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Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

„Einstmals, lang ist`s her, konnte mir keiner das Wasser reichen. O ja! Ich war Bartimäus – schnell wie ein Gepard, stark wie ein Elefantenbulle, todbringend wie eine Kobra!“
Vor 2000 Jahren war der Dschinn Bartimäus auf der Höhe seiner Macht. Jetzt aber ist er in der Welt der Menschen und Zauberer gefangen und seine Kräfte schwinden. Doch sein Meister, der Zauberer Nathanael, will ihn nicht befreien – als jüngster Informationsminister der Geschichte braucht er Bartimäus dringend. Nicht nur, weil die Widerstandskämpfer um das Mädchen Kitty sich nach und nach geheimes Wissen über Magie angeeignet haben. Sondern auch, weil Kitty kurz davor ist, ihren Traum zu verwirklichen: Dschinn und Menschen sollen sich verbünden, um gemeinsam die Herrschaft der Zauberer zu brechen. Doch unversehens landet der Drahtzieher der Verschwörungen um das Amulett von Samarkand und den Golem seinen genialsten Coup. Und jetzt geht es für Nathanael, Kitty und Bartimäus um alles: die Macht der Magier, die Zukunft der Dschinn und das Überleben der gewöhnlichen Menschen. Ein furioser Showdown bahnt sich an ...

 

 

Originaltitel: The Bartimaeus Trilogy 3. Ptolemy's Gate
Autor:
Jonathan Stroud
Übersetzer: Katharina Orgaß, Gerald Jung
Verlag: cbj
Erschienen: 06/2006
ISBN: 978-3-570-12777-3
Seitenzahl: 608 Seiten 

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Die Grundidee der Handlung
Nathanael, mittlerweile siebzehn Jahre alt, ist jetzt Informationsminister, und England steckt mitten im Krieg mit Amerika. In der Bevölkerung, den Gewöhnlichen, brodelt es, und Nathanaels Dschinn Bartimäus ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Aber auch Nathanael ist nicht mehr der der er einst war. Er versteckt sich hinter einer Fassade der Kühlheit, ist distanziert und steckt bis über beide Ohren in Arbeit. Den Gewöhnlichen gegenüber gibt er den verlorenen Krieg in den Kolonien als Erfolg aus und dennoch haben es die Zauberer immer schwerer die Macht zu behalten. Als er dann auch noch erfährt, das Kitty Jones die Vernichtung des Golem überlebt hat und auf ihre Weise den Widerstand unterstützt, ist das Maß voll. Es muß etwas geschehen. Doch auf die Art der Ereignisse, die nun geschehen, war Nathanael nicht gefasst und urplötzlich schweben er und Kitty erneut in tödlicher Gefahr.


Stil und Sprache
Jonathan Stroud hat üppig und äußerst detailliert seine Schauplätze und Szenen beschrieben. Mir war das streckenweise zu viel, da ich kaum noch Platz für meine eigene Fantasie fand. Trotzdem steckt in „Bartimäus – Die Pforte des Magiers“ eine tolle Fantasie und eine schöne Handlung. Die Kapitel, die den Namen „Bartimäus“ tragen, sind aus der Sicht des Dschinn in der Ich-Perspektive geschrieben, alle anderen im personalen Erzähl-Stil. Das Buch beginnt mit einer Auflistung aller Hauptpersonen und geht dann im ersten Teil in einen Prolog 125 vor Christus in Alexandria über, wo Bartimäus einiges erlebt. Danach geht es im ersten Kapitel in der Gegenwart der Handlung weiter. Die gesamte Geschichte ist in fünf Teile gegliedert, die wiederum in achtunddreißig fortlaufend nummerierte Kapitel unterteilt sind. Ab und an geht die Handlung in einigen Kapiteln zurück nach Alexandria. Auf manchen Seiten sind Fußnoten angebracht, welche auch auf der gleichen Seite erklärt werden. Zum einen haben mir diese Fußnoten so manche erklärende Information gegeben, zum anderen muss ich aber sagen, dass mich diese Zahlen und Fußnoten während des Lesens eher irritiert haben und ich es weitaus besser gefunden hätte, wenn diese Erklärungen in die Handlung direkt eingebaut gewesen wären.


Figuren
Die Figur der Kitty Jones wurde in „Bartimäus – Die Pforte des Magiers“ vollends in den Mittelpunkt gerückt. War sie im zweiten Teil noch eine eher zweitrangige aber trotzdem wichtige Figur, so wurde sie jetzt auf eine Ebene mit Nathanael und Bartimäus gesetzt. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit sind fantastisch und toll umgesetzt. Vor allem die Dialogszene mit Nathanael, wo sie ihm unverblümt sagt was sie denkt und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt, fand ich herrlich. Darin hat sie, eine Gewöhnliche, keinerlei hochtrabenden Respekt vor Nathanael, im Gegenteil, sie behandelt ihn als das was er ist: als einen jungen Menschen, der Fehler macht und nicht vollkommen ist, selbst wenn er ein Zauberer ist.
Nathanael hat in diesem Band nichts mehr gemeinsam mit dem Zwölfjährigen oder Vierzehnjährigen aus den Bänden „Das Amulett von Samarkand“ und „Das Auge des Golem“. Nicht nur optisch hat er sich verändert, er versteckt sich auch hinter einer kühlen, unnahbaren und extrem beschäftigten Fassade, um sich in seiner Position behaupten zu können. Dabei wandelt er stets haarscharf an der Grenze, die Gunst des Premierministers zu verlieren. Trotzdem macht er einen bemerkenswerten Wandel durch, als er erfährt, dass Kitty noch lebt, und es regt sich wieder ein Teil des jungen Nathanael aus dem ersten Band in ihm, wo er noch unsicher und ängstlich war, aber auch ein Gewissen hatte.


Aufmachung des Buches
Das gebunden Buch hat einen Schutzumschlag in Rot, Gelb und Orange. Auf der Coverseite sitzt der Dschinn Bartimäus mit seinen fledermausartigen Schwingen, Spitzohren, klauenartigen Händen und Füßen und hält ein goldenes Amulett mit einem grünen Stein. Um ihn herum ist ein steinernes Tor mit ägyptischen Zeichen und einer Steintreppe davor zu sehen. Im unteren Coverteil ist der Name Bartimäus in goldenen, erhöhten und geschwungenen Buchstaben zu lesen und in weißen darunter der Buchtitel. Auf dem Buchrücken ist oben eine verkleinerte Abbildung des Covers zu sehen (was im Buchregal sofort auffällt) und darunter stehen senkrecht der Buchtitel und der Name des Autors. Die Buchrückseite zeigt im unteren Teil zwei alte Eisenschlüssel die über Kreuz liegen und vor rötlichem Hintergrund einen kleinen Textausschnitt aus der Geschichte. Der gesamte Schutzumschlag wirkt sehr feurig, auch wenn er mir nicht so gut gefällt, und ist absolut passend zum Buchinhalt.


Fazit
Vom Ausgang des Buches bin ich ein bisschen enttäuscht gewesen. Da hatte ich mir mehr erwartet. Trotzdem ist es ein spannendes und abwechslungsreiches Buch mit viel Fantasie und Abenteuer. Für Kinder ab zehn Jahren und Erwachsene gleichermaßen gut geeignet.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Das Amulett von Samarkand
Band 2: Das Auge des Golem