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Alchemisten und seltsame Wirrköpfe. Zauberer und Goldmacher fanden in der Kaiserstadt einst einen fruchtbaren Boden; noch immer treiben "weiße Frauen" und Poltergeister in Häusern und Palästen ihr Unwesen: in versteckten unterirdischen Labyrinthen, in Grüften und Stollen lauert das Grauen - Robert Bouchal und Gabriele Lukacs führen auf ihrer packenden Entdeckungsreise in diese dunkle Welt von Wien, in das Reiche der Rätsel und des Todes ...
Spukhäuser Wiens; "Weiße Frauen", Wiedergänger und Scheintote; Unheimliche Begegnungen und unheimliche Experimente; Rätselhafte Vorzeichen und Erscheinungen; Die Unterwelt von Wien; Gruselige Sammlungen und Museen

 

Unheimliches_Wien 

Autor: Gabriele Lukacs
Fotograf: Robert Bouchal
Verlag: Pichler Verlag
Erschienen: 2010
ISBN: 978-3-85431-534-6
Seitenzahl: 205 Seiten

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Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Das Buch beginnt mit einer kurzen Einleitung, in der man einige interessante Fakten einer Meinungsumfrage über die Geistergläubigkeit der Österreicher nachlesen kann. Außerdem werden darin ebenso sachlich wie kurzweilig Begriffe wie "Od" oder auch die unterschiedlichen Wahrnehmungsarten von Geistererscheinungen genauer erklärt. Ein knapper Vergleich zwischen den "angesagtesten" Geistern und unheimlichen Erscheinungen in den vorigen Jahrhunderten und der neuzeitlichen Gespenster rundet die Einleitung ab.

Die zahlreichen, düster bis geheimnisvoll anmutenden Bilder unterlegen die interessanten Themen, die in 8 großen Überkapiteln zusammengefasst sind. Diese beherbergen wiederum etliche, extra mit Überschrift versehene, kleinere Kapitel. Im Abschnitt "Spukhäuser" kann man einige interessante Gebäude entdecken, die für Nachforschungszwecke oft mit genauer Adresse angegeben sind. In den Kapiteln "Wiedergänger-Scheintote-Vampire" und "Unheimliche Begegnungen" lernen die LeserInnen ein paar faszinierende Wiener Legenden und ihre Hauptpersonen kennen. "Unheimliche Experimente" führen in die Tiefe der menschlichen Abgründe und Berichte in "Unheimliche Vorzeichen und Erscheinungen"  und "Legendäre Flüche" laden zum Nachforschen ein. Die Überkapitel "Unterwelt von Wien" und "Gruseliges im Museum" beschließen das Buch. Für die Prüfung aufs Exempel ist bei vielen Erzählungen ein Tipp mit wissenswerten Hinweisen, wie die Adresse und eventuelle Führungszeiten des vorgestellten Gebäudes bzw. Museums oder die Information, ob es auch in der heutigen Zeit noch Sichtungen der beschriebenen Spukerscheinungen gibt, angefügt. So kann der Leser selber Recherche betreiben und viele der vorgestellten Orte selber besuchen.

Durch die angenehme Formatierung, die kurzen Kapitel und die vielen Fotos, die das Buch sehr anschaulich machen und außerdem perfekt auflockern, ist Unheimliches Wien sehr angenehm zu lesen. Die Inhaltsangabe ist durchdacht gegliedert und ermöglicht es dem Leser, seine bevorzugten Themen auf einen Blick zu entdecken.

In den Erzählungen werden, sofern bekannt, die dazugehörigen Legenden vorgestellt und ebenso die heutige Situation beschrieben. So erfährt man, was es mit dem lieben Augustin tatsächlich auf sich gehabt haben soll, ob sich die Hexen auf dem Leopoldsberg heute noch treffen oder wo man den besten Blick auf den Jausenengel vom Stephansdom hat. Auch das rätselhafte Kaiserbild im Naturhistorischen Museum, auf dem Personen und Gegenstände erscheinen und verschwinden sollen, ist bestimmt einen Blick wert.

Alle Erklärungen und Darstellung sind leicht verständlich und gut nachvollziehbar beschrieben. Obwohl durch den sachlichen Ton des Buches und die vielen nachprüfbaren Adresstipps das Buch äußerst seriös und glaubwürdig wirkt, bemerkt man zwischen den Zeilen die Begeisterung und den Spaß, den die Autorin und ihr Fotograf bei den Recherchen gehabt haben müssen.

Die LeserInnen entdecken bald: Im "Bauch" von Wien liegt wohl noch so manches unbekanntes Geheimnis vergraben. Vergessene Keller und ein wahres Labyrinth von Gängen zeugen von der wechselhaften Geschichte der großen Stadt. Uralte Gänge und Gewölbe, faszinierende Mumien- und Knochenfunde erzählen von einer Zeit, die ihre Mysterien noch lange nicht alle preisgegeben hat. In spannenden Berichten und beeindruckenden Bildern wird dem Leser eine besonders rätselhafte Seite Wiens gezeigt, die man üblicherweise nur selten wahrnimmt. Alle neugierigen Leser, die eine geheimnisvolle Seite von Wien kennenlernen möchten, werden viel Spaß beim Lesen haben und vielleicht so manches spannende Abenteuer erleben; denn mit diesem Buch als ganz spezieller Reiseführer lohnt sich ein Wienbesuch ganz bestimmt.


Aufmachung des Buches
Das Buch  ist fest gebunden und mit einem Schutzumschlag versehen. Das Coverbild, das ein altes Kellergewölbe zeigt  passt sehr gut zum Thema und macht ebenso neugierig auf den Inhalt, wie der Text auf der Rückseite, der mit einem andern Bild unterlegt ist. Das Buch teilt sich in 8 große Überkapitel, unter denen die vielen einzelnen Erzählungen je mit eigener Überschrift zusammengefasst werden und reich mit Farbfotografien versehen sind. Wo es möglich war, wurden die genaue Adresse und eventuelle Öffnungszeiten angegeben, um es dem Leser zu ermöglichen, die beschriebenen Orte selber aufzusuchen.

Dem gut gegliederten Inhaltsverzeichnis folgt eine interessante Einleitung und nach dem Nachwort und der Danksagung am Ende des Buches finden sich noch ein Quellenverzeichnis und ein Bildnachweis. Ein Hinweis auf die Möglichkeit von Wienführungen und ein Nachwort des Fotografs Robert Bouchal beschließen das Buch, dem noch einige Ankündigungen anderer interessanter Bücher des Verlags anhängen. Auf der hinteren Innenklappe des Schutzumschlags entdeckt man dann auch die Kurzvitas der Autorin Gabriele Lukacs und des Fotografen Robert Bouchal.


Fazit
Das Buch ist ein spannender, gut recherchierter und kurzweiliger Ausfug in ein Wien, das man für gewöhnlich eher selten zu sehen bekommt. Für alle neugierigen und interessierten Leser, und alle die das etwas andere Wien kennenlernen möchten, ist es ein absolut empfehlenswertes Buch.


5 Sterne


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