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Unter dem Druck des Gouverneuers muss Mariulo dem Heiligen in einem schwindeleregenden Duell entgegentreten. Der Kampf eskaliert und Mariulo nutzt die darauffolgenden Unruhen dazu tief in die Eingeweide Horologioms einzutauchen. Und dort stößt der Mann ohne Schlüssel auf die außergewöhnliche Geschichte eines kleinen Uhrmachers, der vom Geheimnis des Perpetuum mobiles besessen ist...

 

Horologiom_05 

Originaltitel: Horologiom: Le Grand Rouage
Autor: Fabrice Lebeault
Übersetzer: Tobias Haßdenteufel
Illustration: Fabrice Lebeault; Kolorierung: Florence Breton
Verlag: Finix Comic Club
Erschienen: Januar 2011
ISBN: 978-3-941236-39-4
Seitenzahl: 56 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Horologiom, eine Stadt, in der nur die Gesetze der Mechanik gelten, wo jedes Individuum einen Schlüssel auf dem Kopf trägt, wo jedwedes „animalische“ Verhalten dem Einzelnen verboten ist. Bis zu dem Tag, als zufällig ein Seiltänzer eintrifft, und das ganze System in Unordnung bringt...

Unter dem Druck des Gouverneurs, der seine Freunde gefangen hält, stellt sich Mariulo dem Duell und tritt gegen den Heiligen an. Als der Kampf eskaliert, fallen der Gouverneur und der Prediger in die Tiefe; angezogen von einer unnachgiebigen Macht bringt Mariulo schließlich seine Freunde dazu, sich mit ihm in die bodenlosen Eingeweide von Horologiom zu stürzen. Dort entdeckt er, dass die Stadt schwebt, wenige Meter nur über dem eigentlichen Grund.

...so steht es auf der Webseite des Finx Comic Clubs. Ich besitze die ersten vier Bände dieser durchaus interessanten Fabel leider nicht, daher war mir kaum möglich, die Zusammenhänge der recht komplexen Handlung auch nur annähernd zu verstehen. Fans und Sammler der Serie werden jedoch sehr erfreut sein, dank der Bemühungen durch den Finix Comic Club, endlich den fünften und letzen Band der Serie in Händen halten zu können. Die Handlung steigt direkt, ohne Zusammenfassung oder Rückblick ein und wer die vorherigen Bände nicht kennt, wird sich in dieser Geschichte nicht zurecht finden. Ein paar Dinge kann man sich zwar zusammenreimen, doch ohne Kennntnis über die vorangegangenen Ereignisse macht das Lesen keinen Spass.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die Figuren in Horolgiom sind einem Stil gezeichnet, der dem des Tim und Struppi Schöpfers Hergé recht ähnlich ist. Jedoch kommen viele Stilmittel dazu, die Horologiom erst zu einer besonderen, einer Welt der Mechanik, machen. Für das Volk von Horologiom sind mechanische Dinge mehr als nur Technik und Fortschritt. Nein, Mechanik ist eine Religion, der alles bestimmende Lebensinhalt aller Lebewesen von Horologiom. Viele sind gar gänzlich mechanische Schöpfungen. 

Diese mechanischen Geschöpfe sind recht obskure Apparate. Viele von ihnen dienen der Fortbewegung, auch wenn die Art der Fortbewegung nicht sehr effizient erscheint. So gibt es beispielsweise den "Apparatus vom Typ Springer", ein Mehrpersonentransporter, der sich auf und ab hüpfend vorwärts bewegt. Dies ist nich nur sehr unbequem, es ist auch sehr gefährlich für die Insassen. Das Schöne bei all diesen Robotern ist, sie sind überaus originell gezeichnet und sehr witzig in ihrer Funktionsweise. Die obskuren Ideen ringen dem Betrachter immer wieder den einen oder anderen Schmunzler ab, denn kein praktisch denkender Mensch würde solch verrückte Maschinen bauen. Aber eine Comicwelt muss ja nicht funktional oder gar praktisch sein, sie soll witzig und fantasievoll aussehen und den Betrachter faszinieren. Diesem Anspruch wird Horologiom gerecht.

Bei der Kolorierung hat Florence Breton auf kräfige, bunte Farben gesetzt, die dem Comíc ein fröhliches, lebendiges Aussehen geben. Was aber reichlich konträr zur eher dramatischen Story ist. Die leuchtenden Farbtöne passen des Öfteren nicht zu der eher melancholischen Stimmung, erst gegen Ende der Geschichte wirken die Farben deutlich harmonischer auf die Aussage und die Story abgestimmt. Rein vom Look hätte ich eher ein Funnie erwartet, aber davon ist Horologiom meilenweit entfernt. 

Sehr schön sind die Bonusseiten, hier präsentiert Fabrice Lebeault sein Maschinenverzeichnis und gibt einen bebilderen Überblick über die vielfältigen Apparate in Horologiom.


Aufmachung des Comics
Horologiom gibt es als Softcover- und als Hardcover-Ausgabe. Auch die originalen ersten vier Bände wurden sowohl im Hardcover, als auch als Softcoverausgabe aufgelegt. Somit hat jeder die Wahl welche Ausgabe er gerne vervollständigen möchte.Sie entsprechen in ihrer Machart den alten Ausgaben die teils beim Splitter Verlag, teils bei Kult Editionen erschienen sind, aufs I-Tüpfelchen und füllen die bisherigen Lücken somit perfekt aus. Der Druck ist sehr hochwertig und auch die Papierqualität ist ohne Makel. Das Ganze ist schließlich auch "Made in Germany". Das Cover ist recht ansprechend, auch wenn die knalligen Farben eher eine witzige Geschichte erwarten lassen.


Fazit

Auch wer gerne in diese recht interessante Serie einsteigen möchte, sollte sich ruhig mal bei E-Bay oder beim Comic Marktplatz umsehen. Dort bekommt man bereits für rund 18 Euro die ersten vier Bände im Komplettpaket. Eine ganze Serie für etwas mehr als 30 Euro, inklusive Versand ist ein absolutes Schnäppchen. Dafür bekommt man dann sogar noch druckfrische Ausgaben. Das beste dabei ist, das man alle Bände auf einmal erwerben kann.


4_Sterne


Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Finix Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Lesen sie auch die Rezension zu "Mit fremder Feder" ein weiterer Comic aus der Feder von Fabrice Lebeault, der ebenfalls bei Finix erschienen ist.


Diesen Comic kaufen bei: amazon.de

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