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Kategorie: Ab 5 Jahre

Pauls Kuscheltier wurde entführt! Wer ist nur der Täter? Das ist ein Fall für den berühmten Kommissar Kugelblitz, der bisher jeden noch so kniffeligen Fall gelöst hat.

 

 

Autor: Ursel Scheffler
Illustration: Johann Brandstetter
Verlag: ArsEdition Verlag
Erschienen: 2011
ISBN: 9783760749754
Seitenzahl: 24 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Kommissar Kugelblitz will es sich gerade zu Hause gemütlich machen, da taucht ganz unvermittelt die kleine forsche Nachbarstochter Jessi samt Hund Dracula (ein kleiner Terrier) bei ihm vor der Tür auf. Sie schiebt den verdutzten Kommissar in ihre Wohnung vor ihren brüllenden kleinen Bruder und erklärt ihm, er müsse unter allen Umständen den verlorenen Teddybären wieder finden, da sonst das Geschrei nie aufhört. Jessi ist fest überzeugt: Superbär wurde entführt. Der Kommissar macht sich sogleich auf die Suche, mit Jessi und Dracula im Schlepptau. Sie versuchen den Weg des Teddys nachzuvollziehen und begegnen jeder Menge Zeugen, die befragt werden müssen. Ob der Täter wohl dabei ist? Ob sie den Teddy wiederfinden?

Immer, wenn sie Zeugen befragen, wird in einem Kasten eine Frage zum aktuellen Bild gestellt. Zur besseren Kontrolle oder zur Hilfe steht die Antwort (auf dem Kopf) darunter.


Darstellung und Umsetzung der Bildgeschichte
Die Bilder in diesem ungewöhnlichen Bilderbuch sind wirklich sehr schön und ansprechend gezeichnet. Sie sind liebevoll, detailliert, bunt und groß, denn sie gehen oft über zwei Seiten. Der Kommissar wirkt sehr sympathisch und gemütlich –  ich würde sagen, so wie Kinder sich einen Opa vorstellen: etwas dicker, mit weißen Haaren, einer Knubbelnase und viel Ruhe und Geduld.
Die ganze Geschichte wird fast ausschließlich in wörtlicher Rede erzählt, so dass der kleine Leser das Gefühl bekommt, als dritte Person immer dabei zu sein, was ich sehr ansprechend finde. Der Schreibstil ist einfach, keine ellenlangen und komplizierten Sätze – durchaus auch etwas für geübte Selbstleser. Die Story an sich ist keine große Sache, nach der Einleitung werden die Kinder nach und nach gefragt, wo sie waren und ob sie etwas gesehen haben. Jedes Kind erzählt dann seinen Tagesablauf und jedes Mal findet der Kommissar etwas Verdächtiges. Mal ist es ein Knopf, mal ein Glöckchen oder Fußspuren.

Die jeweiligen Detektivfragen finde ich ehrlich gesagt ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Der vermisste Teddy hat auch Knöpfe und ein Glöckchen, aber die Dinge gehören immer zu irgendwelchen völlig fremden Sachen, die mit dem Bären rein gar nichts zu tun haben. Die Frage, warum der Hund bellt, können die Kinder zwar beantworten, hat aber überhaupt nichts mit dem verschwundenen Bären zu tun. Und die Spuren, die es zu entdecken gibt, sind auch nur etwas für extrem ehrgeizige Sucher. Selbst wenn man sie mit der Nase draufstößt, wissen sie es nicht in Zusammenhang zu bringen. Für Kinder in dem Alter von 5 Jahren ist dies viel zu schwer und nicht nachvollziehbar. Mein Sohn ist fast 7 Jahre alt und hat sich mit der Raterei doch sehr schwer getan.
Ich hätte mir mehr eine Art Schnitzeljagd gewünscht, so dass man durch das Sammeln vieler Hinweise Schritt für Schritt zum Teddy kommt. Das ist leider nicht der Fall. Wenn man die Fragen tatsächlich richtig beantwortet hat, bringt einen das dem Teddy nicht näher. Man wird zum Schluss einfach, durch die Detektivfrage, damit konfrontiert wer der Täter ist, und soll dann auf dem Bild den Beweiß finden, warum das so ist. Das finde ich alles sehr konstruiert - was sehr schade ist, denn ungefähr die Hälfte des Buchs ist wirklich sehr schön erzählt. Die ganze Einleitung, wie der Kommissar und das Mädchen sich kennen lernen, bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie dann letztendlich los ziehen, ist sehr gelungen, lustig und spannend. Auch finde ich die Idee, in einem Bilderbuch Hinweise auf ein „Verbrechen“ zu suchen, super – leider ist es gut gewollt, aber nicht so gut gemacht.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist im A4-Format als Hardcover gebunden. Auf dem Cover sind die drei Protagonisten abgebildet – der Kommissar mit Jessi und Dracula auf Spurensuche. Es gibt gut den schönen Zeichenstil des Buchs wieder. Auf der Rückseite ist eine kurze, aber ausreichende Beschreibung des Buchinhalts zu finden. Die Innenseiten sind normale, dünne Buchseiten.


Fazit
Wenn man es einfach als schön gezeichnetes Bilderbuch mit netter Geschichte betrachtet, ist es durchaus kaufenswert, aber man sollte den Kindern keine spannende Krimi-Rate-Geschichte versprechen – das geht nach hinten los.


2 5 Sterne


Hinweise
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