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Was geschah mit unseren Geistern im 21. Jahrhundert?
Sind die Spukgestalten dem Sieg der Technologie gewichen?
Oder lauern sie in finsteren Ecken auf uns?

Der junge Privatermittler Gabriel Cortéz Velasquèz glaubt das nicht, zumindest bis ihm Eleven begegnet. Auf den ersten Blick scheint sie ein völlig normales Mädchen zu sein, allerdings ist sie bereits seit 3 Jahren tot. Was verbindet diese beiden miteinander? Und was hat das alles mit den merkwürdigen Vorkommnissen in der Stadt Los Arboles zu tun?

 

 

Autor: Sophie Kaldinski, Jasmin Klier
Illustration: Sophie Kaldinski, Jasmin Klier
Verlag: Experienze
Erschienen: März 2010
ISBN: 978-3-940791-17-7
Seitenzahl: 148 Seiten
Altersgruppe: ab 12 Jahren (Empfehlung des Verlags)

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Die Grundidee der Handlung
Die Inhaltsangabe ist ein wenig verwirrend, denn beim Einstieg in das Manga kennt Gabriel Eleven bereits, die um ihn herum schwebt und versucht, ihn dazu zu bringen, ihre Existenz anzuerkennen. Gabriel erhält seine Aufträge momentan von einem jungen Journalisten, der hofft, einem Kult auf die Schliche zu kommen. Dabei wird er von einem Ende der Stadt zum anderen gehetzt, kommt dem Abschluss seines Auftrags aber nicht besonders näher.

Durch die etwas konfuse Aneinanderreihung von Szenen ist nicht nur der Privatdetektiv verwirrt, sondern auch der Leser. Bis zum Ende des Bandes wird kein einheitlicher roter Faden sichtbar, was der Geschichte sehr den Schwung nimmt. Die verschiedenen Elemente versprechen eine großartige Geschichte, werden aber nicht ineinander gefügt. Da die Handlung auf drei Bände angelegt ist, liegt die Vermutung nahe, dass sich die Entwicklungen spätestens im dritten Band auflösen werden.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Das Manga wird wie in den japanischen Versionen von rechts nach links gelesen. Die Zeichnungen von Kaldinski und Klier wirken durch die vielen Schraffuren und Rasterfolieneinsatz sehr dunkel. Dabei haben sie einen eigenen Stil entwickelt, der sich sehr von anderen Mangazeichnern abhebt. Die Gesichter ihrer Charaktere sind länger gezogen als normalerweise üblich. Zudem wirken sie ein wenig kurz, wenn sie komplett abgebildet werden. Die Gefühle der Charaktere sind gut an ihren Gesichtern abzulesen; dazu tragen auch die Deformierungen und Verniedlichungen der Figuren bei, die dezent eingesetzt werden. Die hellen Haare Gabriels heben ihn von den anderen Figuren ab, genauso wie seine Flüche auf Spanisch, die durch kleine Sternchen unten am Rand der Seite übersetzt werden. Leider kommt das auf Dauer ein wenig geballt, was beim Lesen stört, denn es sind nicht unbedingt allgemein bekannte Flüche oder Ausdrücke, die Gabriel benutzt, so dass bei jedem Hinweis nachgeschaut werden muss, was die Übersetzung bedeutet. Gabriels rechte Hand sieht aus wie eine Hand aus Metall, was aber in der Handlung nicht erklärt wird.

Die Hintergründe werden durch Schraffuren und schwarze Hintergründe unterlegt. Die viele Mühe, die sich die beiden Zeichnerinnen gemacht haben, wird in jedem Panel sichtbar. Die Fluchtpunkte und Größen der Möbelstücke im Gegensatz zu den Charakteren stimmt mitunter nicht, was irritiert, zum Glück aber nicht zu oft vorkommt.

Dafür ist bei den Sprechblasen stets eindeutig erkennbar, wer spricht. Auch die Panels sind sehr geordnet, was angesichts der verwirrenden Geschichte vor allem am Anfang äußerst hilfreich ist, um den Anschluss nicht zu verlieren. Da die Geschichte so abrupt beginnt, lohnt sich definitiv ein zweiter Blick in den Band, um mit dem Vorwissen den bisherigen Verlauf noch einmal besser begreifen zu können. Dabei fallen dann Dinge auf, die man beim ersten Lesen gerne überflogen hat. Die Geräusche wurden direkt in die Bilder eingearbeitet, aber bei weitem nicht so kunstvoll wie bei japanischen Manga.


Aufmachung des Manga
Das Cover des Taschenbuches zeigt Gabriel zwischen den zwei Frauen in seinem Leben, die in diesem Band ihren Auftritt haben. Hinter ihnen sind Zahnräder zu sehen, deren Bedeutung noch nicht klar ist. Zusätzlich wurde in den Titel bei den y Blumen eingearbeitet sowie Zahnräder bei den runden Buchstaben - die Auflösung dieses Geheimnisses wird wohl erst in den weiteren Bänden erfolgen. Auf der Rückseite ist das Manga komplett schwarz, worauf mit weißer Schrift die Inhaltsangabe gedruckt wurde.


Fazit
Die Zeichnungen erschließen sich erst auf den zweiten Blick und die Geschichte verwirrt zu Beginn sehr. Allerdings zeigt sich das Können der Mangaka bereits hier, denn sie entwickeln eine komplexe Handlung, deren Sinn sich wohl erst ergibt, wenn alle drei Teile der Trilogie vorliegen. Bis dahin bleibt ein leicht irritierter Beigeschmack zurück, der Potential für mehr bietet.


3 Sterne


Hinweise
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