Roland reitet wieder!
Nach über 30 Jahren endlich wieder erhältlich: Francois Craenhals' beliebte Comic-Jugendserie über die Abenteuer des ungestümen Knappen Roland, der sich am Hofe des legendären König Artus beweisen muss! Fantastische Abenteuer führen ihn in alle Gebiete der damals bekannten Welt - im Grunde versucht er aber vor allem seinen Platz im Leben zu finden, der ehrbare und gerechte Mann zu werden, der er immer sein wollte, und das Herz von König Artus' Tochter Gwendoline zu gewinnen.
Dieser Band enthält die ersten drei Abenteuer des belgischen Comic-Klassikers:
"Der Schwarze Prinz", "Die Wölfe von Rotteck" und "Das Gesetz der Steppe" - neu übersetzt und um redaktionelle Anhänge ergänzt.
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Originaltitel: Chevalier Ardent, Intégrale 1 |
Die Grundidee der Handlung
Die in diesem Band enthaltenen Geschichten handeln von folgenden Begebenheiten:
"Der Schwarze Prinz": Ritter Gaudin und Bradroc fliehen vor dem Schwarzen Prinzen, der hinter einem Testament her ist, das die beiden bei sich tragen. Dabei treffen sie auf den jungen Roland, den Sohn des Herrn von Wallburg. Roland lässt sich nun nicht mehr davon abbringen, Gaudin zu helfen und sich dabei den Schwarzen Prinzen zum Feind zu machen.
"Die Wölfe von Rotteck": Roland folgt dem Auftrag König Artus' und macht sich mit einer Gruppe Bewaffneter auf den Weg nach Rotteck, das er von der Herrschaft der drei Wölfe befreien soll - drei Rittern, die Artus den Gehorsam verweigern.
"Das Gesetz der Steppe": Roland trifft auf seinem Land auf Bewohner der Steppe, die hinter einer jungen Frau her sind. Da kann Roland natürlich nicht widerstehen: Er will der Gerechtigkeit Genüge tun und mischt sich in die Kämpfe der verschiedenen Stämme ein.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Das komplett farbige Comic überzeugt durch die mitreißende Handlung und die realistischen Zeichnungen. Im Gegensatz zu "Prinz Eisenherz" oder "Dietrich von Bern" allerdings sind die Bilder weitaus comicartiger gezeichnet und setzen sich aus Bildern, Sprechblasen und beschreibenden Kästen zusammen. Comicfans, die zum Beispiel die Zeichnungen von "Yoko Tsuno" kennen, dürften sich bei den Landschaftsbildern in "Roland" daran erinnert fühlen.
Im ersten Comic tritt Roland das erste Mal auf. Er ist noch ein kleiner Junge, der sich für einen starken Helden hält. Seine schwarzen Haare sind länger, seine Angriffe jedoch schon so stürmisch wie später. Überhaupt besitzt er bereits sein aufbrausendes Temperament, das ihm seinen Titel "Ritter Ungestüm" einbringt. Gaudin ist ebenfalls leicht zu erkennen, genauso wie sein Freund Bradroc, der sich bei einem actionreichen Duell mit dem kleinen Roland anlegt. Der Schwarze Prinz erhält dicke Augenringe, die ihn als Bösewicht kennzeichnen. Die meiste Zeit wird der Hintergrund ausgearbeitet und unterstützt, nur manchmal gibt es nur farbigen Hintergrund, besonders dann wenn die Gesichter der Charaktere von nahem gezeigt werden. Die Kampfszenen sind sehr ausgefeilt. Die Rüstungen der Ritter und der Soldaten werden genauso detaillreich dargestellt, wie die Ausstattungen der Pferde und der Burgen.
Bei "Die Wölfe von Rotteck" erhält der Comic einen winterlichen Anstrich, denn Roland muss sich im verschneiten Unterholz verstecken. Durch die Einleitung, in der der Leser direkt auf Rolands missliche Lage hingewiesen wird, deren Ursprung sich erst später klärt, wird die Handlung spannend und zieht sofort in den Bann. Die Gegend um Rotteck beeindruckt mit den Bergen, tiefen Wäldern und schneebedeckten Ebenen, durch die sich Rolands Männer durchschlagen müssen. Als Roland verwundet wird und in halber Bewusstlosigkeit kämpft, werden die Szenen sehr bunt und mit verzerrten Proportionen gezeichnet, was sehr gut zeigt, wie wirr Roland die Welt vorkommt, die er sieht. Die drei neu auftretenden Figuren der Wölfe von Rotteck fügen sich gut in die bereits vorhandenen Charaktere ein. Rolands Einfallsreichtum, was das Vorgehen beim Erobern von Rotteck betrifft, beeindruckt und zeigt sein strategisches Genie.
"Das Gesetz der Steppe" hingegen brilliert durch dichte Wälder und weite Steppen, durch die Roland reisen muss, um seine Abenteuer zu erleben. Die schmalen Augen und die dunkle Haut der Tataren, denen er dabei begegnet, setzen seine Feinde perfekt von den hellhäutigen Rittern und ihren ungarischen Verbündeten ab. Das Aufeinandertreffen von Roland und dem Anführer der Tataren veranlasst den Leser, die Seiten rasch umzublättern, da der Einfallsreichtum des Ritters diesmal sehr herausgefordert wird. Auch die darauf folgenden dramatischen Ereignisse werden wunderbar durch die Zeichnungen unterstützt.
Die Panels sind immer leicht zu verfolgen. Wenn eine Verwechslung der Reihenfolge möglich ist, wird durch Pfeile unauffällig auf die korrekte Lesart hingewiesen. Die Sprechblasen deuten immer klar auf den jeweiligen Sprecher. Außerdem gibt es beschreibende Kästen, in denen ein allwissender Erzähler die Geschehnisse darstellt und Hinweise gibt.
Als Zugabe gibt es diverse Titelseiten des Magazins Tintin und die Cover der 1975 und 1976 erschienenen Ausgaben des Carlsen-Verlags. Dazu wird über die Entstehungsgeschichte von "Roland" berichtet, und ein Foto des Zeichners in der Uniform eines Templers beigefügt.
Aufmachung des Comics
Der Hardcover-Band in DIN A4 zeigt Roland und seine Freunde vor einem Baum mitten im Schnee, während sie versuchen, sich ihres Lebens zu erwehren. Die passende Schriftart für den Titel zeigt bereits das Genre und bringt in die richtige Stimmung. Der Buchrücken zeigt links die Inhaltszusammenfassung und rechts Roland mit gezogenem Schwert auf einem galoppierenden Pferd. Auf der Rückseite des Buches beginnt eine Illustration, die sich über die nächsten Ausgaben ziehen wird und Roland zeigt.
Fazit
Der Beginn der Abenteuer von Ritter Roland fesselt und begeistert. Vor allem gewinnt die Handlung über die ersten drei Bände hinweg an Fahrt, bis gegen Ende die Geschichte so mitreißend ist, dass der Leser nicht mehr aufhören kann.
Hinweise
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