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Kategorie: Fantasy

Seit Menschengedenken gibt es die sogenannten "Anderen": Vampire, Gestaltwandler, Hexen, Schwarzmagier. Unerkannt leben sie in unserer Mitte und sorgen dafür, dass das Gleichgewicht zwischen den Dunklen Anderen und den Hellen Anderen gewahrt bleibt. Zwei Organisationen, den "Wächtern der Nacht" und den "Wächtern des Tages", obliegt es, den vor langer Zeit geschlossenen Waffenstillstand zu überwachen und jegliche Verstöße zu ahnden. Doch es heißt, dass ein mächtiger Anderer kommen wird, der die Fähigkeit besitzt, das Gleichgewicht der Kräfte für immer zu verändern. Und sollte er sich auf die Seite des Bösen schlagen, würde dies die Welt ins Chaos stürzen ...

In Russland die Fantasy-Kultreihe schlechthin und beliebter als "Der Herr der Ringe" oder "Harry Potter": Sergej Lukianenkos "Wächter"-Romane, auf deren Grundlage die erfolgreichsten russischen Filme aller Zeiten entstanden.

Hören Sie in Teil 10 der Wächter-Serie: Anton, inzwischen "Hoher Magier" und zweithöchster Mitarbeiter der Moskauer Nachtwache, wird nach Schottland geschickt. In Edinburgh wurde ein Landsmann von einem Vampir getötet. Was als harmlose Morduntersuchung beginnt, entpuppt sich bald als Auftakt einer Verschwörung. Ein Dunkler Vampir, ein Lichter Heiler und ein Kampfmagier der Inquisition haben sich zusammengetan, um dort hin vor zu dringen, wo kein Anderer außer dem großen Merlin bisher gekommen ist: In die siebte Schicht des Zwielichts, denn dort liegt der Kranz der Schöpfung ...

 

Waechter_der_Ewigkeit_1_HB 

Autor: Sergej Lukianko
Originaltitel: The Last Watch
Übersetzer: Christiane Pöhlmann
Sprecher: Oliver Brod, Christian Rode
Verlag: audible.de
Erschienen: 2007
ISBN: keine, da exklusiver audible-Titel
Spielzeit: 338 Minuten; ungekürzte Fassung


Grundidee der Handlung
Anton ist mittlerweile zu einem Hohen Magier aufgestiegen und wird vom Hellichten Geser, dem Chef der Moskauer Nachtwache, persönlich weiter ausgebildet. Nachdem in Edinburgh der Sohn eines russischen Politikers allem Anschein nach von einem Vampir getötet wurde, wird Anton sowohl im Auftrag der Nacht- als auch der Tagwache dorthin entsandt, um den Fall aufzuklären. Was zunächst wie ein harmloser Kriminalfall beginnt, entwickelt sich plötzlich zu einem gefährlichen Auftrag, der Anton nicht nur einmal in Gefahr bringt. Hinter den seltsamen Ereignissen, die von weiteren Morden begleitet werden, scheint deutlich mehr zu stecken, als zunächst ersichtlich – eine Verschwörung, die weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen wird …

Die Auftaktgeschichte der „Wächter der Ewigkeit“ ist von Anfang bis Ende spannend. Sowohl die zu Grunde liegende Idee als auch die Umsetzung wissen den Leser bzw. Hörer zu überzeugen.


Darstellung des Hörbuchs
Bisher wurde der düstere Prolog stets von Achim Höppner gesprochen, diesmal hat der Sprecher Christian Rode diesen Part übernommen. Erstaunlicherweise fällt dieser Wechsel nicht unbedingt auf, denn auch Rode versteht es, die Stimmung der einleitenden Worte einzufangen und mit düster-rauer Stimme an den Hörer zu bringen. Lediglich die Stimmdifferenzierung fällt dezenter aus, ist jedoch völlig ausreichend, um seinen Worten problemlos folgen zu können.

Das restliche Hörbuch wird wiederum von Oliver Brod gesprochen, der im Laufe der Wächter-Folgen zur charakteristischen Stimme der Hauptfigur Anton geworden ist, aus dessen Perspektive das Geschehen wiedergegeben wird. Die gemeinsame Tochter Antons und Svetlanas hat glücklicherweise nur einen extrem kurzen Auftritt, denn bei dieser Figur übertreibt Brod es, spricht er das Mädchen doch arg gekünstelt und nervend. Dies fällt jedoch ob der Kürze nicht weiter ins Gewicht. Da stolpert man schon eher über die Anton viel zu ähnlich klingende Stimme Semjons, denn es ist nicht immer einfach, diese beiden Figuren auseinander zu halten. Die anderen auftretenden Figuren werden hingegen deutlich besser voneinander abgegrenzt, meist durch eine dezente Veränderung der Stimmlage. Alles in allem könnte das Stimmspiel Oliver Brods jedoch ausgeprägter sein, um den Figuren mehr Eigenständigkeit und Konturen zu verleihen. Was der Sprecher hingegen authentisch darstellt, sind die Emotionen der Figuren. Ein Anziehen des Sprechtempos ist nicht vonnöten, da die Geschichte sich selbst trägt und den Hörer gefangen nimmt – Brod hat daher darauf verzichtet und lässt die Spannung aus sich selbst heraus auf den Hörer wirken.


Aufmachung des Hörbuchs
Die ungekürzten Wächter-Teile sind exklusiv im Downloadportal audible.de erhältlich. Leider wurde der Roman „Wächter der Ewigkeit“ hierfür in drei Teile – die der Unterteilung des Buches entsprechen – gesplittet. Diese Vorgehensweise dürfte wohl dem Umsatz geschuldet sein, denn Hörbücher mit einer Gesamtlänge von 15 oder mehr Stunden sind generell keine Seltenheit.


Fazit
Eine fesselnde Geschichte in einer größtenteils gelungenen, aber nicht herausragenden Interpretation Oliver Brods. An seinem Stimmspiel könnte der Sprecher noch ein wenig feilen, insbesondere weibliche Figuren und Kinderstimmen wirken meist viel zu gekünstelt.


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Hörbuch kaufen bei: audible.de

Backlist:
Teil 1: Das eigene Schicksal
Teil 2: Der eigene Kreis
Teil 3: Im eigenen Saft
Teil 4: Zutritt für Unbefugte erlaubt
Teil 5: Fremd unter Anderen
Teil 6: Eine Andere Kraft
Teil 7: Niemandszeit
Teil 8: Niemandsraum
Teil 9: Niemandskraft