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Kategorie: Boys Love

Shino und Yuzuru sind erstaunt darüber, wie gut sie sich verstehen und wie natürlich sich ihre Beziehung anfühlt. Trotzdem ist sich Yuzuru nicht ganz sicher, ob Shino es wirklich ernst mit ihm meint. Was erwartet die beiden in den letzten drei Tagen dieser Woche? Und werden am Sonntagabend die gleichen Worte wie sonst am Ende jeder Woche aus Seryos Mund zu hören sein?

 

Seven_Days_02 

Originaltitel: Seven Days Friday → Sunday
Autor:
Venio Tachibana
Übersetzer:
Matthias Wissnet und Josef Shanel
Illustration:
Rihito Takarai
Verlag:
Tokyopop
Erschienen:
Januar 2011
ISBN:
978-3-842-000-476
Seitenzahl:
212 Seiten
Altersgruppe:
ab 15 Jahren


Die Grundidee der Handlung
Nachdem Band 1 die Geschehnisse der ersten Tage des einwöchigen Erzählzeitraums beinhaltete, befasst sich Seven Days 2 mit den restlichen Tagen Freitag bis Sonntag, während denen die Beziehung zwischen Yuzuru Shino und dem zwei Jahre jüngeren Toji Seryo ernster und der Wunsch, sie möge länger anhalten als sieben Tage, immer stärker wird…

Mehr soll zum Inhalt auch gar nicht gesagt sein. Die Geschichte behält ihre realistische Umsetzung bei und die Gedanken und Empfindungen der Protagonisten bleiben verständlich. Das Handlungstempo legt nicht an Geschwindigkeit zu, sondern ermöglicht wie in Band 1 die nachvollziehbare Entwicklung der Charaktere. Der resultierende Verzicht auf erotische Szenen ist dabei kein Manko, zumal Seven Days 2 wieder einmal mehr mit Gefühlen zu fesseln weiß als mit Lakengewühl.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Seven Days 2 wird mangatypisch von hinten nach vorne gelesen und ist in schwarz-weiß gedruckt. Takarais Artwork ist eher nüchtern, im Gegensatz zum ersten Band allerdings mit mehr Hintergrundillustrationen in den einzelnen Panels ausgestattet. Die Umgebung der Akteure, bestehend aus Schule, Stadtansichten, Bogenschießanlage, Zimmerinterieur und Park wird dabei oft eher spärlich ausgearbeitet. Ansonsten bilden Leerflächen, Grauverläufe, Muster oder Stimmungsbilder den Hintergrund, aber auch Speedlines kommen zur Verdeutlichung dynamischer Szenen zum Einsatz.

Die Protagonisten zeichnen sich durch überproportional dünne und große Körper aus und die Gesichter sind von der Grundauszeichnung her einander ziemlich ähnlich. Die untere Linie der groß dargestellten Augen ist oft nur unterbrochen oder sogar überhaupt nicht gezeichnet. Die Kinnpartien und Nasen, die im Profil nicht mehr so lang erscheinen wie noch in Band 1, sind spitz zulaufend und die Gesichtszüge eher kantig als weich. Trotzdem schaffen es die Bilder erneut, die jeweiligen Gefühle der Akteure gut zu vermitteln.

Die Freizeitkleidung Yuzurus bietet Takarai diesmal die Möglichkeit, diesen detaillierter darzustellen und so wird er neben lässigen Kleidern beispielsweise mit einer Kette angetan. Wie im ersten Band sind Yuzuru und Seryo aber auch wieder in den typischen Kyudo (japanische Bogenschießkunst)-Gewändern zu sehen. Die Zeichnerin arbeitet zudem mit SD-Einsatz (‚super deformed‘, eine überzogenen Veränderung), wenn Augen zu bloßen Punkten werden, um Verwirrung und Überraschung ausdrücken. Blumenarrangements kommen in Seven Days 2 etwas öfter und auch bei Yuzuru und Seryo vor. Dennoch ist das Artwork insgesamt noch recht prosaisch.

Die Panelaufteilung ist streng linear und wird nur äußerst selten durch Personen oder Sprechblasen durchbrochen. Der Text ist umgangssprachlich formuliert. Die in Groß- und Kleinbuchstaben gehaltene Schrift ist gut lesbar, wobei besonders Betontes fettgesetzt oder in einer höheren Schriftgröße gedruckt wird. Die Sprechblasenzuordnung ist unproblematisch und Telefonate werden in eckige Blasen gesetzt. Die vorkommenden Soundwörter sind zumeist als Schriftzeichen wiedergegeben, teilweise jedoch auch nur in übertragener Form abgedruckt.


Aufmachung des Manga
Der Manga ist verlagstypisch mit etwas größeren Abmessungen als dem üblichen Kleinformat broschiert und zeigt Seryo und Yuzuru auf dem Cover, das erneut relativ dunkel ausfällt, wodurch der in Großbuchstaben gesetzte Titel samt Untertitel, in den Farben Weiß und Pink gehalten, ziemlich kontrastreich wirkt. So bildet sich mit dem ersten Band jedoch eine kongruente Aufmachung, die durchaus angenehm ist. Die Coverillustration von Seven Days 2 besticht vor allem durch den wunderschönen, stimmungsvollen Hintergrund, der die beiden Protagonisten vor einem durch die Dämmerung gefärbten Horizont zeigt. Auf der Rückseite befindet sich an den rechten Rand gerückt eine ansehnliche Illustration Seryos und Yuzurus, die in einem Blütenregen stehend einander ansehen und den Regenschirm, den sie dabeihaben (wie auf dem Cover, wo ihn Yuzuru festhält), gar nicht mehr brauchen. Eine schöne Metapher für den Inhalt des Bandes, in dem sich wie der Himmel auf dem Cover die Fragen aufklären.

Leider bietet der Klappentext Grund zur Kritik, sorgt er doch durch Namensverwechslung für Verwirrung, so wird statt Seryo Shino geschrieben. Wie bereits in Band 1 ist die erste Seite farbig gedruckt und zeigt den sich zum Betrachter wendenden Yuzuru und den ihm vorausgehenden Seryo auf einer Treppe. Die Kapiteleinteilung in Seven Days 2 erfolgt wie gewohnt nach den Wochentagen, wobei dem Freitag vier, dem Samstag drei und dem Sonntag schließlich ein Kapitel eingeräumt wird. Im in Großbuchstaben gehaltenen Inhaltsverzeichnis werden die Kapitelnamen in englischer Sprache aufgeführt. Zuvor widmet sich jeweils noch eine Seite einer kurzen Zusammenfassung der vorherigen Geschehnisse und es gibt eine kurze Charaktervorstellung.

Die Kapitel verfügen über schön anzusehende Eingangsillustrationen, die abwechselnd Yuzuru und Seryo zeigen und zum Schluss beide zusammen abbilden. Im Band befinden sich zudem wieder Postskripta der Autorin Venio Tachibana und der Zeichnerin Rihito Takarai, die man aufgrund der gewählten Schriftarten und -größen nur etwas undeutlich lesen kann. Kommentare zu fremdsprachlichen Bezeichnungen werden im betreffenden Panel gegeben. Im Gegensatz zu Band 1 umfasst Seven Days 2 außerdem eine höhere Seitenzahl, sodass bei der Aufmachung nur der missglückte Klappentext negativ auffällt.


Fazit
Seven Days 2 schließt die ungewöhnliche, doch glaubhafte Geschichte perfekt und nachvollziehbar ab. Mit den sympathischen Charakteren kann man als Leser bis zum Schluss mitfiebern und der Zeichenstil, an den man sich in Band 1 gewöhnen konnte, ist mittlerweile relativ angenehm zu betrachten und setzt die Handlung gewohnt nüchtern, aber passend um.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1