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„Dämonen sind überaus heimtückisch. Sie fallen dir in den Rücken, sobald sich ihnen auch nur die geringste Gelegenheit dazu bietet. Hast du verstanden?“
Und ob Nathanael verstanden hat. Er weiß genau was es mit der Macht von Dämonen auf sich hat. Deshalb hat er sich ja für Bartimäus entschieden, einen 5000 Jahre alten Dschinn. Nathanael braucht einen mächtigen Mitspieler für seinen Plan: Er will sich rächen für eine Demütigung, die er als kleiner Junge ertragen musste. Der Auftrag an Bartimäus ist klar: Er soll das Amulett von Samarkand stehlen, das im Besitz von Simon Lovelace ist. Der Junge weiß nicht, wie wertvoll und mächtig dieser Gegenstand ist und sieht sich schon bald in einem Strudel gefährlicher Ereignisse. Der Kampf gegen das Böse nimmt seinen Lauf.

 

 

Originaltitel: The Bartimaeus Trilogy 1. The Amulet of Samarkand
Autor:
Jonathan Stroud
Übersetzer: Katharina Orgaß; Gerald Jung
Verlag: cbj
Erschienen: 06/2004
ISBN: 978-3-570-12775-3
Seitenzahl: 544 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der junge Zauberlehrling Nathanael beschwört den Dschinn Bartimäus, um mit dessen Hilfe das Amulett von Samarkand zu stehlen. Er will sich damit an dem Zauberer Simon Lovelace rächen, der ihn einst schwer gedemütigt hat. Doch die Dinge entwickeln sich anders als von Nathanael geplant. Ohne es zu ahnen, löst der junge Zauberer mit diesem Raub eine Kette von Ereignissen aus, die er in keinster Weise mehr kontrollieren kann, und der Dschinn Bartimäus erkennt sofort, dass der Junge weder eine Ahnung davon hat, welche Kräfte das Amulett besitzt, noch weiß, wie wertvoll und mächtig es ist. Doch es kommt noch schlimmer: Durch einen Zufall findet Bartimäus heraus, dass der Zauberer Lovelace das Amulett selbst hat stehlen lassen und das dabei ein Mensch ermordet wurde. Da Lovelace mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln nach dem Amulett sucht und es offensichtlich wieder haben will, gerät Nathanael in eine prekäre Lage. Das Amulett befindet sich zwar gut versteckt im Haus seines Meisters Arthur Underwood, da dieser aber keine Ahnung davon hat und ausgerechnet in der Abteilung arbeitet, die sich um Einbrüche und das Wiederfinden von gestohlener Ware befasst, wird für Nathanael die Lage mehr als brenzlig. Als dann auch noch Simon Lovelace eines Tages vor der Tür steht, weil er herausgefunden hat, wo sich das Amulett befindet, geraten die Dinge vollends außer Kontrolle und der junge Zauberlehrling Nathanael steckt in tödlicher Gefahr.


Stil und Sprache
Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt und diese in vierundvierzig fortlaufend nummerierte Kapitel. Die Kapitel die den Titel „Bartimäus“ tragen, sind in der Ich-Perspektive des Dschinn geschrieben und erzählen in leicht überheblichem, mitunter sehr sarkastischem und scharfem, aber immer äußerst selbstbewusstem und mit Witz gepaartem Tonfall die Geschehnisse, wie sie Bartimäus sieht und erlebt.
Die Kapitel die den Titel „Nathanael“ tragen sind im personalen Erzähl-Stil geschrieben und lassen erst einen verängstigten, dann respektvoll unterwürfigen und schließlich einen rachsüchtigen und sehr verletzten Ton bei Nathanael erkennen. An einigen Stellen im Text sind Fußnoten angebracht, deren Erklärung der Leser am unteren Rand der jeweiligen Seite lesen kann. Einerseits fand ich das hilfreich und sehr informativ, andererseits hat es mich beim Lesen gestört. Ich hätte es lieber gehabt, wenn diese Erklärungen irgendwie in die Handlung der Geschichte eingebaut gewesen wären, zumal sie streckenweise in sehr vergnüglichem Tonfall geschrieben waren. So haben sie mir den Lesefluss immer wieder unterbrochen, was ich schade fand.
Obwohl sich die einzelnen Kapitel im Großen und Ganzen locker und relativ zügig lesen lassen, so war ich von den streckenweise extrem ausführlichen und sehr detaillierten Schauplatz- und Szenenbeschreibungen weniger begeistert. Jonathan Stroud hat ohne Zweifel eine tolle Fantasie, eine opulente, bildhafte Sprache und die Geschichte selbst ist absolut begeisternd, gar keine Frage. Aber diese langen Passagen lassen dem Leser so gut wie keinen Spielraum für dessen eigene Fantasie und das fand ich sehr schade. Der Autor verliert sich beinahe in Nebensächlichkeiten, auch wenn diese klasse beschrieben sind.


Figuren
Der Dschinn Bartimäus ist ein Wesen, aus dem ich Anfangs nicht ganz schlau wurde. Er hat ein wahnsinniges Selbstvertrauen, was wohl daher rührt, das er in seinem Jahrtausende alten Leben schon so einiges erlebt und gesehen hat, spart nicht mit einer großen Klappe und noch mehr Redseligkeit und trotzdem scheint er so was wie ein Herz und Gewissen zu haben wenn es hart auf hart kommt. Ein seltsamer aber irgendwie sympathischer Charakter.

Nathanael ist ungemein darauf erpicht zu lernen und ernst genommen zu werden. Trotzdem legt er eine Ungeduld und Unverzeihlichkeit dabei an den Tag – die hat mich echt erstaunt. Von seinem Meister Arthur Underwood vollkommen verkannt und unterschätzt, entwickelt er sich in dessen Haus zu einem von Rachsucht geplagten Zwölfjährigen heran, der den Verrat der Loyalität unverzeihlich bestraft und nur einer Person gegenüber Dankbarkeit und ein Gewissen empfindet: Mrs Underwood.


Aufmachung des Buches
Das schwarz gebundene Buch hat einen Schutzumschlag, dessen Cover von einer graugrünen Steinmauer beherrscht wird, in dessen oberer Hälfte ein Spitzbogenfenster abgebildet ist, in der der braune Dschinn Bartimäus sitzt. Bartimäus hat fledermausartige Schwingen, einen Pfeilschwanz, spitze große Ohren und klauenartige Füße und Hände. In diesen Händen hält er das Amulett von Samarkand, welches in Gold abgebildet ist. Der Buchtitel ist direkt darunter in Gold und Weiß erhöht gedruckt. Kippt man das Buch leicht ins Licht, glänzen der goldene Buchtitel und das Amulett. Auf dem Buchrücken findet man eine verkleinerte Abbildung des Covers wieder, was im Bücherregal sehr gut aussieht. Die Buchrückseite selbst ist graugrün meliert und ein kleiner Textausschnitt in leicht geschwungener Schrift ist zu lesen. Doch die Gestaltung des Schutzumschlags war für mich nicht der Grund, weshalb ich das Buch wollte, da es mich nicht gerade anspricht, auch wenn das Cover sehr gut zum Buchinhalt passt. Der kurze Textausschnitt auf der Buchrückseite war der Grund. Er machte mich neugierig.


Fazit
Obwohl ich mehr von diesem Buch erwartet habe, bin ich doch von der Fantasie, die darin steckt, und der Geschichte selbst begeistert. Für Kinder ab zehn Jahren, die Abenteuer, Spannung und detaillierte Beschreibungen lieben, ist dieses Buch auf jeden Fall gelungen.


4 Sterne


Hinweise
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