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Vorhang auf für sechs Kurzgeschichten aus dem Wakfu-Universum, in denen man alles über den Weg erfahren kann, den eine ganz besondere Kama-Münze geht.

Könnte dieses kleine Geldstück sprechen, hätte es viel zu erzählen. Es würde von fantastischen Abenteuern und enttäuschten Hoffnungen, von wahr gewordenen Träumen und großen Freuden berichten ...

Denn ein Kama ist manchmal viel mehr als nur ein Zahlungsmittel. Für manch einen ist es der Schlüssel zu seinen Träumen.

 

 

Originaltitel: Maille á partir
Autor: Kollektiv Wakfu
Übersetzer: Tanja Krämling
Illustration: Kollektiv Wakfu
Verlag: Tokyopop
Erschienen: März 2011
ISBN: 978-3-8420-0108-4
Seitenzahl: 80 Seiten
Altersgruppe: ab 13 Jahre (Empfehlung des Verlags)


Die Grundidee der Handlung
Der Band enthält sechs kurze Geschichten von unterschiedlichen Autoren und Zeichnern und dreht sich um eine einzige Münze, die von Hand zu Hand gereicht wird. Vom Beginn, in dem sie als Wunschmünze benutzt wird, weiter über eine rasante Verfolgungsjagd, auf hoher See mitten unter rauen Piraten, inmitten einer Auseinandersetzung zweier Raufbolde, als Preis bei einem Kostümfest bis hin zu einem Überfall durch Banditen auf der Straße, durch den die Münze schlussendlich bereitliegt, um in der dazugehörigen "Wakfu"-Zeichentrickserie gefunden zu werden.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die Zeichnungen und der Inhalt der komplett in Farbe gehaltenen Geschichten unterscheiden sich sehr voneinander.

Die erste Geschichte von Gregory Charlet handelt von einem Ladenbesitzer, der in eine seiner Kundinnen verliebt ist, und glänzt durch exakt voneinander abgesetzte Panels, in denen die kleinen Einzelheiten des Ladens des Helden perfekt zur Geltung kommen. Die Figuren erhalten individuelle Züge, so dass trotz der rein in schwarz gehaltenen Augen ihre Gefühle wunderbar sichtbar werden. Es werden nur wenige Schatten eingesetzt. So wirken die Bilder ein wenig flach, aber passend zur Umsetzung eines Zeichentrickfilmes.

Die zweite Geschichte von Mig ist mein persönlicher Favorit, da jedes einzelne Panel ein regelrechtes Sammelsurium von Details ist. Der Leser ist gezwungen, sich Zeit zu nehmen, um alle Anspielungen und Gesichtsausdrücke der Handelnden mitzubekommen. Die Geschichte kommt komplett ohne Dialoge aus. Nur Geräusche werden in die Handlung eingebunden, die zwar französisch sind, aber auch von deutschen Lesern verstanden werden können. Einer der Gags beinhaltet Marilyn Monroe (Seite 26) und auch der aus den Mythen von Wakfu bekannte Oger Ogrest mit seinen sechs Dracheneiern hat einen Auftritt (Seite 27).

Plot drei von Maroin Eluasti handelt von einem Piratenschiff und den Problemen, die die Besatzung mit ihrem Kapitän haben. Hier werden die Charaktere rau und grob gezeichnet, und die Geschichte lebt im Grunde von den Dialogen, denn ohne diese wäre sie unverständlich. Sehr amüsant ist einer der Piraten, der wie ein Monster aus dem "Digimon"-Film aussieht. Der dicke Vogel, der auf der Seite des Kapitäns ist, sieht wie ein Kampfhühnchen in rosa aus. Die Auflösung der Geschichte ist leider nicht besonders spannend.

Die vierte Story von Ancestral Z und Mojojojo sieht pastellfarben aus, allerdings setzen sich die Charaktere wie der sich mit allen prügelnde Panda-Held durch kräftige Farben ab. Die Panels sind zwar erkennbar, werden aber nicht durch schwarze Linien voneinander getrennt. Die Charaktere sind rund gehalten und haben wenige erkennbare Ecken und Kanten, was sie witzig aussehen lässt. Leider handelt die Geschichte nur von Beleidigungen und gemeinen Prügeleien, was ihr auf Dauer den Schwung nimmt.

Die fünfte Geschichte von Amaury Bouillez und Dominique Hennebaut um einen Kostümwettbewerb und die Folgen, wenn ein Untoter sich daran beteiligt, ist düster gehalten, aber dennoch sehr witzig. Die Figuren sind sehr hässlich, aber gerade deshalb gewinnt die Handlung an Charme. Allerdings ist es bei diesem Stil ein wenig schwer, Männer und Frauen auseinander zu halten. Wer ein Fan von Zombies und herumlallenden Wesen ist, dürfte sich aber hier perfekt abgeholt fühlen.

Der letzte Beitrag von Toshy und Mig handelt von der letzten Reise der Münze nach dem Wettbewerb. Diesmal herrscht wieder ein sauberer Comicstil vor, der oft mit farbigen Hintergründen unterstützt wird und nur wenige Details zeigt, aber dennoch die Geschichte gut unterstützt. Als Abschluss des Bandes hinterlässt sie den Leser mit einem Lächeln und der zurückgelassenen Kama-Münze, die weiterer Abenteuer harrt.


Aufmachung des Comics
Auf der Illustration des Hardcoverbandes in DIN A4 ist die Münze abgebildet, um die sich alles dreht, und die ganzen Charaktere, die im Band vorkommen und auf der Jagd nach ihr sind. Auf der Rückseite ist unter der Inhaltsangabe die niedliche Katze aus der zweiten Geschichte abgebildet, die nach der Münze grabscht.


Fazit
Der erste Band der Chroniken von Wakfu bietet sehr unterschiedliche Zeichenstile, bei denen es einige überragende und unterhaltsame gibt, aber auch ein paar, die eher weniger überzeugen. Fans von Wakfu dürften sowieso zugreifen, andere sollten zuvor einen Blick in den Band werfen, ob sie der Inhalt überzeugt.


3 5 Sterne


Hinweise
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