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Nakoshi beginnt seine seltsame Fähigkeit als Gabe zu begreifen, die ihm ein kleines Loch im Schädel als Ergebnis eines Experiments einbrachte: Fortan sieht er Menschen als seltsame Zerrbilder, als Monster, Giraffen- oder Sandmenschen, er kann ihr Homunculus sehen, ihr durch ihn reflektiertes Persönlichkeitsprofil. Zwei Menschen konnte er bisher von ihrem monströsen Aussehen befreien - als der etwas andere Psychoklempner, sozusagen!

 

 

Originaltitel: Homunculus, Vol. 10
Autor: Hideo Yamamoto
Übersetzer: Monika Hammond
Illustration: Hideo Yamamoto
Verlag: Egmont Manga und Anime
Erschienen: September 2010
ISBN: 978-3-7704-7250-5
Seitenzahl: 224 Seiten
Altersgruppe: ab 18 Jahren (Empfehlung des Verlags)


Die Grundidee der Handlung
Nakoshi hat im letzten Band Ito, der ihm das Loch in den Schädel gebohrt hat, mit Frauenkleidung und einer Perücke überrascht. Nun sitzen sich die beiden in einem exklusiven Restaurant gegenüber. Ito, der anfangs unsicher in seiner Rolle als Frau ist, gewinnt über den Abend hinweg an Selbstvertrauen und kopiert die ihn umgebenden Frauen in Bezug auf Pose, Gestik und Mimik. Während des Essens entspinnt sich ein verwirrendes Gespräch zwischen ihnen - wer kann noch sagen, wieso die Erlebnisse, die Nakoshi bisher hatte, Auswirkungen auf ihn haben? Heilt er einen anderen Menschen von dessen Homunculus, so übernimmt er in seinem Körper die Eigenart desjenigen, so dass er bereits einen Arm besitzt, der wie der eines Roboters aussieht, und ein Bein, das sandartig die Form verändert. In Ito sieht er ständig einen durchsichtigen Menschen voller Wasser, in dem ein Guppi schwimmt. Dieses Tier ist es, das seine Neugier erregt hat. Daher versucht er in dem Gespräch dem Grund dieses seltsamen Homunculus auf die Spur zu kommen, denn Ito versteckt in seiner Vergangenheit einige schmerzhafte Wunden. Und wieso sieht Nakoshi ihn so? Wird auch diese Begegnung Spuren in ihm hinterlassen?


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Bereits vom ersten Band an zog die abgedrehte und doch irgendwie real wirkende Geschichte in ihren Bann. In diesem Band sind die Hintergründe wieder sehr ausgefeilt. Man kann die verschiedenen Umgebungen perfekt auseinander halten, denn sogar die Weingläser oder der Rotwein darin wurden bis ins kleinste Detail gezeichnet. Der Teppich im Restaurant, die Stühle und das gesamte Ambiente kommen so perfekt zur Geltung.

Die Charaktere passen gut zur Strichführung Yamamotos, denn die Schattierungen wurden durch Schraffuren vorgenommen. Bisweilen aber fallen sie durch die ein wenig flach wirkenden Gesichter aus dem Rahmen. Bei der tiefsinnigen Geschichte bleibt aber die Frage offen, ob das eine gewollte Technik des Autors ist, um die Darstellung und das Innenleben der Figuren besser unterstreichen zu können - sind sie wirklich Teil der Welt, die sie umgibt, oder setzen sie sich davon ab? Denn zwischendurch gibt es immer wieder Figuren, die sich perfekt in die Umgebung einfügen. Sind diese nun besser angepasst?

Die Emotionen der Charaktere lassen sich wunderbar von ihren ausdrucksstarken Gesichtern ablesen. Da diesmal die Handlung vor allem an einem Restauranttisch spielt, der die Charaktere dazu zwingt, sitzenzubleiben und nur durch Gestik und Mimik (abgesehen von den Dialogen) miteinander zu kommunizieren, ist das eine erstaunliche Leistung. Die Aufmerksamkeit des Lesers konzentriert sich auf die sehr bildreiche Darstellung, die nur zwischendurch von Dialogen unterbrochen wird. Die Geräusche wurden übersetzt und binden sich daher auch in die Bilder ein.

Da die Panels sehr geordnet sind, auch wenn es keinerlei Seitenzahlen gibt, da sie mitunter bis zum Seitenende reichen, wird das Verfolgen der Handlung auch Neueinsteigern im Manga-Lesen keinerlei Probleme bereiten. Allerdings dürfte die Handlung bereits zu weit vorangeschritten sein, um mit diesem Band gut einsteigen zu können.


Aufmachung des Manga
Das Manga ist ein wenig breiter als die normale Taschenbuchgröße und fällt durch sein weißes Cover auf. Darauf sind links Nakoshi mit seinem Pflaster an der Stirn, unter dem sich das Loch befindet, und rechts Ito in seiner Rolle als Frau dargestellt. Zwischen ihnen wurde der Titel in rot hervorgehoben und das obligatorische, stilisierte Chamäleon hinzugefügt. Inwiefern diese Kreatur Auswirkungen auf die Handlung hat, hat sich bisher noch nicht erschlossen. Der Buchrücken zeigt erneut das Chamäleon und  den Titel, allerdings ohne Inhaltsangabe.


Fazit
Je länger die Geschichte andauert, desto undurchsichtiger werden Nakoshi und seine Vergangenheit. Leser der Reihe dürfen sich aber auf einige Entwirrungen bezüglich Itos Vergangenheit freuen, die endlich ein wenig klarer wird. Der Cliffhanger am Ende dürfte für den nächsten Band einiges bereithalten.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 5
- Band 6
- Band 7
- Band 8
- Band 9

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