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Daniela Loisl


Wann bzw. wie hast du deine Liebe zur Literatur entdeckt?

Nun, gelesen habe ich schon als Kind sehr gerne, so genau kann ich mich da gar nicht erinnern, wann ich zum ersten Mal bewusst ein Buch (oder besser „Büchlein“) gelesen habe. Am liebsten habe ich Bücher und Geschichten gelesen, in denen es um Tiere ging. So hatte ich ein ganz dickes Buch mit Fabeln, das ich heiß geliebt habe und dann, mit so 12 oder 13 Jahren, hab ich begonnen Bücher mit und um Pferde zu lesen. Da ich schon von Kindesbeinen an geritten bin und wir selbst immer Pferde hatten, setzte sich diese Liebe auch in den Büchern fort und ich sammelte und hortete Bücher rund um diese schönen Tiere regelrecht.


Kannst du dich noch an dein Lieblingsbuch aus deiner Kindheit erinnern?

Mein allererstes Buch bekam ich von meiner Mutter und das hieß „Pünktchen und Anton“ von Erich Kästner (ich hab es heute noch und es hat einen Ehrenplatz) und es gehörte zweifelsfrei zu meinen Lieblingsbüchern. Eine Reihe, die ich besonders liebte, war die um das Pferd „Blitz“ von Walter Farley - und da besaß ich auch alle Bände davon.


Welches Buch bzw. welche Bücher magst du (derzeit) am liebsten?

Das ist sehr schwer zu sagen, da es einfach zu viele gute Bücher gibt. Bücher, die mir aber immer im Gedächtnis bleiben werden, sind „Effi Briest“ und „Der Stechlin“ von Theodor Fontane, „Buddenbrooks“ von Thomas Mann, „Die Welt von gestern“ von Stefan Zweig, alle Bücher von Jane Austen. Es ist schwer zu sagen, aber von den aktuellen Büchern gibt es zurzeit ein paar, die sich mir ob ihrer hervorragenden Sprache oder des ausgezeichnetes Erzählstils besonders eingeprägt haben - und das wären „Das finstere Tal“ von Thomas Willmann, „Die Insel der Witwen“ von Dagmar Fohl oder auch „Angelica“ von Arthur Phillips.


Welche Genres haben es dir besonders angetan?

Im Grunde lese ich sehr gemischt. Alles bis auf Bücher mit Vampiren, Mystic, SciFi oder Fantasy und auch mit den so typischen „Frauenromanen“ kann ich nichts anfangen, und kitschig schnulzige Liebesgeschichten sind mir ein Gräuel.
Ich bevorzuge leicht anspruchsvolle Bücher, deshalb nehme ich zwischendurch auch immer wieder gerne ein Buch aus der klassischen Literatur zur Hand. Neben den Klassikern liebe ich im Besonderen noch die historischen Romane, aber da eben auch nicht unbedingt triviale a la „armes junges (natürlich wunderschönes) Mädchen muss hart arbeiten, wird ungerecht behandelt, hat schwer zu kämpfen, lernt einen guten Ritter (selbstverständlich gutaussehend, mutig, ehrenhaft und loyal) kennen, der sie aus der Gefahr rettet und sie am Schluss heiratet …“. Leider ist das Genre des historischen Romans etwas negativ behaftet, da viele diese Bücher gleichsetzen mit den „Nackenbeißer-Romanen“ in historischer Gewandung. Ein guter historischer Roman ist viel schwieriger zu schreiben, als ein in der Gegenwart angesiedeltes Buch, da es aufwändige Recherche oder immenses geschichtliches Wissen voraussetzt.
Aber ich lese auch zwischendurch immer wieder mal einen guten Krimi (bevorzugt mit starkem psychologischem Aufbau), feine Satiren, Biografien oder auch Novellen und Erzählungen.


Welche Autoren liest du am liebsten?

Das ist ebenso schwer zu beantworten wie die Bücher, die mir am liebsten sind. Von der klassischen Literatur mag ich besonders Stefan Zweig, Thomas Mann, Theodor Fontane, Heinrich Mann, Gustave Flaubert, Lion Feuchtwanger und auch die russischen Literaten wie Tucholsky, Dostojewskij … Von den gegenwärtigen Autoren schätze ich Bücher von Iris Kammerer, Kirsten Schützhofer, Richard Dübell, Ingrid Noll, Ruth Berger, Elmar Bereuter, Monika Bittl, Dorothy Dunnett, Sabine Weigand, Martin Suter, Irving Stone, Asta Scheib … uvm.
Ich habe aber auch kein Problem, mal ein Buch von noch ganz unbekannten Autoren zur Hand zu nehmen, und da hab ich schon so manche, sehr positive Überraschung erlebt.


Hast du „Leserituale“? Liest du beispielsweise zu bestimmten Tageszeiten, an speziellen Orten, immer ein Buch nach dem anderen oder mehrere gleichzeitig?

Tja, wenn's ginge, säh man mich nie ohne Buch! Eigentlich hätte ich kein Leseritual, ja, eigentlich. Da ich aber am Tag ausgesprochen selten zum Lesen komme, ergab es sich gezwungenermaßen, dass ich nur noch nachts lese. Da ich ohnehin eine Nachteule bin, nehme ich mir mein Buch so um 23 oder 24 Uhr zur Hand und lese dann immer bis 2 oder 2:30 Uhr – täglich. Das hat sich so fix eingebürgert, dass dies einfach MEINE Zeit ist, und da kommt auch selten etwas dazwischen ;-)
Es kommt auch vor, dass ich zwei oder drei Bücher parallel lese. Meist dann, wenn ich gerade ein Buch habe, das mich nicht so wirklich fesselt, oder einfach weil ich dazwischen wieder einmal etwas ganz anderes lesen möchte. Und natürlich auch dann, wenn ich es einfach nicht mehr erwarten kann, dass ich mit dem aktuellen Buch fertig bin, um mit dem nächsten zu beginnen.


Hörst oder liest du lieber Bücher?

Prinzipiell lese ich Bücher. Nur in Ausnahmefällen höre ich mir ein Buch an, z.B. beim Autofahren. Mit einem Buch in der Hand kann ich auch mal zurückblättern, die eine oder andere Stelle nochmal lesen, kurz inne halten und über das Gelesene nachdenken … Das alles wird bei Hörbüchern ziemlich schwierig. Ich bin zwar ein Vielleser, aber kein Schnellleser, dafür merke ich mir alle Details in Büchern.


Wie bist du dazu gekommen, Bücher nicht nur zu lesen, sondern diese auch zu rezensieren?

Da man sich als Vielleser natürlich auch über die Bücher und Neuerscheinungen informiert, stolpert man unweigerlich über Rezensionen. Ich lese Rezensionen selbst sehr gerne, damit ich mir ein Bild vom Buch machen kann. Auch – oder gerade dann – wenn eine Rezension negativ ist, kann man (wenn die Rezension konstruktiv ist) sehr gut herauslesen, ob das Buch nicht dennoch etwas für einen ist.
Da ich selbst ein Sachbuch geschrieben habe, weiß ich auch aus anderer Perspektive, die von Seiten des Autors, wie wichtig und hilfreich Rezensionen sind. Irgendwann hab ich dann selbst begonnen Rezensionen bei Amazon einzustellen. Die ersten waren natürlich noch etwas „holprig“, aber da ich immer schon gerne geschrieben habe, fand ich mit der Zeit großen Spaß daran. Als dann von einem Verlag für ein spezielles Forum für historische Romane ein Rezensent gesucht wurde, hab ich mich klopfenden Herzens beworben und wurde zu meiner Freude genommen. Ein Jahr später stieß ich durch Zufall auf die „Rezensentensuche“ von der Leser-Welt und bewarb mich auch – mit Erfolg, wie man sieht – bei diesem Portal.


Was macht dir am Rezensieren Spaß, was vielleicht weniger?

Am meisten Spaß macht es ein wirklich gutes Buch zu rezensieren. Anderen Leser mitzuteilen, dass man vielleicht ein Kleinod in der Flut der angebotenen Bücher gefunden hat. Mein Bemühen ist stets ein Buch möglichst fair zu bewerten, ohne „Lobhudelei“ oder ein Buch zu „verreißen“ (was ich nicht leiden kann). Durch das Rezensieren habe ich auch Kontakt zu vielen Autoren und auch Freundschaften sind so entstanden. Wenn einem der Verlag oder der Autor schreibt, dass die Rezension gut angekommen ist und man sich herzlich bedankt oder gar auf deren Homepage mit Namen zitiert wird, so ist das doch etwas, was stolz macht und freut.
Natürlich gibt es auch die negativen Seiten. Will man wirklich fair sein, muss man so manches Buch auch einmal negativ bewerten - und dies kann mitunter ziemlich heftige Reaktionen sowohl beim Autor als auch bei dessen „Fans“ auslösen. Es kam schon vor, dass sich ein Autor gezwungen sah mir seitenweise E-Mails zu schreiben, um sich zu rechtfertigen - und das, obwohl das Buch mit 4 Sternen von möglichen 5 bewertet wurde! Auch wenn man sich da ärgert, muss man darüberstehen, denn es kann nicht jeder Autor mit Kritik umgehen, egal wie konstruktiv diese ist.


Bei der Menge an Literaturportalen stellt sich die Frage, warum du dich entschieden hast, die Leser-Welt mit deinen Rezensionen zu unterstützen?

Eine gute Frage ;-)
Es stimmt, dass es eine Unmenge an Seiten für Leser im Internet gibt, aber nicht alle sind einem sympathisch. Manche wirken überfrachtet, andere sind mir zu einseitig und wiederum andere sind mir zu unkritisch bei ihren Rezensionen.
Die Leser-Welt ist vom Team der Rezensenten sehr familiär und man verspürt weder Neid noch Gehässigkeit, was leider in vielen Foren vorkommt. Ebenso wichtig ist die Unterstützung seitens der Chefredaktion, die bei der Leser-Welt einfach hervorragend klappt. Für mich persönlich – OHNE Lobhudelei ;-) – einfach eine sympathische Seite, auf der man sich wohl fühlt.


Vervollständige bitte folgenden Satz: Lesen ist für mich …

... eine Reise in eine andere Welt, in der ich die Realität hinter mir lasse.

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