Smaller Default Larger

Er tötet andere, sie will er lebend

Zehn Jahre ist es her, dass Valeries Kindheitsfreund Peter verschwand und Valerie beim nächsten Vollmond einem Werwolf gegenüberstand – und von diesem verschont wurde. Nun ist Peter wieder da, und als sie ihn wiedersieht, packt die jetzt siebzehnjährige Valerie dieselbe wilde Leidenschaft wie dereinst. Zwar ist sie dem wohlhabenden Henry Lazar versprochen, aber Valerie würde alles dafür tun, um Peter nicht wieder zu verlieren. Doch dann wird am Tag nach Vollmond der leblose Körper eines jungen Mädchens gefunden. Kratzspuren und Bisse sprechen eine eindeutige Sprache: Der Werwolf ist zurück, und er hat sich ausgerechnet Valeries Schwester Lucie geholt. Alles deutet darauf hin, dass der Wolf allein wegen Valerie gekommen ist und nicht ruhen wird, bis er auch sie in seiner Gewalt hat ...

 

Red_Riding_Hood 

Originaltitel: Red Riding Hood
Autor: Sarah Blakley-Cartwright, David Leslie Johnson
Übersetzer: Reiner Pfleiderer
Verlag: cbt
Erschienen: 21.02.2011
ISBN: 978-3570161241
Seitenzahl: 291 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Vorweg: Bei diesem Buch handelt es sich um das Buch zum Kinofilm, der ab 17. März in den deutschen Kinos startet. David Leslie Johnson hat das Drehbuch verfasst und Sarah Blakley-Cartwright parallel zu den Dreharbeiten den Roman.
Der Klappentext gibt die grundlegende Idee recht gut wieder: Das alte Märchen vom bösen Wolf und Rotkäppchen wurde neu aufgearbeitet und der Plot ins verschlafene Dorf Daggerhorn verlegt. Dort wird bei jedem Vollmond ein Opfer (z.B. eine Ziege) dargebracht, um einen Werwolf zu besänftigen, damit dieser sich kein menschliches Opfer nimmt. Doch dann wird durch unglückliche Umstände Lucie, Valeries Schwester, getötet und der Verdacht fällt sofort auf Peter, Valeries Freund aus Kindertagen, der plötzliche wieder aufgetaucht ist. Steckt er dahinter - und ist er der Wolf?


Stil und Sprache
Das Buch wird in dritter Person aus verschiedenen Perspektiven, dabei hauptsächlich aus Sicht von Valerie, erzählt. Es finden sich auch kurze Abschnitte, in denen Valerie ihre Gedanken in erster Person äußert. Vom Stil her fällt auf, dass der Roman sehr beschreibend ist, z.B. Personen und Schauplätze sehr detailreich wieder gegeben werden. Dies wirkt an manchen Stellen zu viel des Guten, hemmt den Lesefluss und nimmt vor allem im ersten Drittel des Buches Spannung. Ab dem zweiten Drittel gewinnt der Roman deutlich an Tempo und wird regelrecht zum Pageturner, wenn sich die Ereignisse immer mehr überschlagen. Ein Verwirrspiel um Liebe, Verrat, Vertrauen, Neid und Missgunst beginnt. Jeder könnte der Wolf sein.
Sprachlich ist das Buch einfach und flüssig geschrieben und lässt sich leicht lesen. Am Anfang wirkt es durch den sehr beschreibenden Stil ein wenig stockend, dann aber wird man als Leser vollends eingesogen und mit auf eine rasante, abenteuerliche und richtig spannende Fahrt genommen. Lediglich der Schluss (den ich hier nicht verraten werde) ist ein wenig unbefriedigend und lässt Fragen offen.


Figuren
Im Zentrum des Geschehens steht ganz klar Valerie. Sie ist siebzehn Jahre jung und hat nicht wirklich viel Interesse an Männern. Außer Peter! Ihr Freund aus Kindertagen, als sie ein Herz und eine Seele waren, ist wieder aufgetaucht. Doch eigentlich ist sie Henry Lazar versprochen, der als gute Partie gilt und Valerie ein privilegiertes Leben ermöglichen könnte. Dabei ist sie doch nur in Peter verliebt, mit dem ihr ein einfaches Leben bevorstünde. Ihr Mutter Suzette möchte das nicht und drängt sie, Henry zu ehelichen. Schließlich hatte sie sich als junges Mädchen in Adrien, Henrys Vater, verliebt und konnte mit ihm nicht glücklich werden, da sie als nicht standesgemäß galt. Ihrer Tochter soll es einmal besser gehen. Auch wenn Suzette eher eine Nebenrolle einnimmt, ist sie sehr gut ausgearbeitet und wirkt sehr glaubwürdig. Valerie dagegen erscheint fast schon ein wenig naiv; in ihrer absoluten Hingezogenheit zu Peter würde sie alles riskieren. Auch ihr Denken und Handeln wirkt an manchen Stellen nicht ganz nachvollziehbar, zudem hätte ihre Figur ein wenig besser ausgearbeitet werden können. Ich hätte gern mehr über sie erfahren.
Peter erscheint als Charakter einerseits egoistisch - er nimmt sich was er will -, andererseits ist er auch sehr verliebt in Valerie und hat eine weiche Seite. Wobei es schon fast an Fanatismus grenzt; er will sie unbedingt. Als er erfährt, dass sie an Henry versprochen ist, redet er immer wieder auf sie ein, dass sie doch heiraten solle, weil er selbst nicht gut für sie ist. Damit erreicht er aber gerade das Gegenteil. Sie will Peter immer mehr und als Henry sich dessen bewusst wird, löst er das Versprechen, da er sie nicht unglücklich machen will. Ein sehr edler Zug von ihm!

Weitere Nebenfiguren komplettieren das Gefüge und tragen jede für sich einen Teil zum Buch bei.


Aufmachung des Buches
Bei dem Buch handelt es sich um ein Paperback. Auf dem Cover sieht man einen düsteren Wald, der in Grautönen gehalten ist, und in der Mitte eine junge Frau mit einem roten Kapuzenmantel (=Rotkäppchen). Das Ganze ist für den potentiellen Leser sehr ansprechend gestaltet und passt gut zum Inhalt des Buches. Vor allem das Rot des Mantels bildet einen schönen Kontrast zum Grau des Waldes.


Fazit
Das Buch ist, abgesehen von einigen wenigen Abstrichen, sehr lesens- und empfehlenswert. Es benötigt etwas „Anlauf" bis es spannend wird, dafür zieht sich die Spannung aber bis zum Schluss durch. Gerade Fans von alten Märchen können hier mit der Neufassung auf ihre Kosten kommen! Dadurch hebt sich das Buch zudem von der Flut an Fantasy-Jugend-Romanen ab.


4_Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo