurrilem Humor.
Macht Leselust auf die Fortsetzung!


Hinweise
Rezension von Patricia Merkel
Herzlichen Dank an den Verlag Carl Ueberreuter für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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