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Kategorie: Interviews mit Autoren

Jana_Kleinkes


Hallo Frau Kleinkes. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für ein Interview nehmen.
Stellen Sie sich doch einmal kurz selbst unseren Lesern vor.

Mein Name ist Jana Kleinkes. Ich wurde im April 1984 in Dorsten geboren, wo ich auch aufgewachsen bin. 2000 habe ich meine mittlere Reife gemacht, um in Anschluss eine Lehre als Arzthelferin zu beginnen. Bis heute bin ich in diesem Berufsfeld tätig. Es gefällt mir mit Menschen zu arbeiten und ihnen, auch in den manchmal schwierigen Zeiten im Leben, zur Seite zu stehen.


Wie genau sind Sie eigentlich zum Schreiben gekommen?

Ich schreibe seit meiner Schulzeit. Angefangen mit kleinen Gedichten und Kurzgeschichten, wurden eben diese irgendwann zu einem ganzen Buch.


Was machen Sie am liebsten, wenn Sie nicht gerade schreiben?

Lesen, Musik hören, mit Freunden quatschen, ins Kino gehen. Krimiserien sehe ich auch sehr gerne.


Wie schafft man es, einen Verlag von sich zu begeistern?

Oh, das war überraschenderweise gar nicht so schwer (außer beim ersten Mal). Das eigentliche Problem lag eher darin einen Verlag zu finden, der keinen Produktionskostenzuschuss verlangt. Daher habe ich mich zumindest für „Schattenopfer“ für BoD* entschieden.
 

Wie gehen/gingen Sie mit Absagen um? War die Motivation zum Weiterschreiben noch da?

Nun, das erste Mal als ich ein Mauskript bei einem Verlag einreichte, wurde es regelrecht von den Lektoren zerrissen. Ich war so unglücklich. Es war die erste und einzige Einreichung für lange Zeit. Aber letztendlich bin ich niemand, der einfach aufgibt. Ich lebe immer noch nach dem Motto: „Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren“. Ich musste es wenigstens versuchen.
 

Haben Sie einen bestimmten Platz/Ort, an dem Sie besonders gut schreiben können? Oder gar Schreibrituale (jeden Tag xy Seiten schreiben beispielsweise)?

Nein eigentlich nicht. Meinen Laptop kann ich prima in der ganzen Wohnung mit mir herumschleppen und für die kleinen feinen Ideen, die mich gerne mal überfallen, habe ich ein kleines Notizbuch in meiner Tasche.


Planen Sie Ihre Romane erst genau durch, bevor Sie anfangen zu schreiben, oder schreiben Sie einfach los? Und wie wichtig ist Ihnen das Recherchieren?

Einen groben Leitfaden habe ich meistens im Kopf. Allerdings entwickeln manche Geschichten ein regelrechtes Eigenleben. So war es zumindest bei „Schattenopfer“. Am Anfang war diese Geschichte lediglich als kleines Geschenk für den Geburtstag einer Freundin geplant, wuchs aber schnell auf ein 160 Seiten starkes Buch heran.
 

Sie haben bereits zwei Bücher („Weil nichts ist wie es scheint“, „Schattenopfer“) geschrieben. Wie lange haben Sie jeweils daran gearbeitet?

Das ist unterschiedlich. „Weil nichts ist wie es scheint“ hat fast zwei Jahre meiner Zeit in Anspruch genommen. „Schattenopfer“ ging mir wesentlich leichter von der Hand und hatte innerhalb von neun Monaten Gestalt angenommen.
 

Welche Zielgruppe haben Ihre Bücher?

„Weil nichts ist wie es scheint“ ist hauptsächlich für junge Erwachsene angelegt, da es an der einen oder anderen Stelle durchaus etwas düster zugeht. „Schattenopfer“ war ganz gezielt ein Kinder-/Jugendbuch für Leser ab 12 Jahre.


Was für Sie das Besondere daran, Bücher für Kinder/Jugendliche zu schreiben?

Kindern und Jugendlichen Geschichten zu erzählen ist mit das Schönste was ich mir vorstellen kann. Sie sind so unkompliziert und lassen sich mitreißen in die Welt, die in meiner Fantasie geboren worden ist. Sie werden ein Teil davon, eifern mit den Figuren mit und lassen Bilder so leicht in den Köpfen entstehen, dass es mich manchmal selber überrascht. Es ist einfach herrlich dabei zuzusehen und es macht mich auf gewisse Weise glücklich.
 

Die Idee mit den Schattenopfern ist wirklich außergewöhnlich. Hatten Sie eine bestimmte Inspirationsquelle?

Sogar zwei, um genau zu sein. Je nachdem von welcher Seite man es betrachten möchte. Zum einen sind es doch oft die Menschen, die wirklich Großes leisten und die so wenig geschätzt werden. Die Feuerwehrmänner, Ärzte, jeder, der sich in einem Ehrenamt einbringt, Eltern (gerade liebevolle Eltern werden doch mehr denn je benötigt). Sie alle werden zwar gesehen, aber es ist ja so selbstverständlich geworden. Zum anderen der christliche Glauben. Das größte Opfer, das für die Menschen gebracht wurde, war Christi Tod am Kreuz, um unsere Verfehlungen auf sich zu nehmen und uns damit die Freiheit von Sünde zu schenken.


Beabsichtigen Sie eine Fortsetzung zu schreiben?

Die Idee für eine Fortsetzung gibt es. Allerdings wird diese nicht direkt an „Schattenopfer“ anschließen. Andere (auch neue) Figuren werden deutlich mehr in den Vordergrund treten. Zurzeit stehen aber andere Projekte an und so wird die Fortsetzung noch etwas auf sich warten lassen.


Planen Sie aktuell an bestimmten neuen Romanprojekten? Wenn ja, wollen Sie uns ein wenig darüber verraten?

Das aktuelle Projekt heißt „Verlorene Erinnerung – Wer bin ich wirklich?“ Die Veröffentlichung ist für Mitte bis Ende 2011 geplant. Es ist kein Fantasyroman, gehört aber doch in die Ecke Fantastisch. Ein Gegenwartsroman der etwas anderen Art.


Als Autor lesen Sie bestimmt selber gerne, oder? Wenn ja, welche Bücher, Autoren oder Genres mögen Sie am meisten?

Ich mag besonders die Klassiker. Aber auch C.S. Lewis mit seinen Chroniken von Narnia haben mich in meiner Kindheit sehr beeindruckt, vielleicht auch geprägt. Die Bücher von T.L. Osborn sind für mich besonders interessant, da sie den christlichen Glauben in einem neuen Licht erscheinen lassen und mir eben dieser sehr wichtig ist.


Vervollständigen Sie bitten den Satz: „Schreiben ist für mich …“

… eine Möglichkeit meiner kreativen Ader Ausdruck zu verleihen, aber auch ein Ventil, wenn der emotionale Druck mal zu groß wird. Nach dem Tod meines Bruders vor einigen Jahren hat das Schreiben einen ganz neuen Stellenwert in meinem Leben eingenommen.


So und zum Schluss: Gibt es noch etwas, dass Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben möchten?

Lesen und schreiben ist etwas Wunderbares. Die Möglichkeit für eine kleine Weile in eine ganz andere Welt abzutauchen ist herrlich und wenn es mir gelingt, das mit einem meiner Bücher zu schaffen, dann kann ich wirklich behaupten mit eben jenen wirklich erfolgreich zu sein.


*BoD = Book on Demand