Zwei Meister fallen vom Himmel!
Sie haben Talent, sind fleißig und sie wollen es schaffen: Moritaka ist auf dem besten Wege, gemeinsam mit seinem Kumpel Akito Japans Mangaka-Nachwuchs Nummer eins zu werden! Doch Moritaka tut es nicht nur für Ruhm und Ehre, sondern möchte auch das Herz eines Mädchens erobern und damit schaffen, was seinem großen Vorbild versagt blieb ...
Originaltitel: Bakuman, Vol. 9 |
Die Grundidee der Handlung
Herr Hattori verfolgt mit der Zusammenarbeit zwischen Eiji und Aiko den Plan, dem Team Fukuda Auftrieb zu geben und vor allem Akito und Moritaka zu motivieren. Die beiden arbeiten nach wie vor an "Gib Gas, Tanto Daihatsu!", das sie mit ihrem Redakteur Miura verbessern und verfeinern, um bei der nächsten Serienkonferenz eine Serie zu erhalten. Doch dort liegt bereits "+NATURAL", bei dem Eiji die Zeichnungen und Aiko die Handlung liefert, was in einem genialen Mix endet. Es wird eng für unser Manga-Duo. Zusätzlich wird es zwischen Akito und seiner Freundin Kaya ernst: Ein Gespräch mit ihren Eltern steht an, das überraschende Verbindungen zu Moritaka und dessen Freundin Miho aufdeckt.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die im letzten Band beobachtete Verfremdung der Gesichter der Charaktere kommt glücklicherweise nicht mehr vor. Diesmal stehen die großartigen Zeichnungen von Obata wieder als Highlight neben der grandiosen Geschichte. Sein Können beweist der Mangaka durch seine einzigartigen Charaktere, die jederzeit erkennbar sind und deren Gefühle sich selbst am Heben von Augenbrauen ablesen lassen. Schon bei den beiden Redakteuren Miura und Hattori sind die Unterschiede eklatant: Miura ist ein untersetzter, fröhlicher Mann, der gerne witzige Geschichten liest und noch am Anfang seiner Karriere als Redakteur steht. Dagegen trumpft Hattori mit seiner hochgewachsenen Gestalt, seiner inzwischen schon am Auftreten erkennbaren Können (beim ersten Auftritt schlurfte er noch ein wenig schlaksig ins Bild, inzwischen lassen sich an seiner Gestik und Mimik seine Professionalität feststellen) und seinem wachen Blick auf. Kein Wunder, dass sich unsere Helden Herrn Hattori als Redakteur zurückwünschen und auf seine Ratschläge sehr viel geben.
Akito, der Schreiberling der beiden, setzt inzwischen mit seinem Trainingsanzug, den er so gut wie immer trägt, einen eigenen Standpunkt. Obwohl er künstlerisch und kommerziell mit Aiko konkurriert, die immer wie aus dem Ei gepellt auftritt, hat er seinen eigenen Stil gefunden und bleibt dabei. Dies wird im vorliegenden Band am Ende noch deutlicher, denn vor allem hier reifen sowohl er als auch Moritaka um einiges. Moritakas Zeichnungen treten ein wenig in den Hintergrund, da das Augenmerk mehr auf Akito und seiner Entwicklung liegt. Allerdings ist Moritaka in diesem Band die treibende Kraft hinter ihrer Entwicklung und erhält daher ein energischeres Auftreten. Seine Gesichtszüge lassen dabei deutlich werden, dass er mit ganzem Herzen hinter seinen Entschlüssen steht.
Auch die anderen Charaktere wurden wieder wunderbar ausgearbeitet. Sei es Ko mit ihrem romantisch-eleganten Auftreten, Shinta, der Draufgänger und Rabauke, Kazuya (sein Manga ist der Seeotter), dessen Arbeitsverweigerungen wieder für amüsante Situationen mit seinem Redakteur sorgen, oder das Genie Eiji, der in diesem Band forsch auftritt und sein Können unter Beweis stellt. Eijis witzige Verrenkungen, die ihm scheinbar in Fleisch und Blut übergegangen sind, machen dabei einiges seines Charmes aus - diesem Chaoten kann man einfach nicht böse sein, wenn er "schwing"- oder "zuuuusch"-Laute ausstoßend Kampfposen einnimmt und dabei auf Stühle und/oder Tische steigt.
Die Hintergründe werden oft durch Speedlines ersetzt, da die Handlung um einiges dramatischer ist als in den letzten Bänden. Vor allem gegen Ende nimmt die Geschichte so an Fahrt auf, dass der Abschluss überraschend kommt und der nächste Band ungeduldig erwartet werden wird. Bis dahin gibt es aber auch sehr viele detaillierte Zeichnungen der Hintergründe. Die Umgebung wurde bis ins Kleinste dargestellt. Selbst Müllsäcke, Fliesen, Zeichenmaterialien oder andere Bestandteile der Zimmer wurden verarbeitet. Werden Szenen eines Manga dargestellt, werden sie angemessen vom Rest der Geschichte abgesetzt, wodurch dem Leser klar ist, was er gerade liest. Besonders gelungen ist Obata dabei der Übergang zwischen der laufenden Handlung und Rückblenden, bei denen er die Panels statt mit weißen Stegen durch schwarze Stege voneinander trennt. Der Übergang von Ist-Zeit zu Vergangenheit wird dabei durch graduelle Übergänge von weiß auf schwarz dargestellt.
Ansonsten gibt es viele Dialoge, die die Panels beim Lesen genauso in die richtige Reihenfolge bringen wie die Inhalte. Im Gegensatz zu Mädchenmanga sind die Bilder klar strukturiert, und bei den Geräuschen gibt es eine ausgewogene Mischung zwischen kompletter Übersetzung und Nebeneinanderstellen von Originaltext und Übersetzung. Kommen ausgefallenere Begriffe vor, die westliche Leser nicht kennen könnten, erhalten sie einen kleinen Stern und werden nahe des Panels übersetzt oder erklärt.
Aufmachung des Manga
Das Cover des größerformatigen Taschenbuchs widmet sich diesmal Ko, die vor einem eleganten Buchregal steht. Die gedeckten Farben vermitteln die Grazie der Zeichnerin. Auf dem Buchrücken befindet sich rechts von der Inhaltsangabe das Cover in silber-weiß in einem Kreis.
Beim Aufschlagen des Bandes erhält der Leser einen guten Überblick über das bisher Geschehene und die handelnden Personen durch eine zweiseitige Einführung.
Fazit
Das Team Fukuda mischt diesmal komplett alles auf und wirft herrschende Regeln aus dem Fenster. Dem Weg, den Akito und Moritaka einschlagen, zu folgen, wird immer spannender und mitreißender.
Hinweise
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