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Der Winter ist in den Mäuseterritorien angebrochen und mit ihm Hunger und Not. Die befestigte Mäusestadt Lockhaven schickt ihre besten Wächter, darunter Kenzie, Saxon, Sadie, den jungen Lieam und den Graupelz Celanawe aus, um Vorräte für die bedrängte Heimstatt zu beschaffen. Nicht nur die eisige Witterung macht die Reise zu einem gefahrvollen Unterfangen. Auf den eingeschneiten Pfaden zwischen den Mäusesiedlungen machen hungrige Raubtiere Jagd auf die kleinen Nager ...

Für sein vielgelobtes Comic-Debüt MOUSE GUARD: HERBST 1152 wurde Comic-Künstler und Illustrator David Petersen mit dem EINSER Award in der Kategorie "Bester Comic für Kinder 2008" ausgezeichnet.

"All-Ages-Comics, an denen größere Kinder wie Erwachsene Spaß haben können, gibt es viel zu selten. "Mouse Guard" ist einer von ihnen." Christoph Haas, Süddeutsche Zeitung 

 

 

Originaltitel: Mouse Guard - Winter 1152
Autor: David Petersen
Übersetzer: Stefan Pannor
Illustration: David Petersen
Verlag: Cross Cult
Erschienen: Juni 2010
ISBN: 978-3-941248-26-7
Seitenzahl: 196 Seiten
Altersgruppe: ab 8 Jahren (Empfehlung des Verlags)


Die Grundidee der Handlung
Nachdem der Aufstand der aufrührerischen Mäuse niedergeschlagen wurde, blieb den Mäusen in Lockhaven und den anderen Städten nicht viel Zeit, sich auf den Winter vorzubereiten. Zusätzlich scheinen noch nicht alle Aufständler komplett zerschlagen zu sein. Da die stärksten der Wache momentan unterwegs sind, um Vorräte und Arzneien zu besorgen, ist Lockhaven auf sich gestellt, um diese Herausforderungen zu meistern. Aber auch die Reisenden sehen sich vielen Feinden gegenüber - sei es die eisige Jahreszeit oder angreifende Raubtiere wie Eulen und Fledermäuse. Die Zeit drängt, die wenigen erlangten Vorräte und die Medizin zurück in die Stadt zu bringen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Das Vorwort von James Gurney, dem Erfinder von Dinotopia, führt perfekt in die Handlung ein. Die drauf folgenden zwei Seiten wirken ein wenig wie minimalistische asiatische Kunst, denn links ist auf einer weißen Seite ein kleiner Streifen eines Bildes mit schneebedeckten Wiesenkräutern zu sehen, auf der rechten folgt das Inhaltsverzeichnis.

Vor jedem Kapitel gibt es eine Doppelseite der darin handelnden Figuren, was sehr gut zu der folgenden Handlung passt. Unter den Kapitelüberschriften führt ein allwissender Erzähler den Leser ein. Als Abschluss folgt jedes Mal ein Gedicht oder andere künstlerische Ausdrucksformen der Mäuse.

Der Winter wird durch heftig fallende Schneeflocken geradezu spürbar. Und da die Mäuse so klein sind, wirkt die Umgebung noch bedrohlicher. Die Wächter, die sich aufgemacht haben, sind an ihren diversen Utensilien gut auseinanderzuhalten, aber für Leser, die bereits Band eins kennen, noch leichter erkennbar als für Neueinsteiger. Der Übergang von Schnee zur sicheren Zuflucht wird gekennzeichnet durch warme Farben und gemütlich wirkende Holzdarstellungen.

Geräusche wurden in die dramatischen Kämpfe nur selten eingebettet, unterstreichen dann aber jeweils die Aktion. Gibt es beschreibende Kästen in den Bildern, wird jeweils der Name von Gwendolyn, der Herrin von Lockhaven, darunter gesetzt. Der Erzähler tritt nur zu Beginn der Kapitel auf.

Sehr beeindruckend wurde Darkheather in Szene gesetzt, eine Stadt, die früher von Wieseln bewohnt wurde und deren Geschichte eng mit der der Mäuse verbunden ist. Die unterirdischen Katakomben vermitteln ein Gefühl der Größe und gleichzeitig eine subtile Bedrohung durch die Dunkelheit, die dort vorherrscht.

Sehr putzig sind Einzelheiten, die erst bei genauerer Betrachtung auffallen, zum Beispiel dass die Schneeschuhe der Mäuse aus kleinen Eichelhütchen bestehen. Auch auf Details in den Dialogen wurde geachtet: z.B. in Kapitel 3, als Celanawe von seiner Vergangenheit berichtet und sagt "Das Wohl der Allgemausheit geht vor mein eigenes." Da es bei den Mäusen keine Menschen gibt, ist das eine sehr gelungene Übersetzung.

Im Anhang gibt es eine Karte der Mausterritorien 1150 mit den zurückgelegten Wegen in diesem Band und zwei Karten von Sprucetuck mit seinen Glasfenstern und Darkheather unter der Erde. Daran schließt eine Doppelseite der Berufe der Mäuse an wie im ersten Band. Auch hier haben wieder Freunde des Zeichners zusätzliche Bilder gezeichnet, die in einer Galerie gesammelt sind und durch verschiedene Techniken und Farbgebungen auffallen.


Aufmachung des Comics
Der viereckige Hardcoverband führt bereits durch das sich um den Band windende Cover perfekt in die Geschichte ein. Vorne sind Lieam und Celanawe zu sehen, die sich durch den Schnee kämpfen, umgeben von Ästen, die aussehen, als ob sie nach ihnen greifen wollen. Dreht man den Band um, sieht man die noch gefährlichere Bedrohung für die beiden Mäuse: Eine Eule, die im Geäst hockt und lauert.


Fazit
Mit Band zwei der Reihe um die Mäuse in Lockhaven ist Petersen erneut ein Geniestreich gelungen. Endlich wird die Geschichte weitergeführt. Freunde von Fantasy sollten auf jeden Fall zugreifen.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Herbst 1152

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